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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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bedachte ihn zur Antwort mit einem Blick, der jedes Kind zum Weinen gebracht hätte.
    Er lachte. „Oho, die ist sauer!“
    „Sie heißt Joana“, erklärte Agnes an den jungen Mann gewandt. „Und du wirst sie nicht mit deinen frechen Bemerkungen belästigen, du kleiner Tunichtgut. An meiner Nichte beißt du dir die Milchzähne aus, also versuch es gar nicht erst.“
    Tobias verzog beleidigt das Gesicht und Joana schnaubte wütend. Trotz allem folgte sie ihrer Tante und diesem Carsten ins Haus ohne zu widersprechen, während Tobias an den Wagen gelehnt draußen stehen blieb und ihnen hinterher sah.
    Das Innere des Hauses war überraschend modern eingerichtet. Spiegelnd blanke Fliesen, helle Holzpaneele an den Wänden und schlichte, schnörkellose, aber ungemein teuer aussehende Möbel. Agnes führte Joana durch eine chromglänzende Wohnküche in eine Art Salon. Um einen ovalen Tisch, der sicherlich zwanzig Menschen Platz bot, saßen fünf Personen, die den Ankömmlingen teils neugierig, teils freundlich oder, im Falle eines strohblonden Mannes Mitte dreißig, mit offenem Misstrauen entgegenblickten. Agnes drückte Joana kurzerhand auf einen der Polsterstühle nieder, flüsterte Carsten etwas zu und setzte sich selbst, während der Mann verschwand.
    „Soso“, begann der älteste Mann zu sprechen. Er besaß graues, schütteres Haar und ein hageres Gesicht mit einer hohen Stirn. Mit seiner schmalen Brille und der eleganten Kleidung, die farblich an sein Haar angepasst zu sein schien, erinnerte er an einen Professor von ihrer Uni. Sein Alter ließ sich unmöglich schätzen, es musste irgendwo zwischen fünfzig und siebzig liegen. „Das ist also Joana.“
    Sie biss die Zähne so fest zusammen, dass sie knirschten und erwiderte den Blick eisig. Der Mann lächelte, was Joana noch wütender machte.
    „Ich verstehe deinen Zorn, mein Kind. Allerdings trägt niemand hier Schuld an deiner Lage, es ist also nicht sonderlich gerecht von dir, uns derart entgegenzutreten. Wir wollen dir nur helfen.“
    „Na sicher!“, höhnte Joana und ließ ihren giftigen Blick über die anderen Anwesenden schweifen. „Ihr wollt mir helfen. Deshalb wurde ich auch betäubt und gegen meinen Willen hergebracht. Das ist ja mal gerecht. Wo bin ich überhaupt? Wer seid ihr und was wollt ihr von mir?“
    Niemand aus der Runde schien sich sonderlich für ihre Fragen zu interessieren, man wartete geschlossen die Worte des älteren Mannes ab.
    „Verzeih.“ Der Mann schmunzelte. „Mein Name ist Theodor. Ich bin einer der Köpfe einer Gruppe von Menschen, die durch besondere Fähigkeiten dazu auserwählt sind, Dämonen zu bekämpfen. Man nennt uns die Clerica. Dies hier“, er wies mit einer kreisförmigen Bewegung auf die anderen Menschen am Tisch, „ist der Rat der deutschen Clerica. Tina, Matthias, Arndt, Ulrike und meine Wenigkeit. Wir sind die Oberhäupter dieser Zunft, der du von nun an angehörst. Der Rat wird dich aufklären und dir einen Mentor zuteilen, der dich lehrt, wie deine Fähigkeiten zu nutzen sind.“
    Joana zwang sich ein falsches Lächeln ins Gesicht, um ihre Fassungslosigkeit zu überspielen. So warb diese Sekte also Mitglieder an.
    „Aber klar. Ihr seid Dämonenjäger. Ghost-Busters. Okay, herzlich gerne. Tut was ihr nicht lassen könnt, aber lasst mich aus eurem Rollenspiel bitte raus. Das ist mir zu abgefahren.“
    Die jüngere Frau, Tina, stöhnte genervt auf. „Welcher Idiot hat dieses Mädel gewandelt? Sie weiß ja gar nichts, sie ist vollkommen ahnungslos.“
    Joana schnappte aufgebracht nach Luft. Nun fehlten ihr die Worte. Die Frau war kaum älter als sie selbst, glaubte an Dämonen-Hokuspokus und führte sich auf, als hätte sie die Weisheit mit Löffeln gefressen.
    „Das ist das Problem, Tina“, meldete sich nun Agnes zu Wort. „Wir wissen nicht, wer ihr das Elixier gegeben und ihre Wandlung eingeleitet hat. Gibt es dazu noch nichts neues, Theodor?“
    Dieser schüttelte den Kopf. Joana erkannte Misstrauen in dem Blick, mit dem er Agnes musterte. Dieser Theodor schien den Verdacht zu hegen, dass Tante Agnes etwas damit zu tun hatte.
    „Fakt ist, dass in keinem Kontor in Europa eine Phiole fehlt.“
    Verhaltenes Raunen ging durch den kleinen Zirkel.
    „Was bedeutet das?“, fragte der Mann, der als Matthias vorgestellt worden war.
    In seinen Augen las Joana für einen Moment Entsetzen, ehe er sich wieder zusammenriss und einen Schluck aus seiner Kaffeetasse nahm. Joana neidete ihm den Kaffee. Ihr Magen

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