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Nur noch diese Nacht

Nur noch diese Nacht

Titel: Nur noch diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Mira Lyn
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versuchte, sich aufzurichten. Ein Knopf an ihrem Mantel war noch geschlossen, aber irgendwie hatte sie es geschafft, einen Arm zu befreien. Der Rock war bis zu den Hüften hochgeschoben, die Seidenbluse war aufgeknöpft, die Brüste schauten aus dem heruntergerutschten BH hervor.
    Auf ihrer Brust hatte er einen Knutschfleck hinterlassen, der ungefähr so groß wie eine 50-Cent-Münze war – als habe er ihr seinen Stempel aufdrücken wollen.
    Eigentlich hätte ihm sein Verhalten peinlich sein sollen, stattdessen erfüllte ihn männlicher Besitzerstolz.
    Was für eine Nacht …
    Wie spät mochte es sein? Ryan warf einen Blick auf die Uhr und lachte leise.
    Claire blickte müde zu ihm auf. „Was ist hier so komisch?“
    Er ließ die Hände über ihre nackten Schenkel gleiten und zog Claire wieder an sich. „Wir sind seit einer Stunde in deinem Apartment und haben es nicht weiter als einen Schritt hinter die Wohnungstür geschafft.“
    Sie streichelte ganz langsam über seine Brust und nahm wahr, wie zerrauft sie beide aussahen. Ein Siegerlächeln überflog ihre Lippen, und sie kuschelte sich an ihn, sodass ihre Mähne auf seiner Brust ruhte.
    „Wenn ich mich hier nicht wegrühren muss, kannst du bei der Scheidung alles behalten.“
    Ryan strich über die seidigen Haare, schob sie zusammen und legte sie ihr über die Schulter. „Kommt nicht infrage. Nach dieser anstrengenden Nummer brauche ich jetzt dringend ein Bett.“ Er musste daran denken, wie Claire sich gierig an ihn gepresst hatte, sodass er es beinah nicht geschafft hätte, wenigstens die Wohnungstür richtig zuzustoßen. Seufzend setzte er hinzu: „Und du auch.“
    Ein wenig widerstrebend schob er Claire von sich, hob sie dann hoch und trug sie bis zum Ende des Flurs, wo es ins Schlafzimmer ging, in dem ein französisches Bett stand. Vermutlich würden da seine Füße herausragen, aber solange er Claire in den Armen hielt, war das unwichtig.
    Fürsorglich befreite er Claire von der restlichen Kleidung, deckte sie warm zu und kroch zu ihr unter die Decke. Seufzend kuschelte Claire sich an ihn. In Sekundenschnelle würde sie eingeschlummert sein, doch vorher musste er ihr noch etwas sagen.
    Er streifte ihre Schulter zärtlich mit den Lippen. „Claire?“
    Wieder seufzte sie und atmete langsamer.
    „Claire.“ Ryan stupste sie an, und sie gab einen Protestlaut von sich, doch immerhin hörte sie ihm jetzt zu.
    „Was ist?“ Sie wollte sich fortdrehen, doch er zog sie wieder an sich.
    „Keine Verabredungen mehr mit anderen Männern, bis wir fertig sind. Ist das klar?“
    Sekundenlang lag sie ganz still in seinen Armen, dann wiederholte sie schläfrig: „Keine Verabredungen mehr.“
    Claire schloss ihren Gürtel und zupfte sich vor dem Spiegel den strengen Pepitarock zurecht, während Ryan, der zwar schon angezogen war, aber noch auf dem Bett saß, sie beobachtete. Nachdem die Arbeit sich wegen des Computerproblems verzögert hatte, lag heute ein hektischer Tag vor ihr.
    Sie bemerkte, dass Ryan ihre Beine verdächtig interessiert betrachtete, und beschloss, die hochhackigen Stiefel erst an der Apartmenttür anzuziehen, um ihn gar nicht erst auf dumme Gedanken zu bringen.
    „Ich muss zur Arbeit, Ryan“, warnte sie ihn mit einem kurzen Blick über die Schulter.
    Zufrieden lächelnd lehnte er sich ans Kopfteil des Bettes und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hör mal, Claire, ich habe auch viel zu tun. Wie wär’s, wenn ich mitkomme und irgendwo bei dir im Büro arbeite?“
    Sie versuchte, sich eine auffällige Halskette anzulegen, an der gehäkelte Kirschen und mit Strass besetzte Blätter hingen. „Den ganzen Tag?“
    „Ja.“ Ryan glitt aus dem Bett, trat hinter sie, um die Kette zuzumachen und wartete darauf, dass Claire das Haar dafür anhob. „Wenn es dich nicht zu sehr von der Arbeit ablenkt, heißt das natürlich.“
    Als er verlangend ihren Nacken küsste, erschauderte sie.
    „Ich verspreche dir auch, brav zu sein.“
    Genau da lag das Problem. Selbst wenn er noch so brav war, er brauchte nur in ihrer Nähe zu sein, und sie konnte nicht mehr klar denken. Und nun wollte er auch noch in die Galerie vordringen, ihren letzten Zufluchtsort.
    Eigentlich hatte Claire sich den frei halten wollen. Doch letztlich wusste sie, dass sie sich Ryan nirgends entziehen konnte, weil er sowieso ihre Gedanken beherrschte.
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich um. Bedeutsam lächelnd spielte er mit dem roten Anhänger ihrer

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