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Nur mit dir sind wir eine Familie

Nur mit dir sind wir eine Familie

Titel: Nur mit dir sind wir eine Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Benjamin
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erstaunlich schnell von ihrem Schreck erholt und sein Angebot fast schon verletzend gleichmütig akzeptiert.
    Sean hatte nicht die geringste Ahnung, warum er das mit der Scheidung überhaupt gesagt hatte. Er wusste nur, dass er seine Worte noch im selben Atemzug bereut hatte. Es war nie seine Absicht gewesen, die Ehe mit Charlotte zu beenden.
    Am meisten machte ihm jedoch zu schaffen, dass sie sich noch nicht einmal Bedenkzeit erbeten hatte. War es da wirklich so seltsam, aus ihrem Verhalten den Schluss zu ziehen, dass sie die Adoption eines Kindes auch gegen seinen Willen weiterverfolgt hatte?
    Doch offensichtlich hatte er sich geirrt. Zu allem Überfluss hatte er Dinge zu ihr gesagt, die er vielleicht besser für sich behalten hätte. Aber die Wut und Frustration der letzten Monate waren einfach aus ihm herausgebrochen.
    Charlotte war nämlich nicht die Einzige gewesen, die es in den letzten Wochen vor ihrer Trennung schwer gehabt hatte. Am schlimmsten hatte er unter dem Gefühl der Machtlosigkeit gelitten, ihr nicht das ersehnte Kind schenken zu können. Er war sich wie ein Versager vorgekommen. Der Gedanke, zumindest zum Teil für Charlottes Traurigkeit und Depressionen verantwortlich zu sein, war unerträglich gewesen.
    Noch immer zu aufgewühlt, um einschlafen zu können, ließ er sich auf die Bettkante sinken. Vielleicht war es das Beste, den Vertrag zu holen, den er noch unten in seiner Aktentasche hatte, und ihn im Bett durchzulesen. Nichts war so ermüdend wie die Lektüre von Paragrafen.
    Sean ging hinaus in den Flur und stieg die Treppe hinunter. Im Erdgeschoss angekommen, blieb er abrupt stehen und lauschte. Hatte er nicht gerade ein Geräusch gehört?
    Als er nichts hörte, ging er ins Wohnzimmer und erstarrte. Charlotte saß auf einem der beiden Sessel zwischen den Fenstern. Sein Herzschlag beschleunigte sich bei ihrem Anblick. „Hey …“, sagte er, ging auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen. „Alles in Ordnung mit dir?“
    „Ich konnte nicht einschlafen“, antwortete sie mit belegter Stimme. Sie hielt einen Becher hoch. „Ich dachte, etwas warme Milch würde mir vielleicht helfen. Und du?“
    Sean konnte Charlottes Gesicht nicht erkennen, war sich jedoch ziemlich sicher, dass sie geweint hatte. Offensichtlich wollte sie ihre Tränen vor ihm verbergen. „Ich konnte auch nicht schlafen und wollte daher einen Vertrag aus meiner Aktentasche holen, um mich mit der Lektüre müde zu machen.“
    Charlotte stand so rasch auf, dass sie das Gleichgewicht verlor. Instinktiv hielt Sean sie an den Schultern fest.
    „Sorry …“ Sie blickte zu ihm auf. „Ich wollte nicht …“ Ihre Stimme brach ab.
    Sean sah, dass sie tatsächlich geweint hatte. „Ist ja schon gut“, murmelte er und ließ die Hände an ihren Schultern hinab und über ihren Rücken gleiten, um sie enger an sich zu ziehen. Zu seiner Überraschung machte sie sich nicht von ihm los, sondern lehnte sich seufzend gegen ihn.
    „Nein … ich meinte nicht meine Ungeschicklichkeit. Ich wollte sagen, dass es mir leidtut, dass ich in den letzten Wochen unserer Ehe so kalt und egoistisch war. Mir war bis heute gar nicht bewusst, wie sehr mein Verhalten dich verletzt hat. Ich weiß natürlich, dass das keine Entschuldigung ist. Ich war so sehr mit mir selbst beschäftigt, dass es dir vorgekommen sein muss, als wäre mir alles andere gleichgültig. Dabei waren mir deine Gefühle immer wichtig.“
    „Offenbar hat damals jeder von uns nur an sich selbst gedacht“, sagte Sean und strich ihr über das Haar, das sich herrlich weich anfühlte. Schade, dass sie in der Vergangenheitsform gesprochen hatte, was die Wichtigkeit seiner Gefühle anging, aber zumindest hatte sie eingeräumt, ihm wehgetan zu haben, und sich dafür entschuldigt.
    „Aber du nicht so sehr wie ich. Schließlich wolltest du noch nicht einmal ein Kind haben und hast dich trotzdem meinen Wünschen gefügt.“
    „Ich wollte nur, dass du glücklich bist, Charlotte.“
    Sie trat einen Schritt zurück und sah ihn an. Zärtlich legte sie ihm die Hand auf die Wange. „Ich weiß, Sean, und ich bin dir sehr dankbar dafür.“
    Die Sehnsucht in ihren Augen fachte Seans Erregung, die schon den ganzen Abend schwelte, von Neuem an. Bevor er wusste, wie ihm geschah, senkte er den Kopf und küsste sie mit all dem Verlangen, das sich in den letzten sechs Monaten in ihm angestaut hatte.
    Er spürte, wie sie vor ihm zurückschrak, küsste sie jedoch weiter, bis sie seinen Kuss erwiderte. Erst

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