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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Steinboden. Ihre eigenen leider auch. Bis zum fünften Stock stand ihr Oberschenkel in Flammen. Eine Tür wurde aufgeschlagen, so fest, dass sie irgendwo an eine Wand knallte. Schritte. Schnelle Schritte.
    Joana blieb keine Zeit, sich zu verstecken, oder wegzurennen. Sie presste sich an die Wand. Als sie den jungen Mann erkannte, der die Treppen herunter stürmte und dabei mehrere Stufen einfach übersprang, atmete sie erleichtert auf. Elias. Er dagegen starrte sie an, als wäre sie ein Geist.
    „What the fuck! Was machst du hier?“
    „Euch warnen“, gab sie atemlos zurück. „Ihr müsst verschwinden. Sag Nicholas Bescheid. Die Clerica werden herkommen.“
    Er zog die kräftigen Brauen zusammen. Der misstrauische Ausdruck hätte bei jedem anderen bedrohlich gewirkt, doch in Elias konnte Joana keine Gefahr sehen. Vielleicht war das naiv. Ganz sicher war es das, aber alleine würde sie Nicholas womöglich nicht rechtzeitig finden.
    „Los jetzt, ich erkläre es dir später“, drängte sie. „Wir müssen verschwinden. Wo ist Nicholas?“
    Elias schlug sich eine Hand an den Kopf und lachte nervös auf. „Unglaublich“, keuchte er leise. „Weißt du, dass zwei uralte Dämonen gerade auf dem Weg zu dir sind, um dich zu holen? Und du kommst einfach her. Hier! Her!“
    Joana verstand kein Wort und war aus irgendeinem Grund darüber heilfroh. „Nicholas!“, erinnerte sie Elias.
    „Pscht! Bist du irre? Lillian ist noch im Büro und sichert Daten. Wenn sie uns hört, können wir alles vergessen.“
    „Wo ist Nicholas?“, beharrte Joana geflüstert.
    „Im Keller“, knurrte dieser zurück. „Damn, bist du stur! Ich weiß nicht, wie ich ihn da rauskriegen soll, aber ich …“
    Rauskriegen? Joana japste auf. „Zeig mir, wo er ist!“
    Der Junge rieb sich über die Stirn. „Er kastriert mich, wenn ich dich nicht sofort hier wegschaffe.“
    „Schön“, zischte sie leise und rannte die Stufen wieder nach unten. „Ich tu’s, wenn du mir nicht zeigst, wo er ist. Such’s dir aus!“
    Elias stieß einen unflätigen Fluch aus und kam ihr nach. Nach anderthalb Etagen hatte er sie schon eingeholt und Joana hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Ganz unten wies eine Glastür zur Tiefgarage. Eine schwere Metalltür gegenüber trug den Hinweis „Kein Zugang“. Elias sprach ein knappes Stoßgebet, von dem Joana nur „Bitte nicht abgeschlossen“ verstand, und riss die Klinke runter. Offen. Dahinter tat sich ein kahler, graugestrichener Korridor auf. Die Neonröhren an den Decken flackerten. Unzählige Türen zweigten von dem Gang ab, einige waren beschriftet, andere nicht. Das Szenario hatte auf skurrile Weise etwas von einer Unterrichtsstunde in klassischer Alptraumdeutung. Elias rannte voraus, wählte irgendwann eine von den etlichen Türen und führte Joana durch einen weiteren Korridor, diesmal ohne jede Abzweigung. Schließlich blieb er am Ende des Ganges vor einer Metalltür stehen, die von einem breiten Eisenbalken verriegelt war. Elias schob ihn zur Seite. Joana fürchtete zunächst, die Tür wäre noch weiter abgeschlossen, denn sie ging nicht sofort auf. Um das schwere Metall zu bewegen, musste Elias sich mit seinem ganzen Körpergewicht dagegenstemmen. Sie schlüpfte hindurch, sobald genug Platz war. Und erstarrte.
    „Oh Jesus!“
    „Nah dran“, knurrte Elias und drückte sich an ihr vorbei.
    Er hielt auf Nicholas zu, der, die Hände mit Handschellen über dem Kopf gefesselt, leblos an einer Metallkette hing. Joana hatte ihn schneller erreicht, griff ihm ans Gesicht und an den Hals. Der Puls war schwach, aber hastig, seine Haut von einer dünnen Schicht kaltem Schweiß bedeckt und im grellen Licht so weiß wie Schnee. Er atmete unregelmäßig und viel zu flach.
    „Was haben die mit ihm gemacht?“, wisperte Joana.
    Elias antwortete nicht, schob sie ein Stück zur Seite und verpasste Nicholas ein paar beherzte Ohrfeigen.
    „Komm schon, Mann. Aufwachen!“
    Ein Stöhnen antwortete ihm. Elias umfasste Nicholas’ Mitte und half ihm, auf den Füßen zu stehen, um seine Arme ein wenig zu entlasten.
    Joana hätte am liebsten geheult, geschrien und um sich geschlagen. Aber da das nichts nützen würde, streichelte sie Nicholas’ Wangen und rieb seine Schultern und Oberarme so hoch sie reichte, um die Durchblutung wieder anzuregen. Jede einzelne Ader wölbte sich hart und dunkel unter seiner Haut, als wollten sie platzen. Blut tropfte an seinen Armen herab, in die runtergerutschten Ärmel und malte

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