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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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lag. Die arme Frau – im vergangenen Jahr eine Brustamputation, und jetzt ein erneuter Eingriff zur Entfernung eines krebsbefallenen Lymphknotens im Hals. »Wie geht es ihr?«
    Susan versuchte zu lächeln, doch ihre Lippen zitterten nur schwach, bis sie sie aufeinander presste.
    »Es wird schon werden.«
    »Ich weiß. Susan stieg auf eines der Standfahrräder und sofort wieder ab. »Zum Teufel mit dem Training. Das Leben ist viel zu kurz, und ich habe noch eine halbe Stunde Zeit, bis Owen mich abholt. Worauf warten wir noch? Auf zu Graeter's.« Sie legte ihren Arm um Barbaras Schulter. »Habe ich dir in letzter Zeit eigentlich gesagt, dass ich dich unheimlich gern habe?«, fragte sie mit einem traurigen Lächeln.
    »Sag es mir noch einmal«, erwiderte Barbara.
    Sie kam gerade aus Saks, als sie ihn sah.
    Nein, sagte Barbara sich sofort, wischte sich die Spätnachmittagssonne aus ihren Augen und spürte feuchte Tränen in ihren Augenwinkeln. Die Verkäuferin hatte sie bestimmt nicht aufregen wollen. Sie war doch noch fast ein Kind. Was wusste sie schon von Diplomatie, Takt und dem Leben? »Lalique hat gerade eine wundervolle neue Produktlinie für reife Haut aufgelegt«, hatte sie gesagt, als Barbara sich nach einer neuen Gesichtscreme erkundigt hatte. Und plötzlich waren ihr die Tränen gekommen, mitten in der Parfümerieabteilung von Saks, direkt vor der entsetzten Verkäuferin und neugierigen Passanten.
    Sie hatte das Gefühl, dass sie in letzter Zeit ständig weinte, man brauchte sie nur falsch anzusehen, etwas Falsches zu sagen oder auch nur zu denken, und sie heulte Rotz und Wasser, was, wie Dr. Steeves ihr garantiert sagen würde, das Schlimmste war, was sie tun konnte.
    Sie war so müde. Ihrer Tage und noch mehr ihrer Nächte. Des ständigen Kampfes, der Schmerzen und sogar des Einkaufens. Sie hatte keine Lust mehr, so zu tun, als ob alles gut werden, Ron zur Vernunft und nach Hause zurückkommen würde. Er würde nie mehr nach Hause kommen. Das wusste sie. Er hatte Pammy, Brandon und demnächst ein weiteres Baby. Ein komplett neues Leben. Und was hatte sie? Die Narben aus dem alten.
    Manchmal dachte sie, dass es nett wäre, einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Vielleicht macht der Anästhesist einen Fehler, erinnerte sie sich bei ihrer letzten Schönheitsoperation gedacht zu haben, und ich komme nie wieder zu mir. So etwas kommt vor. Sie hatte oft genug davon gelesen. Vicki konnte ihn auf Schadenersatz verklagen und Tracey zu einer wohlhabenden jungen Frau machen. Ihre Freundinnen würden sich um sie kümmern, und Barbara würde sich nicht mehr damit abstrampeln müssen, jung zu bleiben und so zu tun, als würde sie ihr Leben in den Griff bekommen. Welches Leben?
    Barbara dachte an die Schmerztabletten im Medizinschrank zu Hause. Wenn sie sie alle auf einmal schluckte, würde es garantiert reichen. Sie würde praktisch keine Schmerzen spüren. Ihr lächerliches Placebo von einem Leben wäre vorbei und erledigt, sie würde nicht mehr warten müssen, bis ihr Körper ihre Seele eingeholt hatte. Nur dass Tracey sie finden und sich bestimmt schuldig fühlen würde, weil sie glauben würde, dass sie ihre Mutter enttäuscht hatte, und das konnte sie ihrer Tochter nicht antun, dieses Grauen konnte sie dem einen Menschen, der ihr mehr bedeutete als alles andere auf der Welt, nicht aufbürden. Barbara erinnerte sich an ihre eigene Verzweiflung beim Tod ihrer Mutter, daran, wie einsam sie sich gefühlt hatte, wie schwarz die Welt ausgesehen hatte, wie sinnlos ihr ihre Existenz erschienen war.
    Tracey hatte sie damals gerettet. Barbara hatte sich den Luxus eines Zusammenbruchs nicht geleistet, weil sie eine kleine Tochter gehabt hatte, um die sie sich kümmern musste. Und daran hatte sich nichts geändert. Tracey mochte mittlerweile ein Teenager sein, aber sie war immer noch ein kleines Mädchen, das ihre Mutter brauchte. Jetzt genauso wie eh und je. Vielleicht sogar noch mehr. Sie würden das gemeinsam durchstehen. Gemeinsam würden sie alles durchstehen.
    Was war mit ihr los? Warum konnte sie nicht wie Susan sein, die schwierige Situationen spielend meisterte, oder Vicki, die frontal darauf zuging und sich irgendwie durchboxte? Oder Chris, die jede Entbehrung und Demütigung, die ihr zugemutet wurde, einfach hinzunehmen schien. Oh Gott, die arme Chris. Die arme, süße, wunderbare Chris. Warum dachte sie in letzter Zeit so häufig an sie? Lag es daran, dass in einem Monat Weihnachten war und Chris sich

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