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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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wirklich gehört, was sie da gerade gehört hatte? Mit einem Mal war ihr Zorn wie verpufft, da-für glühte sie bis in die Ohrenspitzen.
    Er hatte nicht gelogen?
    Sie stockte erst, doch dann setzte sie sich und faltete die Hände im Schoß. »Dann erzähl mal, wieso du mich bestohlen hast.«
    Scapa blickte in die Nacht hinaus. Grillen zirpten in der Nähe. Sonst war es sonderbar still. Kein Rasseln, kein Klappern, kein Hundegebell im Umkreis
von Meilen. Es war beängstigend und zugleich hatte er das Gefühl, als könne er jetzt zum ersten Mal richtig atmen.
    »Der König hat jemanden getötet«, sagte er einfach. Scapa wunderte sich, wie leicht ihm die Worte über die Lippen kamen. Er hatte geglaubt, dass jeder Gedanke an Arane zu tief in ihm verankert war, um in einen einfachen Satz zu passen. »Ich habe einmal jemanden gekannt … Nun, das ist lange her. Jedenfalls ist dieser Mensch tot und der König von Korr trägt die Schuld daran. Und sollte ich irgendwie die Möglichkeit haben, diesen Menschen an dem König zu rächen, dann will ich es tun. Um jeden Preis.«
    Nill hielt den Atem an. »Dieser Mensch war dir sehr wichtig, was?«, sagte sie leise.
    »Ja. Könnte man sagen.«
    »Hast du …« Sie räusperte sich. »Hast du diese Person geliebt?«
    Ein schrecklich langer Moment der Stille schwebte zwischen ihnen.
    »Mit ihr habe ich meine Vergangenheit verloren.
    Meine Zukunft. Und mein Leben.«
    »Klingt fast wie ein Fluch«, sagte sie halb flüsternd.
    »Vielleicht ist es ja einer«, gab Scapa zurück.
    Dann stützte er sich auf die Hände und wandte unruhig den Kopf in die Ferne. »Willst du den Schweineprinz nicht zurückrufen? Bestimmt haben er und seine Freunde da draußen die Hosen voll vor Angst.«
    »Also – ich gehe bloß deshalb auf das Schweineprinz nicht ein, weil an Bruno ganz und gar nichts Schlimmes ist, verstanden?«, sagte Nill und klang sehr viel mutiger, als sie sich fühlte. Dann winkte sie in die Dunkelheit. Kaum ein paar Augenblicke später tauchten Kaveh, Bruno und die Elfenritter wieder auf.

    Scapa war wach, als sich das erste Licht der Dämmerung in die Nacht wob. Mit angewinkelten Beinen saß er unter dem Felsvorsprung und blickte in die Unendlichkeit des Landes hinaus bis zum fernen Horizont, wo sich blass und verschleiert die Berge ab-zeichneten. Er war wohl durch nahe Geräusche erwacht, durch das leise Bröckeln von Steinen, irgendwo hinter den Dünen – das sagte er sich jedenfalls, seit er aus dem Schlaf gefahren war.
    Aber in Wirklichkeit war Scapa durch einen Traum erwacht.
    Es war seltsam. Seit Jahren, so schien ihm, hatte er nicht mehr geträumt. Schon gar nicht von … von Schneestürmen. Und von – ganz bestimmt, da brö-
    ckelten Steine!
    Scapa drehte sich um. Hinter ihm unter dem Felsvorsprung schliefen die Elfen und Nill. Keiner von ihnen hatte sich gerührt. Scapa stand misstrauisch auf. Irgendetwas war dort hinter den Dünen.
    Er zog sein Messer und schlich zu den Felsen hin-
    über.
    Kaveh fuhr auf. Er sah sofort das Messer in der Hand des Diebes, rollte sich auf die Knie, ergriff sei-
nen Bogen und einen Pfeil und spannte die Sehne.
    »Bleib stehen!«
    Inzwischen waren die Ritter und Nill erwacht.
    Verwirrt starrten sie erst Kaveh, dann Scapa an, der langsam die Hände hob.
    »Er ist ein Verräter, ich wusste es!«, rief Kaveh.
    »Ach, halt den Mund!«, fuhr Scapa ihn an. »Du hast ja keine Ahnung, dass –«
    »Bleib da stehen! Bleib genau da stehen und wage nicht, dich von der Stelle zu rühren.«
    »Da waren Geräusche! Ich wollte doch nur nachsehen, ob da hinten jemand ist, ich habe nicht im Entferntesten versucht –«
    »Das reicht!«, rief Erijel, stand auf und zielte mit seinem Bogen auf Scapa. Der stieß ein resigniertes Seufzen aus. »Schluss damit, dem Dieb ist nicht zu trauen!«
    »Wenn ihr nicht wie Murmeltiere schlafen würdet, hättet ihr die Geräusche gehört!«
    Wie gestern schrien Scapa und Kaveh nun wild durcheinander – nur, dass jetzt auch Erijel mit stritt.
    Müde beobachtete Nill, wie die Bogensehnen der beiden Elfen zu zittern begannen. Sie kam mit einem Knurren auf die Füße und stellte sich zwischen Kaveh und Scapa.
    »Hört auf!«, rief sie. »Hört auf, hört auf, hört auf.«
    Als die Schreie rings um sie verstummten, ließ Nill die Arme fallen. »Bitte. Wir können uns nicht die ganze Zeit streiten. Am Ende haben wir uns noch gegenseitig umgebracht, bevor wir den König errei-
chen! Ich vertraue dem Die … ich vertraue Scapa.
    Wir

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