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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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ihr ihn fürchtet, und das werde ich nicht zulassen, ICH WERDE IHN TÖTEN!«
    Kaveh und Scapa hielten verblüfft inne, denn sie hatten gleichzeitig dasselbe geschrien. Einen Moment starrten sie einander an; dann senkten sie ihre Klingen und sprangen einen Satz zurück.
    Ohne Kaveh aus den Augen zu lassen, betastete Scapa seine Nase und warf erst einen Blick auf seine Finger, als er das Blut fühlte. »Dreckige Elfenbrut!«, knurrte er.
    »Rück das Messer raus!« Kaveh deutete mit sei-
nem Dolch auf Scapa, woraufhin die Bogen seiner Ritter sich knirschend spannten.
    Aber der Herr der Füchse würdigte sie keines Blickes. »Den Steindorn gebe ich niemals her, schon gar nicht einem Elf! Du glaubst wohl, ich bin übergeschnappt? Ich weiß, dass der König von Korr dein Herr ist.« Aber er klang bereits sehr viel unsicherer.
    Kaveh blähte vor Zorn die Nasenflügel. »Gib ihn mir. Du weißt nicht, was du anrichtest, Dieb.« Als Scapa keine Anstalten machte, sich zu rühren, setzte Kaveh hinzu: »Es gibt nur eine, die berechtigt ist, das Messer zu tragen.« Sein Blick schwenkte zu Nill herüber. Scapa folgte ihm verwundert.
    Sofort begann Nills Herz zu rasen.
    Du siehst schön aus, wenn du schläfst.
    Bestohlen. Er hatte sie belogen und bestohlen.
    »Sie ist das Weiße Kind«, erklärte Kaveh widerwillig, als ihm unangenehm zu werden schien, wie eindringlich Scapas Blick auf ihr ruhte. »Sie ist dazu bestimmt, den König zu töten. Und darum muss das Messer in ihrer Hand bleiben.«
    Scapas Augen wurden schmal. »Ist das wahr?«
    Nill wich seinem Blick aus und sah zu Boden. Die Antwort darauf hätte sie selbst gerne gewusst.
    Eine Weile beobachtete Scapa sie durchdringend, dann trat er einen Schritt zurück. »Ich traue euch nicht«, sagte er feindselig. »Wenn sie den König tö-
    ten kann, werde ich bei ihr bleiben und aufpassen, dass sie es auch wirklich tut.«
    »Nein, danke!«, sagte Kaveh. »Jeder von uns wür-
de sein Leben dafür geben, dass sie unversehrt den Turm des Königs erreicht.«
    »Ach, deshalb also der peinliche Auftritt in meinem Fuchsbau gestern Abend.«
    Nill starrte Kaveh an. Das Gesicht des Prinzen färbte sich rot.
    »Nein«, knurrte Kaveh und vermied es, in Nills Richtung zu blicken. »Wir hätten das natürlich auch so getan – weil Nill unsere Gefährtin ist, du Idiot!«
    »Ja, klar.« Scapa schnaubte verächtlich und sein Blick wanderte von einem Elf zum nächsten. Plötzlich zog er etwas unter dem Hemd hervor. Erleichtert erkannte Nill den Steindorn wieder. Sein Messer warnend auf die Elfen gerichtet, kam Scapa auf Nill zu. Er stand so nah neben ihr, dass sie ihm den steinernen Dorn aus der Hand hätte reißen können. Aber das musste sie nicht. Er übergab ihn freiwillig. Nill nahm ihn und drückte den kalten Stein instinktiv mit beiden Händen an sich.
    »Wenn ihr glaubt, ich lasse euch einfach mit dem Messer ziehen, habt ihr euch geschnitten. Ich werde mitkommen und ich werde neben ihr stehen, wenn sie den König tötet«, sagte Scapa.
    Kaveh sah ihn fassungslos an. Es konnte sich ihnen doch kein Dieb anschließen! Aber Scapa wirkte aus einem unerklärlichen Grund fest entschlossen, sie zu belästigen.
    »Nein. Auf keinen Fall kommst du mit.« Kaveh verschränkte die Arme.
    »Doch, auf jeden Fall.«
»Nein.«
    »Oh doch.«
    »Nein!«
    »Doch!«
    Kaveh löste die Arme, hob entgeistert seinen Dolch und senkte ihn wieder. »Also – bist du taub?
    DU KOMMST NICHT MIT!«
    Scapa lächelte und wischte sich das Blut mit dem Ärmel ab. »Du kannst mich nicht davon abhalten, euch hinterher zu schleichen, Schweineprinz.«
    »Oh doch. Und wie.« Kaveh hob den Dolch und ging mit großen Schritten auf ihn zu.
    »Halt!« Nill lief dazwischen und breitete die Arme aus. »Guck doch, er blutet schon wegen dir«, murmelte sie Kaveh eindringlich zu.
    »Er wird gleich noch mehr bluten«, erklärte Kaveh.
    Nill hielt ihn fest, als er sich an ihr vorbeischieben wollte. »Du kannst ihn doch nicht einfach – erstechen! Bist du verrückt? Das … das lasse ich nicht zu.«
    Zu ihrer Überraschung senkte Kaveh tatsächlich den Dolch. Er drehte sich um, fuhr sich mit den Händen über die Zöpfe und atmete tief aus. Dann wandte er sich mit erzwungener Ruhe wieder an Nill.
    »Es geht um deine Sicherheit«, sagte er gepresst.
    »Du sollst entscheiden, ob wir wirklich einen Dieb mitnehmen.«
    Nill sah Scapa an. Sein Blick war weder flehend noch bittend, sondern so finster wie immer. »Er soll
verraten, wieso das

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