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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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nachdenklich. Nuramon aber schmunzelte und nickte kaum merklich.
    »Aber was nützt es, wenn er untergetaucht ist?«, fragte Nylma. »Welche Macht hat er denn noch?«
    »Die Spione berichten, dass Tyregol sich dem Bauernaufstand angeschlossen hat«, sagte Borugar. »Die Fürsten pressen das Land aus, und im Norden und im Osten nehmen viele Bauern das nicht mehr hin. Tyregol soll bei ihnen Zuflucht gefunden haben. Bauernkönig nennt man ihn bereits unter den Fürstentreuen.«
    »Wenn wir König Tyregol unterstützen, mag das ausreichen, um die Varmulier aus dem Spiel zu nehmen«, sagte Daoramu. »Warum sollen sie sich auf den Lysdorynen die Zähne ausbeißen, während daheim ein Bauernaufstand zum Bürgerkrieg heranwächst?«
    Sie alle schauten einander an, und jene, die noch saßen, erhoben sich. Einige nickten bereits. Als alle standen, sagte Nuramon: »Was sagst du, Borugar? Helfen wir dem rechtmäßigen König auf den Thron und machen Varmul zu unserem Verbündeten?«
    »Wenn bekannt wird, dass wir ihn unterstützen, wird er verlieren«, sagte Borugar.
    Daoramu grinste. »Es wird ein Gerücht sein, das man nicht glauben wird.«
    »Aber wie hilft man einem König heimlich?«, fragte Borugar.
    »Indem man ihn und seine Vertrauten erst einmal an einem geheimen Ort trifft und mit ihnen verhandelt«, antwortete Daoramu. »Einem Ort, der längst aus dem Spiel ist, der aber als Anfang unseres Aufstiegs betrachtet werden kann.« Sie schaute lächelnd zu Nylma. »Wir werden Tyregol finden und ihm ein Treffen in Teredyr anbieten.«
    Nuramon schaute sich auf dem Flachdach der Südgarnison nach Loramu um. Er hatte in dieser Nacht vom Tod so vieler alter Gefährten erfahren, dass er sich um das Wohl seiner Schwertschwester sorgte. Die Sterne funkelten längst nicht mehr so hell wie früher. Viele der magischen Quellen vom Festland strahlten in der Nacht, und sogar draußen auf dem Meer brannten einige wie Leuchtfeuer.
    Zwischen den breiten Schornsteinen, die über das Dach verstreut in die Höhe ragten, schaute Nuramon sich nach Loramu um. Er lauschte und wollte sich bereits abwenden, da hörte er ein Schluchzen und fand Loramu an einen der kleineren Schornsteine gelehnt. Es dauerte eine Weile, bis sie zu ihm aufsah. »Wenn du jemandem was verrätst, bring ich dich um«, sagte sie mit einer um Härte bemühten Stimme.
    Er setzte sich neben sie und schwieg.
    Nach einer Weile senkte Loramu den Kopf. »Tu das nicht«, sagte sie.
    »Was?«
    »Mit deiner Elfengeduld dasitzen, bis ich dir mein Herz ausschütte.«
    »Aber du solltest mir dein Leid anvertrauen«, sagte er. »Du bist meine Schwertschwester.«
    »Nicht mehr. Eine andere muss meinen Platz einnehmen. Ich bin nicht die Erste, die zurücktreten muss.« Sie strich den Mantel hinab, der rechts abfiel, wo ihr Bein endete. »Aber wer lange am Abgrund gestanden hat und dann zurücktreten soll, fühlt sich fremd. Nimm mir das Schwert, und was bleibt?«
    »Nimm der Schwertfürstin das Schwert, und es bleibt die Fürstin, zu der die Krieger aufschauen. Nimm der Schwertschwester das Schwert, und es bleibt die Schwester.«
    Sie lachte leise.
    »Weißt du, warum ich dich damals zu meiner Schwertschwester machte?«, fragte Nuramon.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, du würdest mich demütigen, indem du mich vortreten ließest und verkündetest, ich sei die beste Schwertkämpferin. Erinnerst du dich noch an das Lachen der anderen?«
    »Ja. Aber sie sahen nicht, was ich sah. Ich sah mich in dir. Nur selten hat mir jemand den Rücken gestärkt, wenn mir Spott entgegenschlug. Aber ich weiß, dass selbst die kleinste ermutigende Geste einem Leben den Weg weisen kann.«
    Loramus Augen glänzten. »Ich hatte keine Ahnung«, sagte sie.
    »Aber nun weißt du, dass dir als Lehrmeisterin kaum jemand gleichkommt und du keinem Feldherrn im Wissen nachstehst. Wie oft hast du dich über Borugars Feldherren aufgeregt und gesagt, dass der König ein paar Schwertfürsten als Berater bräuchte? Nun braucht er dich – als Herrin dieser Garnison. Yendred und ich werden viel fort sein. Und dieses Haus braucht schon seit langem eine Herrin, die die Schüler unterweist und dem König eine Beraterin ist.«
    Sie starrte ihn an. »Aus Mitleid?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Nein.«
    »Werden die Feldherren einer Frau wie mir denn vertrauen?«
    »Sie werden keine Wahl haben. Borugar macht dich zu seiner Strategin.«
    »Was?«, rief sie.
    »Du wirst die Strategin des Königs.«
    Loramu schüttelte

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