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Nur mit dir sind wir eine Familie

Nur mit dir sind wir eine Familie

Titel: Nur mit dir sind wir eine Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Benjamin
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einer strengen Miene wirkte ziemlich gelangweilt, schien aber trotzdem keine Eile zu haben, die Adoption schnell hinter sich zu bringen. Charlotte und Sean mussten Fragen zu ihrer Eignung als Adoptiveltern beantworten und alle erforderlichen Dokumente zur sorgfältigen Durchsicht vorlegen, die daraufhin abgestempelt und in dreifacher Ausführung unterzeichnet wurden.
    Mehr als zwei Stunden nach ihrer Ankunft im Gericht nickte der Richter ihnen schließlich zufrieden zu. Er teilte die Papiere in drei Stapel und steckte zwei davon in schlichte braune Umschläge, die er Sean reichte. Einer war für ihn und Charlotte, der zweite für Madame Zhirkova bestimmt. Danach übergab er ihnen Katies provisorischen Reisepass, mit dem sie das Land verlassen durfte. Er stand auf, gratulierte den Adoptiveltern ernst, schüttelte ihnen die Hand und setzte sich zurück auf seinen Stuhl. Offensichtlich waren sie hiermit entlassen.
    „Das war’s?“, fragte Charlotte ihre Übersetzerin auf dem Weg nach draußen. „Sind wir jetzt offiziell Katies Eltern?“
    „Ja, Mrs Fagan“, antwortete Marta. „Sie möchten jetzt bestimmt etwas essen gehen. Danach fahren wir zum Waisenhaus. Madame Zhirkova wird dafür sorgen, dass Sie das Kind um zwei abholen können.“
    „Lass uns zurück zum Hotel fahren“, schlug Sean vor. „Wir könnten dort im Café noch eine kleine Mahlzeit zu uns nehmen und hinterher unsere Sachen packen, damit wir später nicht mehr so viel zu tun haben.“
    „Gute Idee“, stimmte Charlotte zu. „Ich glaube allerdings nicht, dass ich viel hinunterkriege. Irgendwie ist mir schon den ganzen Morgen übel.“
    „Du bist doch nicht etwa krank, oder?“, fragte Sean beunruhigt.
    „Ich denke nicht. Vermutlich liegt es nur an der Aufregung.“
    Charlotte gelang es, zumindest einen Teil der Gemüsesuppe zu essen, die sie im Café bestellte. Danach kehrten Sean und sie in ihre Suite zurück und packten alles ein, was sie abends und am nächsten Morgen nicht mehr brauchen würden. In weiser Voraussicht hatten sie die Koffer zu Hause nicht ganz vollgepackt, sodass sie nun noch Luft für die Fotobände über Kasachstan und die Puppen mit den verschiedenen Nationaltrachten hatten, die Katie später einmal an ihren Geburtsort erinnern sollten. Außerdem hatten sie geschnitzte Holzkisten und schlichten Schmuck gekauft, die sie Ellen, Quinn und Seans Assistentin Elizabeth schenken wollten.
    Elizabeth hatte sich während Seans Abwesenheit nicht nur um das Stadthaus und die Geschäfte gekümmert, sondern ihnen auf seine Bitte hin auch einen Kindersitz und einen Buggy nach Almaty geschickt. Unerfahren wie Charlotte und Sean als Eltern waren, war ihnen erst nach einer Woche Aufenthalt in Almaty eingefallen, dass sie die Sachen benötigten, um das lebhafte kleine Mädchen sicher nach Hause zu befördern.
    Die Zeit verging so rasch, dass sie schon bald zum Waisenhaus aufbrachen, den Umschlag für Madame Zhirkova in der Hand. Wie von Mrs Herbert vorgeschlagen, hatten sie Geschenke für die Leiterin des Waisenhauses und für Elmira dabei, die sie bereits in New Orleans besorgt hatten. Madame Zhirkova sollte ein goldenes Armband und Katies Betreuerin einen Kaschmirpullover erhalten.
    Die Geschenke für Marta und Rudi – ein Kaschmirpullover für die Übersetzerin und schwarze Lederhandschuhe für den Fahrer – würden sie erst morgen am Flughafen überreichen.
    Nachdem Rudi sie vor dem Waisenhaus abgesetzt hatte, wurden sie ein letztes Mal in Madame Zhirkovas Büro geführt. Die Leiterin sah die Unterlagen des Richters durch und nickte zustimmend. Anschließend packte sie ihr Geschenk aus und lächelte zufrieden, als sie das goldene Armband sah. Schließlich drückte sie auf den Knopf auf ihrem Telefon, um Elmira zu rufen.
    Die Betreuerin betrat umgehend das Büro, Katie auf dem Arm. Die Kleine trug die Sachen, die Sean und Charlotte ihr am Tag zuvor mitgebracht hatten. In der hellgrünen Cordhose, dem weiß-grünen Pullover, den weißen Socken und den hellgrünen Lederboots sah sie sehr niedlich aus.
    Mit leuchtenden Augen schaute Katie erst Sean und dann Charlotte an. Sie zögerte einen Moment, bevor sie strampelnd die Arme nach Charlotte ausstreckte, um sich von ihr mit einer Umarmung und Küssen begrüßen zu lassen.
    Endlich war der Zeitpunkt gekommen, an dem Charlotte ihre Tochter mit nach Hause nehmen durfte. Tränen der Freude liefen ihr über die Wangen, als sie ihr kleines Mädchen an sich drückte. Auch Elmira sah aus, als

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