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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf dem Victoria Parkway am Edgecliff College vorbei, weiter über die Madison Road mit ihren prachtvollen alten Kirchen, der Summit Country Day School und dem Cincinnati Country Club, bis sie zuletzt das Viadukt an der Grandin Road in Mt. Lookout erreichten. Wollte Tony hier halten und die Aussicht genießen? Und was würde sie dann machen?
    Doch das wollte er nicht. Tony fuhr weiter die Grandin Road hinunter in eine wunderschöne Wohngegend mit geräumigen Häusern, kleinen Wäldern und einem herrlichem Blick auf den Fluss. War es möglich, dass er und Chris hier wohnten? Barbara hielt den Atem an. War es möglich, dass er sie zu Chris führte?
    Doch sie fuhren vorbei an den schönen Häusern und parkartigen Gärten zu einem Picknickplatz auf einer Hügelkuppe im Alms Park, wo sie wendeten. Ein paar Ecken vor der Auffahrt auf den Columbia Parkway hielt Tony am Straßenrand und schaltete den Motor ab, bevor er ausstieg und auf sie zukam.
    Barbara erstarrte. Einen wahnsinnigen Augenblick lang überlegte sie, ihn zu überfahren, dann erwog sie die Flucht zu Fuß, tat jedoch keines von beiden, sondern schaltete stattdessen die Automatik auf Parken, kurbelte das Fenster herunter und betrachtete das feiste Grinsen in Tonys Gesicht. Nicht auszudenken, dass sie ihn je auch nur ein bisschen attraktiv gefunden hatte. Ein Rohdiamant, waren sich die Frauen einmal einig gewesen.
    »Hallo, Barbie.« Die Worte schienen auf weißen Atemwölkchen auf sie zuzufliegen. »Hat dir die Rundfahrt gefallen? Normalerweise nehme ich Geld dafür.«
    »Du hast gewusst, dass ich dir folge?«, sagte Barbara ebenso sehr zu sich selbst wie zu Tony.
    »War kaum zu übersehen, Schätzchen.« Tony lachte. »Ein paar Mal dachte ich schon, ich hätte dich verloren, aber das muss ich dir lassen, du bist immer drangeblieben. Das mag ich bei Frauen.«
    »Wo ist Chris?«, fragte Barbara, ohne seinen höhnischen Ton und seinen lüsternen Blick zu beachten.
    »Chris ist zu Hause, wo sie hingehört, passt auf ihre Kinder auf und kocht ihrem Mann das Abendessen. Bist du mir deswegen gefolgt? Hattest du gehofft, einen Blick auf meine Braut zu erhaschen? Und ich dachte schon, es wäre meine animalische Anziehungskraft, die dich so heiß erregt hat.« Sein Grinsen wurde breiter, und er beugte sich näher zu ihr. »Ich hätte nichts dagegen, dich mal ganz heiß und erregt zu sehen.«
    »Fahr zur Hölle.«
    Tony erstarrte. »Fahr nach Hause. Kümmer dich um deinen eigenen Kram. Wenn man seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten steckt, kann einem alles Mögliche zustoßen.«
    »Willst du mir drohen?«, fragte Barbara ungläubig.
    Doch Tony war schon auf dem Weg zu seinem Wagen, drehte sich allerdings noch einmal um und rief ihr etwas zu. Eine halbe Sekunde später erreichte die Botschaft ihre Ohren: »Fahr vorsichtig.«

15
    Chris ging vorsichtig die Treppe zu der kleinen Waschmaschine hinter der Garage hinunter. Sie nahm sich Zeit und machte nach jedem Schritt eine kleine Pause. Dabei atmete sie flach, weil ihr das am wenigsten Schmerzen bereitete, und blickte, Tonys Hemden an ihre geprellten Rippen gedrückt, weder nach links noch nach rechts, sondern nur auf die Pantoffeln an ihren Füßen. Sie wollte auf keinen Fall ausrutschen, einen weiteren Sturz durfte sie nicht riskieren. Hatte sie das nicht den Ärzten bei ihrem letzten Besuch in der Notaufnahme erzählt – sie sei auf dem vereisten Boden ausgerutscht und die Treppe vor dem Haus hinuntergestürzt?
    »Sind Sie sicher?«, hatte der junge Assistenzarzt sie leise gefragt, der Erste, der ihre mittlerweile gut eingeübte Geschichte angezweifelt hatte. »Sind Sie ganz sicher, dass Ihnen das nicht irgendwer angetan hat?« Er hatte durch die Gardine in den Flur geblickt, wo Tony ungeduldig auf und ab lief, sodass seine dumpfen Schritte im Korridor widerhallten. Sie wusste, dass Tony zuhörte. Er lauschte und wartete. Darauf, dass sie einen Fehler machte und etwas Falsches sagte.
    Das tat sie jedes Mal.
    Das Einzige, worin sie ihn nie enttäuschte.
    »Ich bin auf dem vereisten Boden ausgerutscht«, beharrte sie, als der junge Arzt wissend die Stirn runzelte. »Niemand hat mir das angetan.«
    »Was sollte denn das alles?«, hatte Tony auf der Heimfahrt wissen wollen. »Du warst fast eine halbe Stunde bei dem Typ drin. Was zum Teufel war da los?«
    Chris hatte aus dem Seitenfenster gestarrt und nichts gesagt.
    »Was? Jetzt redest du nicht mehr mit mir? Ich chauffier deinen tölpelhaften Arsch ins Krankenhaus, und

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