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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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lächelnd den Kopf.
    Nuramon nickte. »Sollte Gaerigar je die Erinnerung erlangen, wird er dankbar sein, in dem Bewusstsein aufgewachsen zu sein, ein früheres Leben zu haben. Er wird vorausblicken können und hoffen dürfen, dass auch nach seinem Tod etwas kommt.«
    »Und das Mondlicht?«, fragte Daoramu.
    »Er wurde wiedergeboren, so viel ist sicher«, sagte Nuramon. »Es mag sein, dass er irgendwann den Tod eines Menschen stirbt und den Weg der Menschenseelen geht. Aber es mag ebenso sein, dass er ins Mondlicht schwebt.«
    »Oder«, sagte sie und schaute nachdenklich empor.
    »Oder?«, fragte er.
    »Was, wenn durch Gaerigar und das elfische Erbe etwas offengelegt wurde, das bisher einfach verborgen war: dass Menschen wiedergeboren werden. Uns Menschen fehlt vielleicht einfach nur die Macht, die Wiedergeborenen zu erkennen«, sagte sie.
    Nuramon nickte. »Das ist möglich, aber es ließe sich nur dann beweisen, wenn wir die Seele eines Menschen in einem anderen Menschen erkennen könnten, ohne dass Elfenblut im Spiel ist.«
    »Meine Mutter sagte, dass die Ahnenpriester über Cerens Worte zu Gaerigar in Unruhe geraten seien. Stell dir vor, dass auch Yargir und Waragir und all die anderen, die ihr Leben gelassen haben, irgendwo in ihren Familien wiedergeboren wurden.«
    »Es ist ein wunderbarer Gedanke«, sagte Nuramon und schloss Daoramu in die Arme.
    Nur zögerlich kehrten sie dem Thronsaal den Rücken und ließen sich von einer Wache in den Westteil des Palastes führen, wo Tyregol und Yendred im Turmzimmer ihren Kriegsrat hielten.
    Die Erinnerung, wie er mit den Kriegern das letzte Mal durch den Palast gegangen war, ließ Nuramon auf dem Weg nicht los – damals, als er Tarsun im Sterben gefunden und dessen Besitz erbeutet hatte. Und nun würde sich hier wieder ein Krieg entscheiden. Ebenso wie Nerimee war auch Yendred in Begeisterung ausgebrochen, als er gehört hatte, dass Nuramon und Daoramu einige Siegel gefunden hatten. Der Tag in Jasbor hatte gerade einmal ausgereicht, einige Stunden in den Armen der Familie zu verbringen, und schon hatten sie erfahren, dass Yendred gegen Varlbyra gezogen war. Während Nerimee mit Ceren nun alle Vorbereitungen für den großen Siegelzauber traf, wollten Nuramon und Daoramu beim Kampf gegen die Feinde helfen, um eine Entscheidung zu erzwingen.
    Auf der Treppe zum Turmzimmer kamen ihnen einige Feldherren Tyregols entgegen und grüßten höflich. Oben angekommen, fanden sie den varmulischen König und Dorgal mit Yendred, Lyasani und Salyra. Und auch Bjoremul und Nylma waren da. Als die Palastwachen den Raum verlassen und die Tür geschlossen hatten, fragte Nuramon: »Warum hast du deine Feldherren fortgeschickt?«
    »Weil ich einigen von ihnen nicht traue«, antwortete Tyregol.
    Das Zimmer war nur mit einem Tisch und Stühlen eingerichtet. Wind wehte durch die vielen Fenster, von denen aus der König über die Stadt und das umliegende Land schauen konnte. Daoramu fragte nach Yenwara, und Dorgal erklärte, dass sie Kriegsräte nicht schätzte. »Sie ist in der Stadt und spricht mit dem Vogt. Sie möchte dir später Gesellschaft leisten.«
    Nachdem König Tyregol die Lage in der Stadt beschrieben hatte, schritt er zum mittleren der drei Nordfenster und wies zu den Hügeln, die Nuramon und Borugar einst besetzt gehalten hatten. »Bjoremuls Krieger halten alle Hügelketten. Jenseits der Nordhügel liegt euer Lager. Wir haben euch unsere Zelte überlassen. Sie ziehen sich bis zur Sternfestung hin.« Er zeigte auf einen der Plätze in der Stadt, an den sich große Gebäude schmiegten. »Meine Krieger lagern hier.« Er führte sie zu einem der Westfenster. »Und dort unten liegt das Schlachtfeld.« Er wies die Straße entlang nach Süden. »Einige Meilen entfernt – jenseits der Hügel dort – lagern die Helbyrnianer, und die Späher berichten, dass die Fürsten ihre Streitmächte dahinter sammeln.«
    Nuramon erinnerte sich an das Gebiet. Auch damals hatten die Feinde sich dort zu einem Gegenangriff gesammelt, doch es war zu spät gewesen. Sie waren längst über den Albenstern in den Ahnenhallen abgezogen, als die Fürsten vorgerückt waren.
    »Bleiben die Teredyrer in der Nordfestung?«, fragte Nuramon.
    »Ja«, antwortete Nylma. »Mit dem Torstab können wir dort auf alles reagieren. So wie Sawagal in der Sternfestung im Westen.«
    Yendred erklärte ihm, dass Sawagal einen Torstab erbeutet hatte, und Nuramon schaute durch eines der Fenster hinaus, als könnte er die Festung

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