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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Hauptheer zu Tyregols Streitmacht geführt, da erreichte ihn die Kunde, dass Varlbyra gefallen war. Die Ahnenpriester hatten den Widerstand gepredigt und die Stadtbewohner gegen die Fürsten aufgebracht. Selbst Teile des abtrünnigen Heeres hatten sich auf ihre Seite geschlagen. Die Fürsten des Rates flohen mit den Kriegern, die ihnen treu blieben, nach Süden. Während Tyregol mit den verbliebenen Feldherren verhandelte und der Stadtvogt von Varlbyra die Ordnung aufrechterhielt und alles für den Einzug des Königs vorbereitete, blieben die Helbyrnianer in ihrem Zug nach Varlbyra stecken und sammelten sich im Süden.
    Sieben Tage nach der Eroberung von Varlbyra bat König Tyregol Yendred an einem wolkigen Frühlingsmorgen darum, mit Lyasani und Salyra an der Spitze des Zuges in die Hauptstadt einzureiten. »Nylma und Bjoremul machen die Zustimmung von deiner Entscheidung abhängig«, sagte Tyregol. Seine schwarzen Augen glänzten, und er lächelte herausfordernd.
    Yendred war sich unsicher, ob es klug war, dass Tyregol mit dem alten Feind in die Stadt einzog. Der Hass, der ihnen beim letzten Mal entgegengeschlagen war, als man ihn, Lyasani und Salyra als Gefangene durch die Stadt getrieben hatte, war ihm noch gut in Erinnerung. Dennoch sagte Yendred zu.
    Als er kurz darauf hinter König Tyregol zwischen Lyasani und Salyra mit einer Schar Bauernkrieger im Rücken in die Stadt ritt, überraschten ihn die Varlbyrer. Statt ihm feindselig oder mit Schweigen zu begegnen, jubelten sie Tyregol zu und winkten ihnen entgegen. Selbst seinen Namen hörte er zwischen dem alles beherrschenden »Frieden!«, welches die Leute im Chor riefen. Jene, die ihnen mit Spott begegneten, wurden von anderen mit Lobrufen auf den König überstimmt. Als ein Bewaffneter sich aus der Menge löste, waren es nicht nur die Stadtwachen, die den Mann zu Boden rangen, sondern auch einfache Varlbyrer.
    Auf dem Königsanwesen hatte die Stadtwache die Herrschaft übernommen, weil Tyregol den Palastwachen und den Kronkriegern, die in den Garnisonen des Anwesens lebten, kein Vertrauen mehr schenken konnte. Immerhin hatten sie statt des Königs den Fürstenrat beschützt.
    Vor dem Tor des Palastes wurden sie von Dorgal und dem Stadtvogt von Varlbyra empfangen, einem kleinen, breitgewachsenen Mann in schlichtem Mantel, dessen Rang nur anhand des hohen Hutes mit dem Wappen der gelben Schlange von Varlbyra zu erkennen war. Die Begrüßung war unterwürfig, und jedes Wort wurde von einem Schreiber, der abseitsstand, notiert. Gewiss würde man die formelhaften Sprüche, die ihnen über die Lippen kamen, später ausschmücken, damit die Nachkommen in den Chroniken bedeutungsschwangere Worte ihrer Ahnen fanden.
    Im Thronsaal erwarteten sie die Feldherren des Bauernzuges, allerlei Adlige und Familienangehörige und Vertraute, die unter dem Fürstenrat im Hausarrest hatten verharren müssen. Die Freude schlug dem König entgegen und ließ Yendred und seine Vertrauten beinahe unsichtbar wirken.
    Sie schritten über das Landkartenmosaik im Fußboden. Die Leute machten in der Mitte des Saales so viel Platz, dass Yendred einen großen Teil der Karte erkennen konnte. Der lackierte Stein zeigte zu seiner Überraschung, dass das Land westlich des Arljas in seiner grünen Lackierung seinem Großvater zugesprochen war. Das yannadrische Königswappen lag ein wenig zu weit westlich, auf dem Land jenseits der Ruljas, und der Farbton der Fürstentümer östlich des Flusses war einen Hauch dunkler als der der anderen. Yendred bemerkte Tyregols Lächeln, als er den Blick auf das Mosaik senkte, und er vermutete, dass der König es rasch hatte verbessern lassen, damit sie den Verhältnissen entsprachen, die nun anhalten sollten. Dass der Süden Varmuls noch rot lackiert war, zeigte, dass Tyregol die Herrschaft der Fürsten dort nicht akzeptierte. Er war der König, und er kehrte auf seinen Thron zurück. Nun waren die Fürsten die Aufständischen.
    Am Fuße der Treppe zum Thron hielt Tyregol inne, wandte sich um und wies die Leute, die sich hier wieder näher an den Pfad geschoben hatten, mit sanfter Geste zurück. Er zeigte auf eine Stelle zu seiner Linken. »Dort stand ich als Kind – mein Vater tot, meine Krie ger bezwungen, ganz dem Urteil des Königs von Yannadyr ausgeliefert.« Er wies nach rechts. »Und dort stand Nuramon, der Schwiegersohn des yannadrischen Königs – zu seinen Füßen der tote Körper seines Sohnes. Er schaute mir entgegen, und als ihm sein König die

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