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Nur noch diese Nacht

Nur noch diese Nacht

Titel: Nur noch diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Mira Lyn
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Name.
    „Claire.“
    Wie versteinert stand sie da, schaffte es nicht einmal, sich aus Aarons Armen zu befreien. Er gab sie leise lachend frei und flüsterte ihr zu: „Schade.“
    Das fand Claire ganz und gar nicht.
    „Ryan!“ Erleichterung durchflutete sie. Er ist da! war alles, was sie im ersten Moment denken konnte. Doch dann wurde ihr klar: Er hatte mit angesehen, wie ein anderer sie küsste …
    Und sie hatte sich nicht gewehrt, nicht einmal ein Nein hervorgebracht. Langsam drehte sie sich zu ihm um. Ihre Lippen fühlten sich taub an, sie brachte kein Wort hervor.
    Erstaunlich entspannt stand Ryan nur wenige Schritte von ihnen entfernt, seine Miene zeigte keine Regung, nur sein Kiefer wirkte etwas angespannt.
    Claire wollte zu ihm stürzen, sich in seine Arme werfen, ihm beteuern, der Kuss sei nur ein Missverständnis gewesen, aber sie konnte sich nicht rühren.
    Schweigend standen die beiden Männer da und sahen sie an – Aaron erwartungsvoll, während Ryan … Sie hätte beim besten Willen nicht sagen können, was sein Gesichtsausdruck bedeutete.
    Dann legte Aaron ihr den Arm um die Schultern und schaute grimmig.
    Da erwachte Claire aus ihrer Erstarrung. Eiligst streifte sie seinen Arm ab und trat einen Schritt zur Seite. „Aaron, danke für den Abend. Entschuldige, dass ich das mit den Theaterkarten vergessen hatte. Ich rufe dich nächste Woche an.“
    Aaron lächelte nur ungläubig. Die Vorstellung, sich jetzt aus dem Staub machen zu sollen, schien ihm keineswegs zu gefallen. Stirnrunzelnd wandte er sich Ryan zu und schlug sich dann vor die Stirn. „Moment mal, Sie sind doch Ryan Brady, oder irre ich mich?“
    Die peinliche Situation war vergessen, er schob sich an Claire vorbei und reichte Ryan die Hand. „Aaron Kinner. Wir sind uns letzten Herbst bei der Premiere von Lansing begegnet. Im ersten Moment habe ich Sie gar nicht erkannt.“
    Erleichtert verfolgte Claire, wie Ryan dem Rivalen wortlos die Hand schüttelte.
    Es folgte eine Pause, und Aaron blickte nachdenklich von einem zum anderen. „Brady?“
    Claire stockte der Atem.
    „Seid ihr miteinander verwandt?“
    Ryan trat zu Claire und legte den Arm um sie. „Verheiratet.“
    Die Erklärung schien Aaron zu erfreuen, während Claire beklommen schwieg.
    „Puh! Das erklärt auch die Große-Bruder-Nummer. Nach dem Motto: Brich meiner Schwester das Herz, und ich nehme dich auseinander!“
    Ryans Lächeln jagte Claire eisige Schauer über die Haut, während Aaron, dessen Überlebensinstinkt wenig ausgeprägt zu sein schien, spielerisch Boxhiebe in die Luft jagte.
    „So ungefähr.“ Ryans Ton ließ anklingen, dass er das keineswegs lustig fand. „Nur dass ich nicht ihr Bruder bin.“
    Mitten im nächsten Pseudo-Boxschlag hielt Aaron inne und blickte unsicher von einem zum anderen. Dann richtete er sich auf und sagte nichts mehr. Er hatte begriffen.
    Claire schoss das Blut in die Wangen, sie wandte sich ab und blickte hilflos auf ihre Schuhe. „Also Aaron, nochmals danke, dass du so verständnisvoll warst“, brachte sie mühsam hervor.
    Nach diesem Zwischenfall würde er vermutlich nie mehr mit ihr sprechen. Aber das war wohl auch besser so.
    „Gut, Claire. Ich rufe dich an.“
    Dann war Aaron gegangen, und Claire stand mit Ryan in der Kälte vor dem Hauseingang und blickte betreten auf den Gehweg.
    Ryan nahm sie beim Arm und zog sie langsam, aber bestimmt zur Haustür.
    Bei dem Gedanken an das, was nun kommen musste, wurde ihr bang.
    „Die Schlüssel, Claire – es sei denn, du legst Wert auf eine öffentliche Liebesszene, wie dein Verehrer zu glauben schien.“
    Oje. Jetzt ging es los. Runde Nummer eins. Aber konnte sie Ryan einen Vorwurf machen? „Aaron und ich sind nur Freunde.“
    Ryan zog eine Braue hoch. „Dann verrate mir eins: Wie viele solche Freunde hast du?“
    „Keinen. Ich ahnte nicht, dass er mehr als Freundschaft für mich empfindet. Bisher hat er sich nichts anmerken lassen, aber heute Abend meinte er, ich sei anders als sonst. Wie konnte ich wissen, dass ihn das – ermutigen würde?“ Claire schüttelte den Kopf und sah Ryan bittend an. „Er hat mich völlig missverstanden.“
    „Aha.“ Da Claire keine Anstalten machte, nach dem Schlüssel zu suchen, zog Ryan sie an sich, griff in ihre Manteltasche und tastete nach den Schlüsseln.
    Nichts. Nur der Stoff, der ihn von Claire trennte.
    Ryan dachte daran, wie entgeistert Claire die Augen aufgerissen und auf den Kuss reagiert hatte. Das sagte eigentlich alles. Wenn

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