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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Entscheidung über mein Leben in die Hand legte, hätte es keinen Weg geben sollen, der für mich zum Überleben führte. Aber Nuramon verschonte mich. Doch ich war ein Kind, und die Fürsten waren mächtig. Als ich heranwuchs, wollte ich meine eigenen Entscheidungen treffen. Da spielte mir das Schicksal Yendred, Lyasani und Salyra als Gefangene hier zwischen diese beiden Stellen. Jetzt saß ich dort oben auf dem Thron, und alle erwarteten, dass ich den Feind, der uns so viel Schmerz bereitet hatte, zum Tode verurteilte. Doch meine Bewunderung für die Stärke Nuramons hat mich nie verlassen. So verschonte ich Yendred und brachte die Fürsten gegen mich auf.« Er schaute Yendred an. »Ich will nicht verhehlen, dass ich anfangs dachte, ich hätte es zu weit getrieben und es sei ein Fehler gewesen, dich und deine Frauen zu verschonen. Aber nun sind wir gemeinsam hier, wo so vieles geendet hat und wo manches weiterbestehen durfte. Und nun sollten wir etwas Neues erschaffen. Auf unser Bündnis sollten wir den Frieden gründen.«
    Die Leute applaudierten, und Tyregol atmete tief durch. Nach den Ereignissen der letzten Jahre musste der Zuspruch eine Erlösung für ihn sein. Als es ruhig wurde, wies er erneut auf die beiden Stellen am Boden. »Ich möchte, dass hier zwei Platten gesetzt werden, zwei Siegel mit den Wappen der beiden Königreiche. Und ich möchte, dass wir uns bei Verhandlungen hier gegenübersitzen – genau an diesem Ort. So werden die Königinnen und Könige von Yannadyr stets durch Nuramons Augen schauen und meine Nachkommen durch die meinen.«
    Die Leute jubelten, und die Friedensrufe, die sie von der Straße gehört hatten, hallten nun ihm Saal umher. Doch der König hob die Hand. »Frieden zwischen uns? Ja! Aber wiegt euch nicht in Sicherheit. Die Abtrünnigen halten den Süden, und die Helbyrnianer stoßen in diesem Moment zu ihnen.« Er wandte sich wieder an Yendred. »Der Ansturm meiner Feinde wird gewaltig sein. Können wir unseren Frieden auf ein Bündnis gründen, das uns hier in und um Varlbyra Unterstützung schenkt?«
    »Du hast unseren Beistand. Wir werden die Feinde zurückschlagen.« Es waren Worte, die für die Anwesenden gesprochen waren. Hinter verschlossenen Türen hatten sie bereits Pläne für den Gegenangriff der Feinde geschmiedet.
    Als sie nach einer Stunde im Königssaal wieder hinter verschlossenen Türen waren, in jenem Raum hinter dem Thron, wo Nuramon einst auf Tyregol, Yenwara und deren Gefolge gestoßen war, sprachen sie über die bevorstehende Schlacht. Yendred war mit Lyasani und Salyra da, dem König stand Dorgal und eine Handvoll Feldherren zur Seite. Und Bjoremul und Nylma kamen ebenfalls hinzu.
    »Die Späher berichten von zwanzigtausend Kriegern«, sagte Bjoremul.
    »Dann müssen die Helbyrnianer noch einen Torstab haben, mit dem sie den Nachschub über die Pfade bringen«, sagte Yendred.
    »Das ist nicht so wichtig«, sagte Tyregol. »Wenn sie uns etwas anhaben wollen, müssen sie uns auf dem Schlachtfeld besiegen. Und hier sind wir mächtiger als irgendwo sonst. Wir halten die Hügelketten, wir halten die Stadt und die beiden Sternfestungen. Jeder Tag, der verstreicht, bringt uns mehr Zulauf bei den Bauern auf dem Land und den Ahnenpriestern und ihren Gemeinden in den Städten. Und auch die Vögte, Grafen und Herzöge werden sich fragen, aus welcher Richtung der Wind weht. Ich werde ihnen klarmachen, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, um auf meine Seite zu kommen.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Lyasani leise und zog alle Blicke auf sich. »Die beiden Sternfestungen leisten uns gute Dienste. Die im Norden liegt so nahe, dass alles, was darüber kommt, hier von Bedeutung ist, die im Westen so weit weg, dass sie uns als Rückzugspunkt dienen kann. Aber es gibt auch einen Albenstern hier in der Stadt. Öffnen wir ihn ein weiteres Mal, sind alleine schon die Botengänge ein Kinderspiel.«
    »Sofern die Tjuredanbeter ihren Torstab nicht hier ins Spiel bringen«, sagte Nylma.
    »Sawagal ist so versessen auf Torstäbe, dass er jeden Stab, den die Tjuredanbeter in seine Nähe bringen, erbeuten wird«, sagte Yendred. »Und vergiss nicht, dass unsere Feinde stets fürchten müssen, dass ich eine Zeitfessel um die Albensterne gelegt habe.«
    »Ein guter Plan«, sagte Tyregol. »Meine Leute werden sich an die Arbeit machen, und schon morgen werden die Mauern, die den Albenstern umschließen, eingerissen sein. Wie damals, als ihr sie nach eurem Sieg gegen meinen Vater

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