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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Emerelle, Yulivee und die anderen großen Zauberer Albenmark nicht von Dayra und der Zerbrochenen Welt trennen können. Und nun sollte der Eigentümer jenes Kleinods, das seine Heimat gerettet hatte, einst auf den Rat Dareens nach Wuur gegangen sein – die Stadt, in der die Ahnen der Arlamyrier versklavt gewesen waren?
    Nylma, Lyasani und Yendred staunten, Salyra schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich tat es, weil ich wusste, dass du eines Tages mit den Nachkommen jener Sklaven leben würdest. Rajeemil wütete in Wuur, aber er wurde gefangen genommen, weil seine Gegner seine Schwäche fanden: das Mitleid. Sie drohten ihm und sagten, wenn er Widerstand leistete, würden sie die Elfen unter den Sklaven töten – und so wurde auch er ihr Sklave. Doch eines Tages nach der Hinrichtung eines Zwergen, der sich nicht unterordnen wollte, hielt Rajeemil nichts mehr zurück. Er tobte, tötete die Priester und den Herrscher, holte seinen Torstab und verschwand. Vor da an standen den Wuuriern die Albenpfade nicht mehr offen, und der Aufstand der Sklaven besiegelte ihr Schicksal.«
    »Aber was wurde aus Rajeemil?«, fragte Nylma und strich sich durchs nasse Haar.
    »Er kehrte zu mir zurück, um den Albenstein und andere Dinge zu holen, die er mir anvertraut hatte. Und ich wies ihm den Weg. Der Albenstein wurde später geraubt und gelangte schließlich in die Hände des Devanthar.«
    »Und was wurde aus seinem Torstab?«, fragte Nuramon.
    »Du fürchtest, dass deine Feinde ihn haben?«, erwiderte Dareen.
    Nuramon nickte.
    »Sorge dich nicht. Rajeemil machte ihn mir zum Geschenk. Denn ich verfüge nicht über die Macht, die du, Yendred und Nerimee beherrschen.«
    Nuramon war erleichtert, dass Dareen seine Befürchtung zerschlagen hatte. »Hat Rajeemil die Pfade am Fuße des Berges geschaffen?«, fragte er.
    Dareen lächelte. »Ja, er hat sie mit der Macht seines Albensteins geschaffen und geformt. Auch die Schatten in der Höhle sind sein Werk, ebenso die Winde. Dieser Berg ist wie ein Königreich der Magie, und ich herrsche darüber. Ich verließ den Berg in all den Jahren nur einmal. Als deine Feinde meinen Rätselstein in Angnos zerstörten, legte ich die Spur hierher, denn ich ahnte, dass du sie finden würdest.« Sie betrachtete Nylmas Almandin. »Ich war überrascht, als ich euch unten im Gang spürte. Fast hätte meine Unaufmerksamkeit euch das Leben gekostet.« Sie lächelte Nylma an. »Aber der Edelstein an deiner Kette hat mir das richtige Wort gesandt. Ich erkannte euch und rief die Geister zur Ordnung. Hätte ich es nicht getan, hätte euch die Magie getötet.«
    Lyasani und Salyra tauschten ungläubige Blicke; Nylma starrte das Orakel misstrauisch an. Yendred aber fragte Dareen: »War dieses tote Wesen ein Devanthar?«
    »Nein«, sagte sie. »Es gab in dieser Welt einst viele andere Wesen. Sie sind längst untergegangen und zu Recht vergessen.« Sie erhob sich und half auch Lyasani auf. »Kommt, ich zeige euch die Sternengrotte.«
    Sie schritt voran, doch Nuramon wagte nicht, ihr zu folgen und auch die anderen blieben stehen. Dareen wandte sich um. »Ihr habt allen Grund zur Zurückhaltung«, sagte sie. »Dem Schicksal ins Gesicht zu schauen ist nicht leicht. Aber ihr müsst kommen. Ich zeige euch die Vergangenheit, die Gegenwart und einen Teil der möglichen Zukunft, die ich früher gewahrte.«
    Nuramon tauschte Blicke mit den Gefährten. Schließlich folgten sie dem Orakel bis zum Höhleneingang und tauchten hinter ihr in die Finsternis ein.
    Orakelblick
    Die Sternengrotte glich einer Insel unter dem Nachthimmel. Dareen wandelte ihr Antlitz; sie spaltete es, auf dass jedem eine andere Gestalt erschien. Eine fünffache Gestalt für fünf Besucher, doch die klare Stimme blieb stets dieselbe.
    »Die Vergangenheit«, sagte Dareen, und die Sterne gerieten in Bewegung, als machten sie Platz für das, was sich aus dem Himmel herabzusetzen suchte. Es war wie ein erwachendes Gemälde. Fünf Gemälde  – eines für jeden der fünf Gäste.
    Nuramon sah einen Steinkreis auf einer Waldlichtung, in dessen Mitte sich ein Lichttor erhob. Zwei Frauen standen einander gegenüber und verabschiedeten sich – Dareen und Emerelle. Sie dankten einander, und Dareen sagte, sie werde auf ihn warten. Emerelle hingegen versicherte, dass sie ihn beobachten und ihm den Weg weisen werde, falls es nötig sei. »Er wird mir das Kind bringen«, sagte Emerelle. »Und dir das, wonach du strebst.«
    Yendred sah sich selbst auf den Westwiesen von

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