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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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wen sie damit beruhigen wollte.
    Sie streckte ihre Hand aus, machte einen letzten Schritt nach vorne. Ihre Fingerspitzen näherten sich seinen Umrissen.
    Der Moment der Berührung jagte einen Blitz aus Feuer und Eis durch ihre Finger, strömte durch ihren Arm und schoss mitten in ihr Herz. Es drohte, zu zerspringen und verweigerte den nächsten Schlag.
    Stille.
    Dunkelheit.
    Sie stürzte zurück, wurde gepackt und schrie auf. Irgendetwas zerrte an ihr, hielt sie aufrecht.
    Atmen, erinnerte sie sich selbst. Atmen, atmen, atmen. Nur nicht aufhören. Nur immer weiter atmen.
    Der Schock ließ keinen weiteren Gedanken zu. Ob Sekunden oder Minuten vergangen waren, konnte sie nicht sagen, als ihr Bewusstsein sich langsam wieder weitete. In ihre Oberarme und Schulterblätter biss ein scharfer Schmerz. Sie versuchte zu schreien, doch der Laut ersoff kraftlos in der Luft. Nur ein Wechselspiel aus Wimmern und pfeifenden Atemzügen war zu hören.
    Ihr Kopf war schwer und wollte auf die Brust sinken. Auch die Augen zu öffnen kam einer Kraftanstrengung gleich. Ein Röcheln kam über ihre Lippen, als es ihr schließlich gelang. Ein Laut des Entsetzens.
    Er hatte sich erneut verwandelt. Kein gesichtsloser Schatten mehr, sondern das Wesen, welches den Schatten geworfen hatte. Dolchscharfe Raubtierzähne in einem lippenlosen Maul. Die Hörner auf seiner Stirn waren spitz. Er umklammerte ihre Arme. Es tat weh. Sie hob die Hände, ließ sie gegen seine Brust fallen. Um ihn wegzustoßen, fehlte ihr die Kraft. Im Mondlicht schimmerte die lederartige Haut schwarz und gräulich. Darunter spürte sie die Wölbungen stahlharter Muskeln. Es war sinnlos zu kämpfen, er war viel stärker.
    Und sie wurde schwächer. Unerbittlich presste es ihr die Brust zu. Mit jedem krampfhaften Versuch, Luft zu holen, wurde ihr Körper schwerer. Gleichzeitig verloren ihre Gedanken an Gewicht; der Gedanke ans Sterben gab seinen Schrecken auf und ließ nur Wehmut zurück. Ihr Kopf sank in den Nacken und ihr Blick ging gen Himmel. Tausend Sterne. So weit weg wie all die tausend Träume, die sich nie erfüllt hatten. Sie schloss die Augen.
    Der Dämon grollte tief. Sein Griff wurde fester und er schüttelte ihren Körper. Krallen ritzten die Haut ihrer Schultern. Bedeutungslos. Dann legte er sie plötzlich ab. Ihr Kopf schlug irgendwo gegen und Steine bohrten sich kalt und spitz in ihren Rücken. Das Wesen verschwand. Joana glaubte, in einer Welle aus Verzweiflung zu ertrinken.
    Langsam und alleine zu sterben, zu ersticken, war eine grausame Vorstellung. Und eine noch schrecklichere Realität.
    So nicht!, flehte sie in Gedanken. Nicht allein! Bitte nicht!
    „Jo! Joana, komm schon!“
    Sie keuchte, als unvermittelt etwas Nasses, Kaltes über ihr Gesicht gerieben wurde. Jemand riss an ihr herum, zog sie in die Aufrechte und zerrte an ihrer Kleidung. Sie bekam etwas an den Mund gepresst und hörte das vertraute Geräusch, mit dem ihr Asthmaspray aus der Dose gepumpt wurde. Krampfhaft versuchte sie, den Sprühstoß einzuatmen. Es pfiff und rasselte in ihren Lungen. Das Aerolsol gab weiteren Sprühnebel frei, wieder und wieder. Das war zu viel, viel zu viel. Sie drehte den Kopf zur Seite und ihr Gesicht lag an nackter Haut.
    „Genug“, japste sie und bemühte sich um die richtige Atmung, damit das Medikament wirkten konnte.
    „Es tut mir leid“, flüsterte die Stimme. Sie klang rau und atemlos. „Es tut mir so leid.“
    „Nicholas?“
    „Ich bin’s. Ganz ruhig, Joana. Nicht reden, nur atmen, ja?“
    Sie würgte und er wischte ihr erneut mit seinem nassen Hemd über das Gesicht. Joana schmeckte Salz. Es brannte in den Augen, doch das war nichts, verglichen mit dem Brennen in ihrer Brust. Aber jeder Atemzug wurde ein wenig leichter als der vorhergehende. Nicholas hielt sie im Arm und auch, wenn ihr die Absurdität der Situation bewusst war, fühlte sie sich sicher wie lange nicht mehr. Sie hielt sich an ihm fest und schmiegte ihre Wange an seine Brust. Seine Haut war kühl, aber sein Herz schlug ungestüm und kraftvoll. In seinem Atem fand der ihre einen Rhythmus, den sie halten konnte. Das Rauschen der Wellen lullte sie ein. Was immer auch geschehen war, die Welt drehte sich weiter. Es ging weiter, auch für sie. Selbst im Arm eines Dämons. Ein nervöses Lachen kratzte in ihrer Kehle.
    Er streichelte über ihren Rücken, berührte dabei die Verletzungen, die seine Klauen ihr zugefügt hatten. Sie zuckte vor Schmerz zusammen und er versteifte sich.
    „Verzeih

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