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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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siebenhundert Schritt. Ihre Herstellung ist aufwändig, aber in den Händen eines Meisterschützen sind sie so mächtig wie ein ganzes Banner Krieger.«
    »Und die Stäbe, mit denen sie die Tore öffnen?«, sagte Nuramon. »Habt ihr davon welche erbeutet?«
    Nerimee nickte. »Sie sind unten in den Magischen Hallen. Wir versuchen, so viele wie möglich in die Hände zu bekommen. Aber das ist noch nicht alles: Bei ihrem ersten großen Angriff kamen die Feinde mit Katapulten und karrenweise verzauberten Steinen. Yendred legte jenen Zauber auf einen seiner Pfeile, den die feindlichen Magier zum Erwecken ihrer Artefakte nutzen. Das halbe Lager verschwand in einem von Blitzen durchsetzten Feuer.« Sie atmete tief durch. »Obwohl wir den Tjuredanbetern acht Torstäbe genommen haben, hat ihre Macht ausgereicht, uns mit den Varmuliern bis auf die Lysdorynen zurückzudrängen.«
    »Sie halten fast alle Sternfestungen im Osten«, sagte Borugar. »Da sie nun über den Torzauber verfügten, schwand unser Vorteil. Denn wir konnten uns nicht mehr so frei wie zuvor auf den Pfaden bewegen. Die Varmulier nutzten das aus und führten ihre gewaltige Übermacht ins Feld. Sie eroberten die Festungen von außen. Also mussten wir uns etwas einfallen lassen.« Er lächelte Nerimee an.
    »Mit Ceren schuf ich Zauber, die, an einen Albenstern gebunden, jeden Torzauber verderben«, erklärte Nerimee. »Die Unglücklichen, die hindurchgehen, werden erst Jahrhunderte später an ihrem Ziel erscheinen.«
    »Vielleicht sogar in Jahrtausenden«, sagte Ceren.
    Nerimee nickte. »Die Tjuredanbeter wagen es kaum noch, sich in unseren Gefilden auf den Albenpfaden zu bewegen.«
    »Ich habe den Zauber von dem Tor in Weststern gelöst«, sagte Nuramon.
    Nerimee winkte ab. »Yendred wird die Zeitfalle erneuern, wenn er zurückkehrt.«
    »Wir erwarten ihn am Abend«, sagte Lyasani.
    Daoramu freute sich schon darauf, ihren Jüngsten so bald wiederzusehen. »Wo sind Oregir und Sawagal?«, fragte sie dann. »Wären sie euch keine Hilfe?«
    Nerimee erzählte von den Geschehnissen in Alvarudor. Der Magierbund, der Nerimee gegenüber misstrauisch gewesen war, hatte sich gegen den Stadtrat gewandt. Oregir und Sawagal war es zu verdanken, dass der Rat sich hatte behaupten können. Seither waren sie Ratsmitglieder, und der alte Magierbund war zugunsten einer Ma gierschule aufgelöst worden. »Yendred war sogar mit den Ilvaru dort, um die Feinde, die von Süden nahten, ein für alle Mal zu vertreiben«, sagte Nerimee. »Das war vor einem Jahr. Und nun erholt sich die Stadt vom Krieg.«
    »Und wie sieht es in Teredyr aus?«, fragte Nylma.
    Nerimee lächelte. »Dort herrscht Frieden. Und die Quelle im Wald hat sich als Heilquelle herausgestellt.« Sie schaute Nuramon an. »Die Menschen dort glauben, sie wäre ein Geschenk von dir, Vater. Sie nennen sie Elfenquelle .«
    Nuramon blickte hinüber zu den Lysdorynen. »Und nun sind die Feinde dort, wo sie waren, als wir einst herkamen.« Er erhob sich und wandte sich an Ceren. »Ich bringe dir die Siegelzauber bei, und du lehrst sie Nerimee und Yendred. Je mehr von uns auf die Suche gehen können, umso besser.«
    Der König erhob sich ebenfalls, doch als Nylma und Bjoremul aufstehen wollten, hielt er sie mit einer ruhigen Handbewegung zurück. »Aber wie halten wir uns die Feinde vom Leib?«, fragte er.
    »Wir suchen uns Verbündete«, sagte Daoramu.
    Borugar schüttelte den Kopf. »Keiner kann es sich leisten, uns zu helfen. Die Teredyrer und die Alvarudorer sind nicht für einen langen Krieg geschaffen. Meine Feldherren raten mir, Söldner zu kaufen. Aber das war nie unser Weg.«
    »Und was ist mit einem Bündnis mit Nyrawur oder einem anderen Fürstentum?«, fragte Daoramu.
    Jaswyra schüttelte den Kopf. »Wir haben es versucht. Ich selbst war am Hof der Nyrawuri. Aber meine Herkunft bedeutet dort nichts mehr.«
    »Die Nyrawuri sitzen wie die Geier dort unten«, sagte Daoramus Vater. »Sie schauen zu, wie wir und unsere Feinde einander zerfleischen.«
    »Wir könnten etwas Ungewöhnliches tun«, sagte Daoramu und zog erwartungsvolle Blicke auf sich. »Wir könnten unsere Verbünde ten dort suchen, wo wir auf den ersten Blick nicht suchen würden – beim König von Varmul.«
    »Was?«, rief Nylma.
    Daoramu nickte. »Wir haben ihm damals das Leben gelassen, und wir können wieder dafür sorgen, dass er in unserer Schuld steht.«
    Borugars Blick fuhr ins Leere, Jaswyras Miene erstarrte, Lyasani und Nerimee indes wirkten

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