Nur wenn es Liebe ist
sie sich innerlich dagegen wehrte, desto leidenschaftlicher erwiderte sie seinen Kuss.
Plötzlich gab er ihren Mund frei und lehnte seine Stirn schwer atmend gegen ihre. Auch Cheyenne war außer Atem. Beide suchten einen Moment der Ruhe und hingen jenen aufwühlenden Emotionen nach, die der Kuss in ihnen ausgelöst hatte.
Schließlich zog Quade sich ein wenig zurück und schaute verlangend auf sie hinunter. Diesen Blick kannte Cheyenne nur zu gut.
„Wie du siehst, hat sich zwischen uns nichts verändert, Cheyenne“, sagte er rau. „Wir sind immer noch verrückt nacheinander. Weißt du eigentlich, wie oft ich in den letzten elf Monaten morgens aufgewacht bin, heiß vor Begehren, voller Lust, mit dir zu schlafen? Und wie oft habe ich mir gewünscht, du wärst in meinem Bett und ich könnte dich auf jede erdenkliche Weise lieben, so wie wir es damals im Hotel getan haben. Immer wieder habe ich mir diese Nacht mit dir in Erinnerung gerufen. Ich hatte zwar nicht vor, dich zu schwängern, aber wenn ich daran denke, was in dieser einen Nacht alles passiert ist, dann wundert es mich eigentlich nicht.“
Seine Offenheit ließ auch in ihr die Erinnerung an jedes Detail ihrer gemeinsamen Liebesnacht erneut aufsteigen. Sie wusste, dass er Kondome benutzt hatte, doch wer konnte sagen, ob sie durch ihre ständig neu auflodernde Leidenschaft nicht unvorsichtig geworden waren.
Leise erwiderte sie: „Wir haben sicher nicht geplant, Nachwuchs zu zeugen, aber ich bereue nicht, dass ich schwanger geworden bin, Quade.“ Sie wollte ihm klarmachen, wie sehr sie die Kinder liebte. „Ich kann mir ein Leben ohne die Drillinge nicht mehr vorstellen.“
„Genau wie ich.“
Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück. Was er sagte, war Unsinn. „Nein“, entgegnete sie scharf. „So schnell entwickelt man keine Gefühle für Babys. Du weißt doch erst seit heute, dass es sie überhaupt gibt. Und vor wenigen Minuten hast du sie das erste Mal gesehen.“
Mit einer Hand berührte er ihr Kinn und strich ihr mit dem Finger zart über die Wange. „Und deshalb dürfen sie mir nichts bedeuten? Glaubst du, nur weil du sie ausgetragen hast, besteht zwischen ihnen und mir kein Band? Sicher, ich wünschte, ich wäre hier gewesen, um deine Schwangerschaft von Anfang an mitzuerleben. Trotzdem bedeutet mir die Existenz meiner Kinder alles, egal, wie lange ich von ihnen schon weiß.“
Cheyenne sah ihn forschend an und fragte sich, ob er wirklich so empfand. Vater zu werden bedeutete mehr, als ein Kind gezeugt zu haben. Vielleicht war sie so misstrauisch, weil sie genau wusste, was einen guten Vater ausmachte, schließlich hatte sie selbst so einen gehabt. Ihr Vater war ein hart arbeitender Mann gewesen, der seine Frau und seine Kinder über alles geliebt hatte. Wäre er nur nicht an Lungenkrebs erkrankt und viel zu früh aus dem Leben gerissen worden, dachte sie traurig.
„Also schön“, sagte Cheyenne. „Du möchtest am Leben deiner Kinder teilhaben. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass du auch an meinem Leben teilhaben wirst.“
Er lächelte, und ihr Blick schweifte zu seinem verführerischen Mund. In ihrem Bauch begann es zu kribbeln, als sie merkte, wie er sie plötzlich ansah. Und Cheyenne musste all ihre Kraft aufwenden, um cool zu bleiben. „Es wird schwierig sein, euch vier zu trennen“, antwortete er. „Euch gibt es nur im Viererpack. Ich will die Kinder, und ich will dich. Also erhebe ich Anspruch auf euch alle.“
Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. „Nein, das werde ich nicht zulassen. Wir sind die Steeles, und dabei bleibt es.“
„Nicht mehr lange.“
Sie runzelte die Stirn. „Drohst du mir etwa?“
Er lachte leise und schaute sie auf eine liebevolle Weise an, die sie von damals kannte und die auch in ihr zärtlichere Gefühle auslöste. „Nein, ich dachte eigentlich, ich hätte dich gefragt, ob du mich heiraten willst.“
„Du hast mich nicht gefragt, du hast es befohlen.“
„Dann entschuldige ich mich hiermit und fange noch mal von vorn an. Willst du mich heiraten, Cheyenne?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Und darf ich fragen, weshalb nicht?“
„Das habe ich dir bereits erklärt. Ich kenne dich doch überhaupt nicht.“ Als er den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, fügte sie rasch hinzu: „Jedenfalls nicht außerhalb des Bettes.“
Er schwieg eine Minute und sagte dann: „Also gut, dann möchte ich dir einen Vorschlag machen.“
Eine Stimme in ihrem Kopf mahnte sie,
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