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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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kletterten rasch auf die Bäume. Und kurz darauf brüllte einer von ihnen: »Das Osttor brennt!« Und ein anderer rief: »Auf der Südmauer brennt ein Feuer. Da wird gekämpft!«
    »Der Fürst greift die Stadt an«, sagte Bjoremul genüsslich und entfesselte einen Jubel unter den Kriegern.
    Nicht einmal eine halbe Stunde später griffen die Varmulier wieder an. Sie schickten alles, was sie in den Hügelwäldern versammelt hatten, gegen sie hier oben und Alarnol dort unten. Bjoremuls Krieger verteidigten den Hügel verbissen. Der Wyrenar wollte nicht, dass die Ilvaru halfen. »Ruht euch noch ein bisschen aus. Wir machen es wie vorhin: Du wartest auf den geringsten Hauch der Magie und stößt dann vor.«
    Nuramon gab nach, heilte sein Bein und vollendete auch den Zauber auf seine Schulter. Den Rest der Magie nutzte er, um neue Verletzte zu heilen. Indem er die Kraft aus den Ringen nahm, vermochte sich seine eigene Zauberkraft ein wenig zu erholen. Dennoch schmerzte jeder Zauber. Seine Handflächen brannten, als wären sie mit Blasen übersät, und die Hitze schoss seine Arme herauf bis zum Hals. Er hatte zu viele Zauber gewirkt. Als eine Weile lang keine neuen Verletzten ins Lager zurückkehrten, zog er sich zu Loramu ans Lagerfeuer zurück, um sich endlich auszuruhen.
    Als hätte sich das Schicksal gegen ihn verschworen, erhellten in diesem Augenblick Lichtblitze die Nacht. Mit müden Gliedern erhob sich Nuramon und gab den Ilvaru den Befehl, sich zu sammeln. Er hatte sie nur wenige Schritte den Hügel hinabgeführt, als Alarnols Leute ihnen mit Fackeln in Händen entgegenkamen. Die Krieger aus Jasgurs Streitmacht hatten offenbar die Katapulte aufgegeben und den Ring ihrer Belagerer durchbrochen.
    Alarnol hielt sich den Arm. Sein dichter Bart war voller Blut. »Sie kommen, Nuramon!«, rief der Feldherr, der seinen bulligen Körper vor Schmerzen gebückt hielt. »Und sie haben Ringträger bei sich!« Er deutete an einem der Fackelträger vorüber den Hügel hinab.
    Nuramon führte die Ilvaru rasch durch die Reihen von Alarnols Banner, und die Krieger, die sich in Verzweiflung den Varmuliern in den Weg stellten, ließen sich erleichtert zurückfallen und überließen den Ilvaru das Kämpfen. Sogar die Fackeln, die einige von ihnen trugen, wechselten nun die Hände.
    Nur eine Kriegerin Alarnols kämpfte weit vor ihren Gefährten und hielt allein die Feinde ab. Es schien, als ahnte sie, wer sie als Nächster angreifen würde. »Byrnea!«, rief Alarnol, und die Kriegerin folgte ihren Gefährten. Doch als sie an Nuramon vorüberkam, schaute sie ihm mit ihren braunen Augen verwundert entgegen. Sie hatte ein rundes Gesicht, kurz geschorenes Haar und eine Narbe am Hals. Nuramon erwiderte ihren Blick und wusste, dass dieser Frau eine große Zukunft bevorstand – falls sie überlebte.
    Den Kampf, den Byrnea aufgegeben hatte, nahmen Nuramon und die Ilvaru nun auf und stießen in die Senke zwischen dem großen und dem kleineren Hügel vor. Erst hier trafen sie auf echte Gegenwehr – etliche Krieger und Fackelträger, und zur Rechten eine magische Präsenz: eine kleine Schar, die eine größere Macht umschloss. Die Ringzauberer!
    Nuramon teilte sein Banner, gab Aswyrun das Zeichen, die Krieger vor ihnen zu attackieren, und wandte sich mit Loramus Schar gegen die Zauberer, die sich in die Schatten des Waldes zurückgezogen hatten. Noch ehe er ihre Gesichter erblickte, bemerkte er an der wirbelnden Aura ihrer Magie, dass Unruhe unter ihnen herrschte. Er lächelte. Sie hatten ihn überraschen wollen und waren nun selbst überrascht.
    Nun, da sie entdeckt waren, erhoben die Ringträger die Hände, um zu zaubern. Die varmulischen Krieger wichen zur Seite aus, um der Magie den Weg zu öffnen. Nuramon nahm dieses Geschenk an und stieß mit seinen nächsten Gefährten mit erhobenem Schild in die entstehende Lücke. Licht flammte vor ihm auf, und er fing den heranschießenden Zauber seiner Feinde mit dem Schild auf und drängte ihn mit einer Woge seiner eigenen Kraft zurück. Seine Gefährten links und rechts neben ihm wurden jedoch mitsamt ihren Schilden zurückgeworfen.
    Nuramon schrie vor Anstrengung auf, so gewaltig war der Zauber, der ihn hinfortzufegen suchte. Seine Stiefel wühlten den Boden auf. Er beugte sich so weit vor, dass er stürzen würde, sollte die Magie der Feinde plötzlich verfließen.
    Das Licht jenseits des Schildes flackerte, als Nuramon einen zweiten Zauber wie ein hauchfeines Messer in die Macht der Feinde

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