O diese Rasselbande
aussteigen.
„Wollt ihr uns ein bißchen behilflich sein“, rufen sie herüber, „und uns helfen, einige Bänke und Tische abzuladen?“ Helmut und die seinen kommen heran.
„Was wollt ihr denn hier?“ wollen sie wissen.
„Wir werden für euch kochen“, lacht Irmgard. „Denn ihr werdet gewiß immer hungrig sein nach der langen Arbeit. Ihr braucht es nicht selbst zu tun.“ Das ist eine neue Überraschung und die Rasselbande freut sich.
Tische und Bänke werden abgeladen, Kisten mit Geschirr und Proviant und sogar ein Zelt für die Mädchen. Die Baustelle ist abgesteckt, und unter den Anweisungen des Bauleiters sind bald die ersten Loren mit Erde gefüllt und werden auf den Schienen fortgerollt. Die Jungen schwingen Pickel und Schaufeln. Zur Mittagszeit dampft das Essen aus der kleinen Gulaschkanone, die ihnen die Stadt ' ;r Verfügung gestellt hat. Es ist wirklich gut, daß sie nicht selbst kochen brauchen, und Irmgard füllt Teller um Teller für die Hungrigen.
Als sie die erste Mahlzeit im Freien noch nicht ganz beendet haben, fährt ein Omnibus aus dem Wald auf den Bauplan. und - sie lassen vor Erstaunen den Löffel sinken - aus dem Omnibus steigt der Rex und das ganze Gefolge. Die Rasselbande reckt die Hälse. Sind gleich alle Lehrer gekommen, um sich von dem Beginn der Arbeiten am Bau zu überzeugen? Sie stehen an der Baustelle und sprechen mit dem Bauleiter. Aber was ist das? Plötzlich zieht der Rex seine Jacke aus und mit ihm die anderen und greifen nach den Spaten und den Pickeln. Jetzt sehen sie, daß die Lehrer alle sportliche Anzüge anhaben und feste Schuhe. Einige sind sogar in kurzen Hosen gekommen, und nun beginnt das ganze Lehrerkollegium, die Erde in die Loren zu schaufeln. Die Rasselbande starrt entgeistert hinüber und vergißt das Essen. Sie glauben fast, ihren Augen nicht zu trauen, und nun stemmt sich Vaddi mit mächtigen Schultern gegen die volle Lore und schiebt sie fort. Nun beeilen sie sich aber doch mit dem Essen und machen, daß sie wieder zur Baustelle kommen.
„Nichts da“, ruft der Rex, „nach dem Essen wird eine Stunde ausgeruht, trollt euch und legt euch aufs Ohr. Später könnt ihr wieder helfen.“
Was soll man dazu sagen!
Tippelmeyer schaufelt, als ob er’s bezahlt bekäme.
Sie scheinen hier im Augenblick überflüssig. Langsam trotten sie dem Wald zu.
„Hättest du gedacht, daß wir solche Lehrer haben?“ fragt Onkel Fips.
„Nee“, antwortet der, „aber die hätten auch nicht gedacht, daß sie solche Schüler haben.“
Somit wären sie also quitt. Aber sie freuen sich alle mächtig und sie sind sehr stolz, nicht auf sich, auf ihre Lehrer. Es ist eine Lust, zu leben.
Der Rex hat sich mit Frau und Tochter während der ganzen Großen Ferien bei Forstmeister Braun einquartiert und die beiden hübschen kleinen Gastzimmer bezogen. Niemand hat e; vorher gewußt. Audi Vaddi, Tippel und der Lupus wohnen in Dorf. Warum sollen sie ihre Jungen nicht auch einmal überraschen. Und so arbeiten sie die ganzen Ferienwochen alle miteinander Hand in Hand. Lore um Lore füllt sich und der auszuschachtende Keller wird immer tiefer. Vaddi arbeitet mit nacktem Oberkörper und Tippelmeyers weißer Rücken ist schon krebsrot. Sie sind alle braun, als hätten sie wochenlang an der See im Strand gelegen. Aber hier haben sie ihre gesunde Farbe viel billiger bekommen. Und auch ihre Frauen und Kinder erholen sich prächtig in der würzigen Waldluft, und das Essen schmeckt nochmal so gut im Freien. Solche Großen Ferien haben sie noch nie erlebt. Es ist niemand unter ihnen, der es nicht sehr bedauert, daß sie nun bald zu Ende sind.
Herrlich fest schlafen die Jungen abends in ihren Zelten. Wie genießen sie es, nach getaner Arbeit in den See hinauszuschwimmen. Es stört sie gar nicht, daß ihre Lehrer nicht nur mit ihnen arbeiten, sondern auch mit ihnen essen und schwimmen.
Sie sind längst gute Kameraden geworden.
Das Bewußtsein, daß der Wald und der See nicht nur ein Ferienerlebnis ist, sondern ihnen nie mehr ganz verloren gehen wird, daß sie sich hier nun noch oft aufhalten werden, wenn das Schulhaus steht, macht Lehrer und Schüler glücklich. Längst ist ihnen das Stückchen Erde ans Herz gewachsen. Denn sie werden es sich mit ihrer eigenen Arbeit erobern.
Am ersten Tag nach den Großen Ferien wird noch keine Schule gehalten. Die Schüler des Gymnasiums sind zum ersten Mal gemeinsam am kleinen See versammelt, denn die Grundsteinlegung soll mit einer kleinen Feier
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