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Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Titel: Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Funktionen, die sie auch in der menschlichen Gesellschaft haben – wobei ihnen dabei manchmal noch weitere Bedeutungen zukommen.
    In der H OUSE OF N IGHT -Reihe gehören die den Tattoos ähnlichen Male zur Vampyrverwandlung dazu, und sie scheinen eine Art biologischen Ursprung zu haben. Laut Dick Cast (P. C.s Vater, der Biologie an der Highschool unterrichtete und bei der Ausarbeitung einer wissenschaftlich schlüssigen Theorie der Wandlung zum Vampyr mitgeholfen hat), triggern weitreichende hormonelle Veränderungen ein rezessives Gen im Körper mancher Teenager. Dieses Gen löst eine Kettenreaktion physischer Symptome aus, darunter auch eine gesteigerte Produktion von T-Zellen, die wiederum das Kapillarsystem des Betroffenen zerstören, was tödliche Komplikationen des Atmungssystems verursacht. In den Romanen wird nicht erklärt, warum die Male als Reaktion auf diese biologischen Veränderungen erscheinen. Daher können wir hier nur spekulieren. Sind sie rein biologischer Natur? Oder sind sie auch mystischen Ursprungs, also eine Gabe der Nyx?
    Vampyr-Tattoos sind, anders als unsere eigenen, nicht unveränderlich. Sobald ein Vampyr die Wandlung abgeschlossen hat, kommen zusätzliche Details zu der ursprünglichen Mondsichel hinzu. Die Male können verschwinden, neu erscheinen oder sich im Verlauf der Handlung verändern. Und das geschieht immer aus faszinierenden Gründen. Als Stevie Rae die Wandlung in
Betrogen
ablehnt und stirbt, kehrt sie als etwas völlig anderes ins Leben zurück. Auch als sie in
Erwählt
ihre Menschlichkeit zurückerhält und sich zum erwachsenen Vampyr wandelt, verändert sich ihr Tattoo. Ihr Mal wird dann beschrieben als „wunderschönes Tattoomuster, das aus einem Wirbel aus Blumen mit langen, elegant ineinander verflochtenen Stängeln bestand“. 44 Dies könnte ein Sinnbild für ihre Erdaffinität sein. Während man das bei einem erwachsenen Vampyr noch erwarten könnte, kommt eine andere Veränderung ganz überraschend: das Mal erscheint im „leuchtenden Scharlachrot frischen Bluts“ 45 . Und auch die Male der anderen untoten Jungvampyre haben, wie sie selbst feststellen, die Farbe geändert.
    Als ihre Seele in
Versucht
zersplittert, ist Zoey zwischen Leben und Tod gefangen. Dieser Schwebezustand zeigt sich auch darin, dass ihre detaillierten Tattoos verschwinden und nur der einfache Umriss einer Mondsichel zurückbleibt, wie man sie von anderen Jungvampyren kennt. Erst als sie alle Facetten ihres Ichs annimmt – A-ya, das Cherokee-Mädchen, Brighid und die junge Zoey – wird sie wieder ein Ganzes. Erst dann kehrt ihre Seele in ihren Körper zurück und ihr besonders ausgeprägtes Mal erscheint wieder. Dies ist ein besonders ausdrucksstarkes Bild für Zoeys Reise und es legt nahe, dass die ursprüngliche Mondsichel zwar biologischen Ursprungs ist, ihre Ausschmückungen jedoch dem Geist des jeweiligen Vampyrs entspringen und nicht seinem Körper.
    Trotz dieser offensichtlichen Unterschiede gibt es auch eine Reihe von Aspekten, welche die Tattoos der H OUSE OF N IGHT -Reihe mit ihrem Gegenstück im wirklichen Leben gemeinsam haben. Betrachten wir diese genauer.
ÜBERGANGSRITEN
    Das Vampyrmal taucht immer in einer besonderen Phase im Leben auf: in der Pubertät. Die Pubertät war immer schon ein besonderer Meilenstein im Leben eines Jungen oder eines Mädchens, und sie wird häufig von der Gesellschaft, in der das Kind aufwächst, gefeiert. Die Grenze zwischen Mädchen und Frau ist durch das Einsetzen der ersten Regel klar markiert – anders als bei einem jungen Mann. Es ist schwer, genau festzulegen, wann aus einem Knaben ein Mann wird, und daher haben sich bestimmte Rituale entwickelt, die den Übergang vom Kind zum Erwachsenen kennzeichnen.
    Das Tätowieren taugt gut als Beweis für die Tapferkeit eines Menschen und auch als äußeres Zeichen, wer in den Augen der eigenen Gesellschaft als erwachsen gilt. In einigen Kulturen war man der Ansicht, dass ein Junge, der den Schmerz des Tätowierens nicht aushalte, auch kein tapferer Krieger sein könne. In anderen Kulturen erhielt ein Knabe seinen Hautschmuck erst, nachdem er einen Beweis seiner Männlichkeit geliefert hatte – bei den Ngaju Dayak auf Borneo konnte dies das eigenhändige Töten eines Affen oder eines Wildschweins im Dschungel mit einfachsten Waffen sein.
    Im Laufe der Zeit konnte ein junger Mann weitere Tattoos hinzufügen lassen, die an wichtige Schlachten erinnerten, bis schließlich im Alter möglicherweise keine

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