Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
Vom Netzwerk:
erfährst.«
    »Und wer weiß alles von dieser Wahrheit? «, fragte Borugar.
    »Daoramu, ich. Nylma und Yargir. Jasgur und Bjoremul. Ceren wusste es – und deine Frau. Sie ahnte, was es für dich bedeuten würde, davon zu erfahren.«
    Borugar runzelte die Stirn und rutschte unruhig auf seinem Thron hin und her. »Wovon sprichst du?«
    »Von jener Nacht, da ich mit Nylma und Yargir Daoramu zur Flucht verhalf.« Er erzählte von Helerurs Meuchelmördern, die ihnen aufgelauert hatten, und von den Gesprächen, die er und Daoramu später mit dem Herzog geführt hatten. Als Nuramon geendet hatte, war der Fürst auf seinem Thron in sich zusammengesunken und schaute zwischen den Anwesenden hin und her. »Viele von euch waren oft dabei, wenn Helerur bei mir war«, sagte er. »Wie habt ihr das nur ausgehalten?«
    »Du glaubst es also?«, fragte Nuramon.
    Borugar antwortete ihm nicht und wandte sich stattdessen an Gaerigar. »Wusstest du auch davon?«, fragte er leise.
    Gaerigar tauschte einen ratlosen Blick mit Nerimee und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er.
    Borugar nickte, dann wandte er sich wieder Nuramon zu, und in seinen Augen loderte der Zorn. »Ihr Narren!«, rief er. »Ihr dachtet, ihr könntet mich schützen. Ihr wusstet, dass ich gegen Helerur vorgehen würde. Aber wäre das so schlimm gewesen? Vielleicht hätte ich dann damals meinen Thron verloren, aber ich hätte heute meine Tochter noch!«
    Die Worte trafen Nuramon wie ein Schlag und machten ihm die Kehle eng.
    »Was werden wir also tun?«, fragte Borugar langsam.
    Gaerigar wollte etwas sagen, aber Nuramon kam ihm zuvor. »Gib mir neben den Ilvaru ein Kriegsbanner«, sagte er. »Ich gehe über die Albenpfade nach Byrmul. Keine Erklärungen, keine Verhandlung, nichts. Wir nehmen unsere Schwerter und rücken gegen ihn vor. Die Albensternfestung liegt nur acht Meilen von der Stadt Byrmul entfernt.«
    »Du wolltest doch dem Krieg fernbleiben«, sagte Borugar, und auch Nerimee und Gaerigar sahen ihn entsetzt an.
    »Einst sagten wir Helerur, dass wir – sollte es auch nur den Anschein haben, dass er gegen uns vorgeht – über ihn kommen würden. Ich werde unseren Worten nun Taten folgen lassen.«
    »Bei den Ahnen, Nuramon!«, sagte Borugar mit großen Augen. »Ich habe noch nie Hass in deinem Gesicht lodern gesehen.« Er erhob sich von seinem Thron. »So sei es. Lasst uns aufbrechen!« Dann schickte er Nylma aus, ihre besten Leute zu holen, und ließ Waragir und Bjoremul nach den Ilvaru schicken. Zudem bat er Yargir, der wegen einer Beinverletzung noch immer stark humpelte, im Palast die Stellung zu halten, und trat schließlich vor Nerimee. »Du führst das Werk deines Vaters fort. Und ich möchte, dass du Gaerigar zur Seite stehst.«
    Nuramon sah zu seinem Sohn hinüber, der bei den Worten seines Großvaters erstarrte. »Ich komme doch wohl mit!«, sagte er, doch Borugar schüttelte den Kopf. »In meiner Abwesenheit werden du und deine Schwester meinen Platz einnehmen. Ihr beiden werdet ge meinsam entscheiden – über alles, was auf euch zukommt. Ist einer von euch verhindert, entscheidet der andere. Seid ihr euch uneinig, hat der Stadtrat von Jasbor das letzte Wort. Vertraut einander. Denn ihr ergänzt euch gut. Könnt ihr das?«
    Die Geschwister tauschten einen Blick, dann nickten sie.
    »Du willst wirklich selbst mitkommen?«, fragte Nuramon.
    »Mich verbindet einfach zu viel mit Helerur«, sagte er. »Diesen Schlag muss ich mit eigener Hand führen. Und jetzt: Verabschiedet euch von euren Lieben. Wir ziehen in den Kampf. Und zu keinem ein Wort, wohin uns der Weg führt.«
    Jeder der Anwesenden verließ den Saal, um sich auf seine Weise auf das Bevorstehende vorzubereiten. Nuramon machte sich an der Seite seiner Tochter auf den Weg zu Daoramu. Er bemerkte Nerimees zweifelnden Blick und wusste, was er bedeutete. »Du fragst dich, ob ich mich nach Rache sehne, weil ich hier nichts ausrichten kann.«
    Nerimee nickte nur.
    »Ich kann es nicht abstreiten«, sagte er. »Aber selbst, wenn es nicht so wäre, müsste ich diese Mauern verlassen und draußen nach Dingen suchen, die uns helfen. Und falls ich nicht wiederkehre, musst du Yendreds Lehre abschließen.«
    Er sah die Angst in ihren Augen, aber sie nickte dennoch. »Ich werde dich nicht enttäuschen«, sagte sie.
    »Gut. Und nun lass mich zu Daoramu gehen, und geh du zu Waragir. Verbring die Nacht bei ihm.«
    Nerimee setzte ein empörtes Gesicht auf. »Aber …«, begann sie, doch er zwinkerte ihr zu

Weitere Kostenlose Bücher