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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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und half ihm auf.
    Nuramon hob die Hand, um den Fremden, der den Kopf hob und ihm entsetzt entgegenstarrte, mit einem Flammenzauber zu treffen. Da lief Waragir zwischen ihn und sein Ziel. Nuramon senkte die Hand wieder, schritt vor und streckte Waragirs Gegner nieder. Schon hielt der Ringzauberer seine Hand wieder erhoben. So sammelte Nuramon Kraft für einen neuen Schild. Der Meuchelmörder hatte es diesmal nicht auf Nuramon allein abgesehen, sondern sandte seinen Zauber einfach in den Raum hinein.
    Nuramon sprang zur Seite, der Lichtstrahl schoss an ihm vorüber und traf einen von Helerurs Leuten. Während dieser schreiend zu Boden ging, taumelte Waragir zurück. Nuramons junger Schwertfürst schrie vor Schmerz auf und hielt sich die Schulter.
    Schon erhob der fremde Zauberer erneut die linke Hand.
    Der Hass trieb Nuramon vorwärts. Mit einem gewaltigen Sprung war er bei dem Zauberer, hob sein Schwert und schnitt dem Mann in einer fließenden Bewegung die Finger samt dem Silberring von der Hand ab. Der Mann schrie auf, hob nun die rechte Hand und verschwand vor Nuramons Augen.
    Im selben Augenblick zischte es neben Nuramon. Bjoremuls Kriegsflegel fuhr hernieder und stoppte krachend in der Luft. Blut spritzte zu Boden, und ein Schrei ertönte und bewegte sich von ihnen fort. Helerur wurde zur Seite gestoßen, und der Schrei flog ins Freie hinaus und senkte sich in die Tiefe. Ein dumpfer Knall brachte ihn schließlich zum Verstummen.
    Helerur hastete zum Fenster und starrte mit entsetzter Miene zwischen Nuramon und dem, was er in der Tiefe sah, hin und her. Fast schien es, als überlegte er, es dem Ringzauberer gleichzutun und in den Tod zu springen. Als Nuramon jedoch an Bjoremuls Seite einen Schritt auf Helerur zu machte, hob dieser die Hände und rief: »Ich gebe auf!« Er schaute in die Runde. »Schluss!«
    Nach und nach ließen Helerurs Krieger die Waffen sinken, da hallte Nylmas Schrei durch den Raum. »Waragir!«
    Nuramon fuhr herum und sah Nylma bei ihrem Sohn knien. Sie hielt Waragirs Kopf. Eine breite Wunde klaffte in der Brust seines jungen Schwertfürsten. Am Schwert des Kriegers neben ihm, der nun dem Befehl Helerurs folgte und zurücktrat, war eine Blutspur.
    Nylma schaute hasserfüllt zu dem feindlichen Krieger auf, packte ihr Kurzschwert und erhob sich langsam. Mit einem Schrei sprang sie vor, legte dem Krieger die Klinge an die Kehle und trieb ihn bis zur Wand zurück.
    Nuramon ließ sie gewähren und sprang rasch zu Waragir hin. Er legte ihm die Hand an den Hals – und erstarrte. Es war nichts mehr zu tun. Der Mann, der sein Schwiegersohn hätte werden sollen, war tot.
    »Wir ergeben uns!«, wiederholte Helerur.
    Borugar schaute schweigend zwischen seinem alten Freund und Nylma hin und her. Die Schwertfürstin atmete schwer und starrte dem Mörder ihres Sohnes über die Klinge in die Augen. Der Mann flehte leise um sein Leben. »Fürst?«, fragte Nylma, und die Verzweiflung, die bei diesem einen Wort in ihrer Stimme lag, ließ Nuramon schaudern.
    Borugar hielt den Blick auf Helerur gerichtet. »Es ist deine Entscheidung«, sagte er.
    Mit einem Schrei riss Nylma ihre Klinge zur Seite und schnitt dem Krieger den Hals auf. Das Blut sprühte ihr ins Gesicht, doch sie wandte sich nicht ab, sondern schaute zu, wie die Leiche ihres Gegenübers an der Wand hinabglitt. Als der Gegner am Boden lag, hob sie den Kopf und weinte.
    Nuramons Leute trieben die Krieger des Herzogs zur Flucht, dann bewachten sie unter Bjoremuls Befehl das Tor. Borugar und drei Leibwächter jedoch näherten sich Helerur.
    »Du weißt es also«, sagte der Herzog.
    »Ja«, erwiderte Borugar leise.
    »Weißt du noch«, begann Helerur, und Nuramon wandte sich ab. Was interessierten ihn die alten Geschichten dieses Mannes? Der Meuchelmörder war in den Tod gesprungen, dort vor ihm lag Waragir, und er fühlte sich schuldig, ihn je in seine Reihen aufgenommen zu haben. Langsam wandte er sich ab – von Waragir, der tot am Boden lag, und von Nylma, die sich an der blutbesudelten Wand abstützte.
    Nuramon schritt dem Fenster entgegen. Als er an Helerur vorbeikam, war er zufrieden, Entsetzen in dessen Miene zu sehen. Am Fenster angekommen, schaute Nuramon in die Nacht hinab. Dort unten am Fuße des Gebäudes lag die Hälfte eines Menschen im Mondschein. Der Zauber wirkte noch auf einen Teil des Körpers. Der Mann rührte sich nicht. Sein Kopf lag in einer Lache schimmernden Blutes.
    »Warum, Helerur?«, hörte er Borugar fragen.
    »Du

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