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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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Messer ihn interessiert«, hörte sie sich selbst sagen. »Ich muss wissen, wieso er den König töten will.«
    Kaveh nickte unwirsch. »Du sollst den Mund auf-machen!«
    Aber bevor Scapa etwas sagen konnte, erklangen Geräusche. Etwas abseits, wo der Hang seichter war, schlitterte Bruno die Felsen hinab und galoppierte mit einem erschrockenen Grunzen auf Kaveh zu.
    Kaveh riss die Augen auf. »Da kommen Graue Krieger!«, zischte er. Sofort starrten alle in die Höhe
    – dahin, wo der Pfad am Abhang entlang führte.
    »Dieser verdammte Feuergeruch! Die Grauen Krieger riechen ihn sofort«, fluchte Kaveh. Er wandte sich an die Ritter und Nill. »Los, in diese Richtung!«
    Er lief ihnen voraus und blieb nur kurz vor Scapa stehen, um seinen Dolch auf ihn zu richten. »Du kommst mit, Dieb!«
    »Schön, dass du das endlich verstanden hast«, sagte Scapa bissig. Dann schloss er sich, einen guten Abstand wahrend, den Gefährten an.
    Sie liefen geduckt an den Felsen entlang, bis sich der Abhang in einem Gesteinshaufen verlor und sie den Pfad wieder sehen konnten. Es dauerte nicht lange, da vernahmen sie donnernde Hufschläge. Einen Augenblick später preschte ein Trupp Grauer Krieger den Pfad entlang. Die sandige Erde wirbelte auf und Kieselsteine sprangen durch die Luft. Graue Mäntel flatterten. Ein paar Herzschläge später waren die Rei-
ter hinter den Staubwolken verschwunden und das Wiehern der Pferde verlor sich in der Ferne.
    »Die haben nach uns gesucht«, flüsterte Kaveh.
    »Irgendwoher wissen sie, dass wir das magische Messer haben.« In einer blitzartigen Bewegung fuhr er herum und packte Scapa am Kragen seines schwarzen Umhangs. Ebenso rasch lag Scapas Dolch dem Prinzen am Hals.
    »Einen Verräter braucht es nicht dazu, dass eine Gruppe Freier Elfen mit einem Wildschwein aus den Dunklen Wäldern auffällt!«, zischte Scapa.
    Mit zornfunkelnden Augen ließ Kaveh ihn wieder los. »Die schlauen Sprüche kannst du dir sparen, Dieb. Wenn du nicht willst, dass ich dir die Faust in den Mund stopfe, dann halt ihn gefälligst.«
    »Und wenn du noch mal wagst, deine dreckigen Elfengriffel auf mich zu legen, dann schwöre ich beim Himmel, dass ich sie dir abhacke!«
    »Hört auf damit!«, rief Nill.
    Verblüfft starrten die Elfen und Scapa sie an. Aber Nill hatte genug von den kindischen Spielchen – sie hatte genug von der Geheimniskrämerei, den Be-schuldigungen und den Drohungen! Auch Scapas Blick erwiderte sie wütend.
    »Reißt euch zusammen und benehmt euch nicht wie kleine Kinder! Offensichtlich suchen diese Grauen Krieger nach dem Messer. Oder nach uns, das spielt ja keine Rolle. Wir sollten jedenfalls losgehen, anstatt zu streiten!« Nill drückte Scapa und Kaveh auseinander, um zwischen ihnen hindurch zu
gehen. Nach ein paar Schritten drehte sie sich um.
    Die Ritter, Kaveh und Scapa starrten sie noch immer an, als hätten sie bis jetzt nicht gewusst, dass sie sprechen konnte. Bruno war der Erste, der schließ-
    lich auf Nill zukam.
    »Offensichtlich ist Bruno heute geistreicher als ihr«, setzte Nill hinzu, als sich die Jungen noch immer nicht regten.
    Scapa besann sich endlich und kam zu ihr.
    »Der Dieb soll erst erzählen, wieso er so fest entschlossen ist, uns mit seiner Gesellschaft zu quä-
    len!«, rief Kaveh und holte ihn ein.
    Scapa würdigte ihn keines Blickes; er sah Nill an.
    »Das werde ich nur Nill sagen.« Dann schritt er an ihnen vorbei und kletterte über die letzten Felsbrocken zum Pfad zurück.

    Der letzte Gefährte

    Zweimal mussten Nill und ihre Begleiter sich hinter Felsbergen und Dünen verstecken, als ein Trupp Grauer Krieger den Pfad entlang preschte. Die Angst griff mit kalten Fingern nach Nill; bis jetzt hatte sie nicht daran gedacht, dass der Steindorn sie wirklich in solche Gefahr bringen würde – in Lebensgefahr.
    Denn bestimmt trieben die Grauen Krieger ihre Pferde nicht so unbarmherzig voran, weil sie ihr und den Elfen einen guten Tag wünschen wollten. Sie wussten tatsächlich, dass die Gefährten etwas im Schilde führten – ob ihrer verdächtigen Herkunft aus den
Dunklen Wäldern wegen oder wegen eines Spions, der sie gemeldet hatte.
    Immer wieder warf Nill Scapa heimliche Blicke zu, aber die Miene des Diebes blieb so verschlossen, als ginge ihn die Gefahr gar nichts an.
    Die Dämmerung brach schneller herein als erwartet. Der Himmel färbte sich steingrau, dann lilafar-ben, und innerhalb weniger Augenblicke umgab sie samtiges Nachtblau.
    Kaveh führte sie unter einen

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