O diese Rasselbande
Händen und Füßen arbeitet er sich vorwärts, bis er den letzten Haufen erreicht hat Dann arbeitet er sich in ihn hinein, häuft noch Heu über seinen Kopf und sitzt nun ganz gemütlich, bis die Bauern vom unteren Feld langsam wieder heraufkommen.
Sie arbeiten in einer langen Reihe und die Rechen schwingen hin und her, um das Heu in langen Reihen zusammenzuharken. Langsam schreiten sie aufwärts, und Bodo hält schützend die Hand über die Augen, um besser sehen zu können. Tatsächlich, der Rotfuchs ist dabei. Seine breite Gestalt schreitet ziemlich in der Mitte, und sein rotes Haar leuchtet in der Sonne als sie näher kommen.
„Du Sohn einer räudigen Hündin“, denkt Bodo voller Wut, als er den Feind auf sich zuschreiten sieht. Am liebsten hätte er sich auf ihn gestürzt.
Nun drehen sie wieder und schwingen ihre Rechen beim Abwärtsgehen. Bodo wartet, bis sie weit genug unten sind. Dann schlüpft er aus seinem Heuhaufen und huscht zurück. Solange sie ihm den Rücken zudrehen, kann er geduckt vorwärts laufen. Endlich ist er bei Seidenhaar angelangt und bindet ihn hastig los. Jetzt will er so schnell wie möglich zurück und seinen roten Brüdern die Nachricht bringen. Sic dürfen den Rotfuchs nicht wieder aus den Augen verlieren. Er nimmt einen anderen Weg, damit er nicht wieder an den Waldarbeitern vorbei braucht. Allerdings ist dieser Weg viel schwieriger, denn er muß seitlich in die Wolfsschlucht hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Aber Seidenhaar ist schon an einiges gewöhnt. Er hat im Verkehr mit den Kindern eine wahre Engelsgeduld. Endlich haben beide den schmalen Anstieg überwunden, und nun geht es im Galopp durch den Apachenwald zurück zur Burg. Seine roten Brüder sind nicht müßig gewesen, und alles ist vorbereitet. Gespannt sehen sie ihm entgegen. Bodo springt vor seinem Häuptling vom Pf erde. »Sie sind auf der Wiese zum Heuen“, sagt er, „meine roten Brüder mögen mir folgen.“
„Wie lange werden wir brauchen bis dorthin?“ fragt Helmut. „Eine gute halbe Stunde“, entgegnet Bodo. „Wir müssen einen Umweg machen, denn die Holzfäller sind im Wald, und wir sind zu viele, um sie ungesehen zu umgehen. Wir werden den Weg über die Wolfsschlucht nehmen müssen.“
„Meine roten Brüder mögen ihren Federschmuck ablegen, damit wir uns auf den Kriegspfad begeben können“, fordert Helmut seine Krieger auf.
Alle roten Krieger legen den Federschmuck ab und stecken die Tomahawks fester in die Gürtel. Lautlos folgt einer nach dem anderen dem großen Häuptling Winnetou in die Schlucht hinab. Diesmal reitet ,Weiße Blume’ Seidenhaar. Sie reitet als Kundschafter voraus, als sie auf der anderen Seite der Schlucht in die Höhe geklettert sind. Geduckt huschen die tapferen Apachen durch das Strauchwerk. Auch Silke späht durch die Bäume, ob sie jemanden entdeckt. Aber hier ist die Gefahr nicht so groß, denn sie folgen keinem Weg, sondern eilen quer durch den Wald. Am Waldrand angelangt, binden sie Seidenhaar fest, und dann liegen alle der Länge nach dicht nebeneinander auf dem Bauch.
„Es dauert nicht mehr lange bis zum Feierabendläuten“, sagt Silke zu Helmut, „was machen wir dann?“
„Wir müssen versuchen, ihn wegzulocken.“
„Ich weiß wie“, flüstert Fips und rutscht näher. „Wir reißen hier die oberen Haufen auseinander, vielleicht kommt er nach oben und sieht nach. Dann springe ich vor ihm her und locke ihn so weit wie möglich herauf.“
Helmut nickt - so wollen sie es machen. Vielleicht haben sie Glück.
„Alle mal herhören!“ ruft er leise.
„Wir werden jetzt versuchen, die oberen Haufen wieder auseinanderzureißen. Seid vorsichtig, daß sie nicht zu früh aufmerksam werden und vielleicht mehrere heraufkommen. Wenn das geschieht, dann nichts wie zurück in den Wald. Dort, die untere Reihe lassen wir stehen. Jeder sucht sich einen Haufen aus, in den er hineinkriecht, damit wir den Rotfuchs so nahe wie möglich herankommen lassen können. Es wird kein Kriegsgeschrei angestimmt, wenn wir ihn überwältigen. Alles hat so still wie möglich zu geschehen. Hat jemand noch etwas zu sagen?“ -
Nein, den listigen Kriegern der Apachen ist alles klar. Helmut bestimmt vier Krieger, die am Waldrand Zurückbleiben. Zehn kriechen an die nächsten Haufen heran und wühlen sich ein. Timm, Jule, Onkel, Fridolin und Silke kriechen nach vorn, um die Haufen auseinanderzureißen. Das ist die gefährlichste Arbeit, denn sie haben beim Zurückkriechen
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