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O-Män - fast fantastisch

O-Män - fast fantastisch

Titel: O-Män - fast fantastisch
Autoren: Residenz
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Spinnen werden sie dort ja hoffentlich keine haben!“
    Finster blickend trottet der Schüler Pfitzner weiter neben Cheyenne Blue her. Er weiß, da muss er jetzt durch, und er ist wild entschlossen, Cheyenne Blues Spott und Hohn auszusitzen. Aber er will auch sehr genau beobachten, ob sich zwischen ihr und Otto Odysseus Ondruschka womöglich etwas entwickelt. Cheyenne Blues plötzliche Bewunderung für „Otto“ ist so verdächtig wie unerwartet. Gegebenenfalls muss der Schüler Pfitzner einschreiten und den Pommfritz in einem stillen Eck des Pausenhofs zu Gulasch zu verarbeiten, falls das nötig sein sollte.
    Als Cheyenne und der Schüler Pfitzner die Rotenturmstraße erreichen, befindet Cheyenne Blue, dass sie zur Shoppinginspiration noch die eine oder andere Zeitschrift braucht. Wild entschlossen betritt sie die Trafik und drückt ihrem schwer geprüften Begleiter, mit den Worten: „Pfitzi, halt einmal!“, ihre Tasche in die nun schon sehr feuchte Schwitzhand. Dann ergeht sie sich im Studium der Zeitschriften, die der interessierten Leserschaft aufgeregt von Freud und Leid des Promidaseins berichtet.
    Während sie schmökert, linst der Schüler Pfitzner in ihre Tasche. In ihm brodelt es schon seit der Schwedenbrücke eifersüchtig herum. Der Ondruschka geht ihm nicht aus dem Kopf, und dass Tschetschi ihn zum ersten Mal „Otto“ genannt hat und nicht „Pommfritz“ oder „Loser“. Da entdeckt er das rosa glitzernde Etui von Cheyenne Blues Smartphone. Das Brodeln wird stärker. Unauffällig sieht er zu Cheyenne hin, aber die informiert sich gerade eingehend über die Diättricks der Stars. Die Eifersucht ergreift immer mehr Besitz vom Schüler Pfitzner. Schließlich kann er sich nicht mehr zurückhalten. Er langt blitzschnell zu und lässt das Smartphone in der Innentasche seiner Jacke verschwinden. Er will es auf SMS, Emails, Tweets oder sonstige Nachrichten von Otto Pommfritz, diesem blöden Angeber, untersuchen. Die Wut übermannt ihn, er drückt Cheyenne Blue ihre Tasche in die Hand, zischt etwas von einem dringenden Weg und verlässt eilig das Geschäft. Zurück bleibt eine völlig überrumpelte Cheyenne Blue Haselnötter, die sich fragt, ob ihr Pfitzi noch alle Nadeln an der Tanne hat. „Vielleicht war ich zu streng mit ihm?“, fragt sie sich. „Vielleicht hat er ja wirklich eine Allergie!“ Aber dann schüttelt sie den Kopf und beschließt, sich in nächster Zeit verstärkt Otto Odysseus Ondruschka zu widmen. „Ach, Otto!“, seufzt Cheyenne und kann das gerade selbst nicht glauben. Währenddessen stampft der eifersüchtige Schüler Pfitzner zornigen Schrittes zurück in Richtung Taborstraße, bereit, den Pommfritz durch den Fleischwolf zu drehen. Ein paar Tauben hüpfen erschrocken zur Seite, und ein Kleinkind im Wägelchen fängt zu weinen an, so grimmig blickt er drein, während er vorbeiläuft und diverse Otto-Vernichtungspläne schmiedet. Da läutet plötzlich Cheyennes Handy. Der Schüler Pfitzner blickt aufs Display, eine sehr seltsame Nummer. „Sicher verschlüsselt!“, denkt der Schüler Pfitzner, dem man aber auch gar nichts vormachen kann. „Na warte, Pommfritz!“, knurrt er und hebt ab.

O-Män rockt
    Am nächsten Abend schwebt Otto Odysseus Ondruschka im siebten Superheldenhimmel, trägt er doch in einer blickdichten Plastiktasche jenes Outfit, das schon in naher Zukunft sämtliche Unholde, Bösewichter, Feinde und Neider das Fürchten lehren wird. Ottos Mama hat sich selbst übertroffen und das coolste Superheldenkostüm aller Zeiten geschneidert. Grellbunt und fetzig, wie bestellt! O-Män ist fertig für seinen ersten Auftritt! Aber nicht bloß als stinknormaler Superheld der Stadt, nein, sondern gleich auch als rockender Superheld der Herzen! Das neue Kostüm passt ausgezeichnet zu Ottos neuer Elvis-Nummer „Trouble“. Denn auch O-Män ist „Trouble“ für Taugenichtse und Tunichtguts! Otto wird wie geplant ab heute als O-Män die Bühne betreten, um singend die Menschen zu erfreuen. Durchströmt von solch erhebenden Gedanken biegt Otto in den Gastgarten des Pratergasthauses „Zum Blechernen“ ein. Dort herrscht im „Künstlerbereich“ schon reges Treiben. Auf der Bühne stimmt, noch in Zivil, Ottos Vater seine Gitarre, während Ottos Opa, schon in der Kostümhose, mit dem Rücken zum Publikum steht. Ottos Mutter tackert ihm die geplatzte Hosennaht notdürftig zusammen.
    „Du sollst doch mit deiner kaputten Hüfte nicht mehr so wild herumwackeln, Loisl!“, schimpft
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