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Nur noch diese Nacht

Nur noch diese Nacht

Titel: Nur noch diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Mira Lyn
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gleichmäßig.
    Behutsam legte sie ihm eine Hand auf die Brust, schloss die Augen und überließ sich dem gleichmäßigen kraftvollen Pochen seines Herzens unter ihren Fingern, das sich auf sie übertrug.
    Etwas in ihr bahnte sich seinen Weg, kämpfte gegen die Mauern an, die sie zu ihrem Schutz um sich gezogen hatte, und wollte endlich wahrgenommen werden.
    Ich liebe dich.
    Schnell drängte sie die verwegenen Hoffnungen und Träume von einem Leben zu zweit und einer Familie in die dunklen Ecken des Unterbewusstseins zurück.
    Diese Dinge konnte sie nicht haben und durfte sie sich nicht wünschen.
    Als Ryan seine Hand auf ihre legte, war sie mit einem Schlag wieder in der Wirklichkeit. Claire wollte sich ihm entziehen, doch er hielt ihre Finger fest und legte sie wieder auf sein Herz.
    „Bleib. Leg dich wieder zu mir. Das hier ist gerade zu schön, um es schon zu beenden.“
    Claire nickte. Das hier war zu schön, um es schon zu beenden – und natürlich wusste sie, dass Ryan damit nicht ihre Beziehung meinte, sondern nur noch einige gemeinsame Augenblicke in der warmen Sonne …

8. KAPITEL
    Claires Laune war miserabel. In der Woche zuvor hatte sie ihren Flug nach Kalifornien canceln müssen, weil Ryan sich um eine dringende geschäftliche Angelegenheit kümmern musste, sodass sie ihr Treffen hatten verschieben müssen.
    Und dann die Katastrophe in der Galerie.
    Kurz vor acht hatte Sally sie voller Panik angerufen und berichtet, der Terminkalender im Computer funktioniere nicht richtig; sämtliche Termine für die nächsten zwei Wochen seien verschwunden. So hatte Claire den ganzen Tag damit verbracht, herumzutelefonieren, sich für Verspätungen oder Versäumnisse zu entschuldigen und hatte Besprechungen geführt, auf die sie nicht richtig vorbereitet gewesen war.
    Elf Stunden später war Claire völlig fertig, frustriert und gereizt, weil sie es hasste, wenn sie nicht alles unter Kontrolle hatte. Und dann war Aaron plötzlich aufgetaucht, mit Eintrittskarten für ein Theaterstück, für das sie sich vor Monaten verabredet hatten. Ein weiterer Termin, der ihr durch die Lappen gegangen war.
    Aaron Kinner war ein Kunde, mit dem Claire sich im Lauf der Jahre auch immer wieder privat getroffen hatte, weil sie sich beide für Theater, Kunst und Musik interessierten. Wann immer Aaron in New York war, trafen sie sich und gingen essen, ins Theater, zu Ausstellungen oder unternahmen sonst etwas Nettes.
    Obwohl Claire völlig erschöpft war, brachte sie es nicht übers Herz, den Theaterbesuch abzusagen.
    Nach der Vorstellung gingen sie noch etwas essen, unterhielten sich blendend und lachten viel. Der Abend war so vergnüglich, dass Claire ihre Enttäuschung über das ausgefallene Treffen mit Ryan fast vergaß.
    „Du bist heute Abend so anders“, bemerkte Aaron mit einem forschenden Seitenblick zu Claire, als sie vor einer roten Ampel warten mussten, nachdem sie das Restaurant verlassen hatten.
    Der Frühlingstag in New York war warm gewesen, doch gegen Abend war die Temperatur stark gefallen. Trotz ihres Wollmantels fröstelte Claire. „Anders?“
    „Ja.“ Die Ampel sprang um, und Aaron legte ihr leicht die Hand auf den Rücken, während sie über die Kreuzung gingen. „Anders auf eine sehr positive Art.“
    Wie sollte sie das verstehen? Sicher, sie fühlte sich wirklich anders. Seit sie Ryan wiedergetroffen hatte, war alles anders geworden. Aber dass man ihr das sogar anmerkte …
    „Du lächelst viel und strahlst richtig.“ Aaron schob die Hände in die Taschen seines Trenchcoats. „Das gefällt mir.“
    Als sie vor Claires Apartment angekommen waren, reichte Claire wie immer Aaron zum Abschied freundschaftlich die Hand. Etwas zögernd hielt er sie viel zu lange fest, drehte sie unschlüssig hin und her, und seine Miene verriet, dass er noch etwas Wichtiges sagen wollte.
    Claire lachte und fragte sich, was er vorhatte. Er schaute sie so eindringlich an, dass sie auf einmal leichte Panik verspürte.
    „Es gefällt mir sogar sehr, Claire.“
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, nahm Aaron sie in die Arme und küsste sie.
    Reglos stand sie da. Sie hätte sich denken müssen, dass das kommen würde. Wenn sie nicht ständig an Ryan gedacht hätte, wäre ihr aufgefallen, dass Aaron sich heute anders verhielt. Er war ein attraktiver Mann, aber sein Kuss ließ sie kalt. Sie wollte in Ryans Armen liegen und sonst nichts. Gerade wollte sie sich Aaron entziehen, da ertönte mit scharfer Stimme aus nächster Nähe ihr

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