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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dazu gedrängt, mir zu schreiben.«
    Bei der Bitterkeit in seinen Worten runzelte Phyllida die Stirn. »Wegen der Briefe wollte ich auch gern mit dir reden.«
    Robert sah sie an, in seinem Blick lag Hoffnung. »Hast du sie gefunden?«
    »Nein, es tut mir Leid …«
    Robert seufzte. »Nein, mir tut es Leid. Ich weiß, dass du sie finden wirst, und ich bin dir auch für deine Hilfe dankbar. Ich habe nicht das Recht, dich zu drängen.« Er zögerte kurz, dann fragte er: »Was wolltest du denn von mir wissen?«
    Phyllida holte tief Luft. »Ich muss dir diese Frage stellen, weil sie wirklich wichtig ist, und immer, wenn ich mit Mary Anne darüber rede, wird sie richtig hysterisch. Aber ich muss das wissen, Robert, und wenn ich keine vernünftige Antwort bekomme, dann weiß ich nicht, ob ich wirklich heimlich nach diesen Briefen weitersuchen soll. Also erzähle mir, was macht diese Briefe für dich und Mary Anne so gefährlich?«
    Robert starrte sie an wie ein Kaninchen, das in eine Ecke getrieben worden ist. Er schluckte, dann vermied er ihren Blick. »Das kann ich dir nicht sagen - wenigstens nicht genau.«
    »Dann erkläre es mir andeutungsweise, ich werde es schon verstehen.«
    Eine ganze Weile schwieg er, dann endlich begann er zu sprechen. »Mary Anne und ich, wir treffen uns heimlich seit etwa einem Jahr. Du weißt doch, wie lange wir schon warten und …« Er holte tief Luft. »Nun ja, Mary Anne hat die Zeit zwischen unseren Treffen genutzt, um mir von unserem letzten Treffen zu schreiben - darüber, was wir getan haben und was wir vielleicht beim nächsten Mal tun würden - nun ja, sie hat alles bis ins kleinste Detail beschrieben.« Er warf Phyllida einen verzweifelten Blick zu.
    Sie hielt ihm stand, doch ihr Gesicht verriet nichts von ihren Gedanken. »Ich glaube, ich verstehe, Robert«, meinte sie schließlich.
    Sie verdankte es Lucifer, dass sie jetzt eine Ahnung von dem hatte, was sich zwischen einer Lady und einem Gentleman abspielte, wenn es um Verlangen ging. Und sie zweifelte nicht daran, dass Mary Anne nach Robert verlangte, das war schon immer so gewesen. Phyllida räusperte sich.
    »Ich habe die Briefe bei unserem nächsten Treffen immer mitgebracht, und wir haben versucht, das zu tun … nun ja …« Noch einmal holte Robert tief Luft, dann sprach er schnell weiter. »Du verstehst also, wenn Mr Farthingale diese Briefe in die Hand bekommen würde, das wäre sehr … schlimm. Aber wenn er sie Mr Crabbs zeigen würde, wenn irgendjemand sie Mr Crabbs zeigen würde …«
    »Hmm.« Eine Ahnung, wie dieser höchst konservative Anwalt mit dem ernsten Gesicht reagieren würde, stieg in Phyllida auf.
    »Ich würde meine Zulassung nicht bekommen, und dann wäre ich niemals in der Lage zu heiraten.« Flehend sah Robert sie an.
    Sie zwang sich zu einem beruhigenden Lächeln. »Wir werden die Briefe schon finden.«
    Robert drückte ihre Hand. »Ich kann dir nicht genug danken, du bist eine so gute Freundin.«
    Phyllida entzog ihm ihre Hand und wünschte, sie wäre eine schlechte Freundin. Doch das ging nicht. Außerdem hatte sie ihr Wort gegeben. Sie wandte Robert den Rücken zu und stellte fest, dass Lucifer auf sie zukam.
    Sie sah ihm in die Augen. »Nein!«
    Eine Violine begann zu spielen - sie blickten beide zu den Musikern. Dann sah Phyllida Lucifer wieder an, sie überlegte einen Augenblick, dann trat sie einen Schritt näher und legte eine Hand auf seinen Oberkörper. »Tanz Walzer mit mir.«
    Er sah sich schnell um. »Warum?« »Weil du dich nützlich machen kannst, ich möchte nicht mit einem anderen Mann Walzer tanzen.«
    Er legte den Arm um sie und begann, sie zu drehen. Tief sah er ihr dabei in die Augen. »Du versuchst, mich abzulenken.«
    »Vielleicht.« Sie versuchte auch, sich selbst abzulenken, und dafür war er das perfekte Mittel.

    Wie konnte Mary Anne nur so idiotisch sein, solche Dinge zu Papier zu bringen? Dummheit, von der Liebe beflügelt - das war der einzige Grund, den Phyllida sich vorstellen konnte.
    Die Sonne schien hell, die Luft war frisch und klar, als sie mit schnellen Schritten über den Dorfanger ging. Hinter ihr strömte die Gemeinde aus der Kirche nach Hause. Jem folgte ihr im Abstand von zehn Schritten, das war ihr Tribut an die männliche Meinung, dass Frauen um so vieles verletzlicher waren. Ihre Tante und der Rest der Familie fuhr mit der Kutsche nach Hause, doch sie hatte sich entschieden, durch den Wald nach Hause zu gehen.
    Und vorbei am Herrenhaus.
    Der ganze Haushalt

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