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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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schnellen Attacken hielt sie ihm die Feinde vom Leib. Sie ging gegen den varmulischen Schwertfürsten vor und enthauptete ihn beinahe mit einem schwungvollen Streich.
    Nuramon hatte sich gerade bei Loramu bedankt, da zischten ihnen Pfeile entgegen. Fluchend suchte die Schwertfürstin hinter einem Baum Deckung. Nuramon aber eilte den Katapulten entgegen. Dort hatte er seinen Schild abgelegt. Ein doppelter Stoß in seinem rechten Bein brachte ihn auf halbem Wege zu Fall; der brennende Schmerz ließ ihn aufschreien. Weitere Pfeile stachen rings umher in den Boden. Die Schützen hatten sich auf ihre Beute geeinigt.
    Am Abend ging Gaerigar mit Nylma zum Kriegsrat ins Zelt seines Großvaters. »Wo ist mein Vater?«, fragte er in die Runde.
    Die Feldherren schauten einander an, dann trat Borugar vor. »Wir wissen es nicht genau«, sagte er. »Aber die Hügel sind noch umkämpft.«
    Gaerigar war misstrauisch. »Habt ihr ihm keine Verstärkung geschickt?«
    »Dein Vater hat das Hauptheer des Feindes auf die Hügel im Osten gelockt«, sagte Jasgur. »Die Späher sagen, dass das gesamte Lager südlich der Stadt wie leergefegt ist. Wir sollten heute Nacht die Stadt angreifen.«
    »Ihr wollt ihn also opfern, um den großen Sieg davonzutragen?«
    Sein Großvater packte ihn an den Schultern. »Dein Vater wollte den Magier herauslocken. In der Dämmerung sahen die Späher Lichter aus den Wäldern herausstrahlen. Wir müssen die Zeit nutzen, die er uns verschafft.«
    Gaerigar schüttelte den Kopf. »Gib mir ein Banner, und ich eile ihm zu Hilfe«, sagte er.
    Borugar nickte zu Gaerigars Überraschung. »Ich mache dich zum Feldherrn der Merelbyrer«, sagte er. »Aber nicht, um deinem Vater zu Hilfe zur kommen. Wir brauchen dich hier als Anführer. Heute Nacht stürmen wir die Mauern.«
    An einem anderen Tag hätte Gaerigar diese Kunde begeistert. Jetzt aber starrte er seinen Großvater nur ungläubig an.
    Mit der Nacht ließen die Angriffe der Varmulier nach, und Nuramon setzte sich an eines der Lagerfeuer, die hier auf dem eroberten Hügel brannten und die Lichtung erhellten. Den Beutel mit den erbeuteten Ringen warf er neben sich zu Boden. Ihre Macht war aufgebraucht. Für sein Bein hatte die magische Kraft nicht mehr ganz gereicht. Die Wunde war zwar verschlossen, schmerzte aber ungeheuer. »Wie sind wir nur hier heraufgekommen?«, fragte er Loramu.
    Die Schwertfürstin wusch sich an einem Wasserfass, das neben einem der roten Zelte der Varmulier stand, das Blut aus dem Gesicht und dem Haar. »Frag nicht mich. Ich bin dir nur gefolgt«, sagte sie.
    Aswyrun kam zu ihnen und erstattete Bericht. »Sie haben sich zurückgezogen«, erklärte der Schwertfürst außer Atem.
    »Was ist mit Alarnol und seinen Leuten?«, fragte Nuramon.
    »Ich schätze, dass es noch zweihundert Gaelbyrner sind, die da unten bei den anderen Katapulten lagern. Aber da ist kein Durchkommen mehr. Die Ilvaru zählen noch sechzig Krieger, der Rest sind Bjoremuls Leute.«
    Nuramon warf einen Blick auf Bjoremul. Der Wyrenar hielt sich noch immer die Seite vor Schmerz, schwang sich in diesem Augenblick aber trotzdem auf einen Tisch und sprach seinen Leuten Mut zu.
    »Hier«, sagte Aswyrun, hielt Nuramon zwei Ringe hin und starrte ihn mit seinen grauen Augen an. »Von dem Zauberer, den du getötet hast.«
    Nuramon nahm die beiden Messingringe entgegen. Es war ein kurzer Kampf gewesen. Der Ringträger war eine weit geringere Gefahr für ihn gewesen als all die heranstürmenden Krieger und die Schützen.
    »Du solltest die Macht nutzen, um dich selbst zu heilen«, sagte Loramu, doch Nuramon schüttelte den Kopf. »Andere können es sicher besser gebrauchen«, erwiderte er.
    Loramu setzte sich ans Feuer und schaute an ihm vorbei zu Bjoremul. »Jene, die es wirklich hätten brauchen können, sind tot«, sagte sie schließlich und zählte ihm die Namen der Gefallenen auf. Nuramon kannte jeden Einzelnen von ihnen – ihre Sorgen, Nöte, Ziele und Träume. Und nun war all das mit ihnen gefallen. »Es bricht alles auseinander«, flüsterte er.
    Loramu warf ihm ein trauriges Lächeln zu, dann glitt ihr Blick zwischen den Lagerfeuern umher. »Heute Nacht suchen sich jene, die ihre Schwertgefährten verloren haben, neue Brüder und Schwestern«, sagte sie und erschrak.
    Ein lautes Krachen hallte durch den Wald. Nuramon sprang auf und schaute den Hügel hinab.
    »Das sind die Katapulte!«, grölte Bjoremul. »Alarnol hat sie gegen die Stadt gewendet.« Die Späher des Wyrenar

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