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Oase der Liebe

Oase der Liebe

Titel: Oase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS
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leidtun sollte. Ich wollte dich damals … und ich will dich heute. Ich will, dass du meine Frau bist, Jasmine. Die Mutter meiner Kinder.“
    Jasmine wurde totenblass und wich vor ihm zurück. „Wie meinst du das?“, fragte sie gepresst.
    Kareef fluchte lautlos und fuhr sich mit allen zehn Fingern durchs nachtschwarze Haar. „Wenn du Umar Hajjar wirklich heiraten willst, will ich dich nicht davon abhalten. Ich werde dich ihm, wie versprochen, am Tag eurer Hochzeit zuführen.“
    „Das würdest du tun?“, flüsterte sie wie erloschen.
    „Wenn mir keine Wahl bleibt … ja, aber nicht jetzt schon!“
    Aus der Ferne hörte man Rufe. Das Volk verlangte, seinen neuen König zu sehen. Jasmine schloss gepeinigt die Augen und wandte sich ab. „Ich muss gehen.“
    Kareef hielt sie am Arm zurück. „Komm mit mir, irgendwohin, wo niemand uns findet … in die Wüste!“, drängte er.
    Hilflos schüttelte sie den Kopf. „Warum sollte ich? Es führt zu nichts.“
    „Bist du sicher?“, fragte er rau und zog sie an sich. „Fällt dir kein einziger Grund ein, mit mir allein sein zu wollen?“
    „Ja … nein!“
    „Angst?“
    Zu Tode geängstigt hätte es besser getroffen, doch das würde sie ihm nie gestehen. „Ich hatte nie Angst vor dir … weder damals noch heute!“
    „Gut, dann gibt es auch keinen Grund, meine Einladung abzulehnen“, sagte Kareef gelassen, ergriff ihre Hand und strebte auf den Palast zu. „Gleich morgen früh werden wir aufbrechen.“
    Jasmine überlegte kurz, ob sie sich gegen seine Bevormundung wehren sollte, wusste aber instinktiv, dass sie damit nicht weit kommen würde. „Warum sollte ich mit dir in die Wüste fahren?“, konnte sie sich trotzdem nicht verkneifen zu sagen.
    „Du stehst unter meinem Schutz“, erklärte er kurz angebunden. „Also hast du dort zu sein, wo ich mich aufhalte und ein Auge auf dich haben kann. Ich nehme meine Pflichten stets ernst.“
    Was sollte sie darauf sagen, ohne sich lächerlich zu machen oder zu verraten? Doch sich ihm einfach zu ergeben, kam für Jasmine gar nicht infrage. „Ich werde nicht mitkommen“, verkündete sie hoheitsvoll.
    Kareef zuckte lässig mit den Schultern. „Ich hatte verstanden, dass dir sehr viel an einer Scheidung liegt …“
    „Was hat das damit zu tun?“
    „Ohne Smaragd … keine Scheidung. Und der ist nun mal in der Wüste …“
    Jasmine blinzelte. Der Smaragd! Ohne ihn war eine Scheidung nicht möglich.
    Fast hätte sie laut aufgelacht. Hatte sie wirklich angenommen, Kareef wolle sie in die Wüste entführen, um sie weitab vom Palast, der königlichen Familie und neugierigen Augen und Ohren zu verführen? Selbst wenn er sie begehrte, warum sollte er eine so lange und unbequeme Reise auf sich nehmen für eine Frau, die er vor Jahren so schmählich im Stich gelassen hatte?
    Sie musste den Verstand verloren haben zu glauben oder wenigstens zu hoffen, dass er in ihr etwas Besonderes sehen könnte.
    „Sicher hast du wichtige Vorbereitungen für deine Krönung zu treffen. Beauftrage doch einen deiner Vertrauten, den Smaragd für dich zu holen“, schlug sie betont nüchtern vor.
    Kareef lächelte. „Es gibt Dinge, die erledigt ein Mann lieber selber … selbst wenn er ein König ist“, sagte er gedehnt. „Und dich nehme ich auf jeden Fall mit.“
    Jasmine errötete und senkte den Blick. Was blieb ihr für eine Wahl? Sie wusste ja, wie wichtig es für ihre Familie war, dass auf ihrer Ehe mit Umar nicht der leiseste Makel haftete. Plötzlich dachte sie daran, was für ein Gesicht ihr Vater machen würde, wenn sie ihm eröffnete, dass sie mit einem König verheiratet war.
    Jasmine konnte nur mit Mühe ein hysterisches Kichern unterdrücken, das Kareef nicht entging
    „Darf ich fragen, was dich so amüsiert?“, fragte er.
    „Ich dachte nur an meinen Vater und was er sagen würde, wenn ich ihm eröffnete, dass ich bereits seit dreizehn Jahren verheiratet bin. Glaubst du, er würde unsere Verbindung als ausreichend respektabel ansehen?“
    Kareef stutzte kurz, dann lachte er schallend auf. „Da bin ich mir ziemlich sicher. Und Umar würde sicherlich einen Weg finden, nach eurer Heirat das königliche Wappen von Qusay noch in sein eigenes Familienwappen zu integrieren. Oder mindestens auf seiner Visitenkarte zu verewigen!“
    Sekundenlang grinsten sie sich in tiefem Einverständnis an, dann verebbte Jasmines Lächeln. „Nur wird es keiner von beiden erfahren“, sagte sie mit einer Bestimmtheit, die ihn aufhorchen

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