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Nybbas Nächte

Nybbas Nächte

Titel: Nybbas Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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es ihm möglich gewesen wäre.
Für sie gibt es keine Chance
.
    Ungerührt fuhr der andere fort. „Ich halte an den Regeln meines Schöpfers fest, das musste ich ihm schwören. Du wirst deinen wahren Leib annehmen, Speculara, und du wirst gegen mich kämpfen. Ich werde meine Macht nicht einsetzen. Alles was ich will, ist ein fairer Kampf.“
    Es kam für den Nybbas überhaupt nicht infrage, zuzusehen, wie dieses Miststück bezwungen wurde. Das war seine Aufgabe. Ganz allein seine!
    Ich werde gegen sie kämpfen!
    Zu seinem Erstaunen nickte sie und ein wenig Hoffnung würzte die Luft. Erwartete sie, ihn schlagen zu können? Nun, vermutlich eher als das gewaltige Schlangenwesen, welches die andere Option darstellte. Dieses glitt ein Stück zurück und senkte in einer gönnerhaften Geste den Kopf. Für einen Augenblick glaubte der Nybbas, an dem Koshchei etwas zu spüren, das ihm missfiel. Eine gewisse Neugierde, wer hier die Oberhand behielt. Als ob er ihm nicht zutraute, die Speculara zu schlagen, was ihn jedoch nicht beunruhigte. Natürlich nicht. Er könnte sie auch danach in seine Gewalt bringen. Und war den Nybbas damit auf überaus elegante Art losgeworden.
    Diese chimärische Schlange beobachtete, ließ andere für sich die Risiken eingehen und nutzte die Situationen, wie sie sich ergaben, um Vorteile herauszufiltern. Es war kein Wunder, dass Choskeih es als Industrieeller zu Reichtum gebracht hatte.
    Doch es blieb keine Zeit, sich Gedanken zu machen. Die Speculara legte ihren menschlichen Körper mit äußerster Vorsicht auf dem felsigen Boden ab. Sie bettete ihr Messer auf ihrem Bauch, kreuzte die Hände auf der Brust und löste sich von ihrem Menschenleib. Gespannt musterte der Nybbas ihr wahres Aussehen. Sie besaß kaum Umrisse, wirkte wie die Kontur von Wasser, das aus großer Höhe in die Tiefe stürzte. Durch ein paar wellenartige Bewegungen schälte sie Arme aus ihrem Leib hervor. Lange, schmale Hände. Doch ein Gesicht hatte sie nicht, weder Mund noch Augen. Sie griff nach dem Messer, ließ es aufschnappen und in den Klauen kreiseln. Dann hob sie die Arme provokant an, ein Zeichen für: „Ich warte.“
    Sie wartete schon viel zu lange.
    Der Nybbas griff sofort an. Sie wich in fließenden Bewegungen aus, seine Klauen verpassten sie immer nur um Haaresbreite. Dafür erwischte ihr Messer ihn, streifte seine Wange. Er fauchte. Und erkannte im gleichen Moment seine eigene Schwäche. Die Wut war zu groß, machte ihn kopflos. Wut darüber, dass sie ihn an der Nase herumgeführt und als Waffe hatte einsetzen wollen. Wut, weil sie ihn und Joana benutzt hatte. Er wich einem ihrer Vorstöße aus und traf sie mit der Faust an die Stelle, wo bei einem menschlichen Wesen die Rippen gewesen wären. Ihr Leib war eisig, ließ seine Hand von der Berührung brennen.
    Mit tiefen Atemzügen versuchte er, sich zu beruhigen. Er musste aufhören, blindlings auf sie einzudreschen, sondern endlich überlegt kämpfen, wenn er siegen wollte.
    Die Schmach ließ sich niederringen. Nicht aber der Zorn, den Elias’ Tod wachgerufen hatte.
    Verdammt, Elias!
    Erneut stieß er mit einem markerschütternden Schrei vor, schlug auf sie ein, ignorierte die Treffer, die sie landete. Ein peitschender Schlag mit dem Handrücken fegte ihr das Messer aus der Faust. Sein Kopf schnellte vor und seine Zähne gruben sich in etwas, das man Schulter hätte nennen können. Ihre Hände schlossen sich um seinen Hals. Sie war so kalt, dass glühender Schmerz in seinen Kopf stieg. Schmerz, dessen Druck ihn fürchten ließ, die Schädelknochen würden ihm bersten. Ihr Blut schmeckte nach Wasser und brannte doch wie Säure und vereiste seinen Atem.
    Plötzlich wand sie sich in seinem Griff und im nächsten Moment – es zog ihm beinahe den Boden unter den Füßen weg – lagen allzu vertraute Frauenhände um seinen Hals und er verbiss sich in einer milchkaffeebraunen, nackten Schulter. Joana! Mit einem Keuchen stieß er sich zurück und verfluchte sich im gleichen Moment für seinen Fehler. Die Speculara hatte die Fähigkeit, eine andere Gestalt zu spiegeln – natürlich.Dennoch war es ihm nicht möglich, anzugreifen, während sie ihn aus Joanas verschreckten, großen Augen ansah, und die Hände nach ihm ausstreckte, als brauchte sie Schutz.
    Reiz mich ruhig weiter! Mach mich richtig wütend und verspiel das letzte bisschen Hoffnung auf die Gnade eines schnellen Todes
.
    Diesmal stieß sie vor, er wich in einer Drehung aus. Joanas Gestalt begann zu

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