Nur mit dir bin ich so gluecklich
und hakte sich bei ihm unter. In Anbetracht dessen, was sie vorher zu ihm gesagt hatte, war es eigentlich nicht weiter verwunderlich.
Als er aufblickte, wurde ihm jedoch klar, warum sie wie eine Klette an ihm hing. Nur wenige Schritte von ihnen entfernt stand Lydia, eine kleine Tüte Popcorn und einen Pappbecher in Händen. Entsetzt sah sie ihn an, doch sie fing sich schnell wieder.
Tammy Lee schmiegte sich daraufhin noch enger an ihn. Am liebsten hätte er sie weggestoßen.
Lydia schenkte ihnen ein tapferes, aber etwas zittriges Lächeln. "Hallo, Frank. Hallo, Tammy Lee", sagte sie. Dann drehte sie sich um und betrat den Saal.
7. KAPITEL
Nach dem regnerischen Nachmittag sah Jane Cal jeden Tag.
Sie nahm weiterhin Reitunterricht bei ihm, aber Cal und sie fanden auch andere Gründe, um zusammen zu sein. Mittlerweile redete er nicht mehr davon, dass eine Beziehung zwischen ihnen keine Zukunft hatte, und darüber war Jane froh. Besonders gern besuchte sie ihn auf seiner Ranch, weil es eine ganz neue Welt für sie war.
Am Sonntag, zwei Wochen nach dem Gewitter, ritten sie, gefolgt von Cals Hund Digger, zu der am weitesten entfernten Weide. Es war ein herrlich milder Herbsttag.
Mittlerweile fühlte Jane sich fast wohl im Sattel. Entweder habe ich Schwielen am Po bekommen oder einiges gelernt, überlegte sie amüsiert. Vermutlich war beides der Fall.
In ihren Briefen an ihre Eltern und auch bei ihren Telefonaten erwähnte sie Cal häufig. Ihr Vater neckte sie ständig mit ihrer Schwäche fürs Reiten. Er hätte gedacht, dass sie mit dreizehn aus dem Alter heraus gewesen wäre, denn damals wäre sie wie viele andere Mädchen auch eine richtige Pferdenärrin gewesen.
In gewisser Weise hatte Cal es ihr ermöglicht, sich einen alten Traum zu erfüllen.
"Du bist heute so still", bemerkte er, als sie oben auf dem Hügel angelangten.
Die Aussicht auf die Weide, auf der die Rinder grasten, war einfach atemberaubend. Er hatte ihr vorher erzählt, dass er den größten Teil seiner Herde verkauft hatte und nur eine kleine Anzahl von Bullen und Färsen über den Winter behalten wollte.
"Ich denke nach", erwiderte Jane.
"Hoffentlich überfordert es dich nicht."
"Du überforderst mich."
"Ich?" meinte er gespielt beleidigt.
"Du hältst mich hin."
Das amüsierte Funkeln in seinen Augen verschwand. Er wusste genau, wovon sie redete. Sie wollte ihm nicht auf die Nerven gehen, aber viel länger würde sie nicht mehr warten. Die Geisterstadt ließ ihr keine Ruhe mehr. Ihre Mutter hatte Jane ein dickes Buch über Geisterstädte in Texas geschickt, doch über Bitter End stand nichts drin.
"Ich habe heute Nachmittag mit Grady und Savannah gesprochen", berichtete Cal.
"Warum hast du mir das nicht eher gesagt?" Als er nicht antwortete, hakte Jane nach: "Willst du mir nicht sagen, was sie dir erzählt haben?"
"Bald,"
Allmählich verstand sie ihn. Er mochte es nicht, wenn man ihn unter Druck setzte. Wenn sie daran dachte, wie nett er zu ihr war und wie viel Zeit er ihr widmete, konnte sie ruhig noch etwas warten.
"Es ist paradiesisch hier, stimmt's?" fragte sie. Cal hatte ihr dabei geholfen, das Land lieben zu lernen. Er hielt ihr jedoch keine Vorträge darüber, sondern ließ sie es selbst erfahren. Er hatte ihr auch gezeigt, was es bedeutete, ein echter Cowboy zu sein. Es gab keine Aufgabe auf der Lonesome Coyote Ranch, der Cal nicht gewachsen war, egal, ob es darum ging, Rinder mit Brandmalen zu versehen, Pferde zuzureiten oder Kälbern auf die Welt zu helfen.
"Meinst du das ernst?"
"Ja." Das Land war erstaunlich schön. Was sie besonders daran liebte, war das, was er als "Ellbogenfreiheit" bezeichnete -
die schier endlose Weite.
Er hatte ihr erzählt, dass er reiten konnte, so weit das Auge reichte, ohne einem anderen Menschen zu begegnen. Sie konnte nur erahnen, was das bedeutete.
"Und wie ist es in Kalifornien?" erkundigte er sich.
"Kalifornien ist auch schön, aber nicht so wie Texas."
Cal schüttelte den Kopf. "Die ganzen Erdbeben dort ... Mir scheint es, als würde die Natur zurückschlagen, weil zu viele Menschen auf einem Haufen wohnen."
Er sah sie an, als würde er damit rechnen, dass sie widersprach, doch Jane lächelte nur und zuckte die Schultern.
Sie hatte nicht die Absicht, diesen wunderschönen Nachmittag mit einer sinnlosen Diskussion zu verderben. Nicht wenn der Wind ihr sanft ins Gesicht blies und der süße Duft der Erde und des Grases in der Luft lag.
Man brauchte eine Weile, um sich an die
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