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Oase der Liebe

Oase der Liebe

Titel: Oase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS
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Blick auf das schmale, nicht besonders komfortabel wirkende Bett half Kareef bei der Entscheidung ebenso wie Jasmine, die sich inzwischen ihr Gepäck geschnappt hatte und einfach schon vorgegangen war.
    Kareef beeilte sich, hinterherzukommen, und nahm Jasmine den Koffer ab.
    „Danke“, murmelte sie.
    „Der wiegt ja so gut wie gar nichts“, wunderte er sich. „Warum reist du mit so wenig Sachen?“
    „Hmm …“ Jasmine schien zu überlegen. „Damit ich am Flughafen keine Extragebühren bezahlen muss?“
    Kareef lachte. „Unsinn! Jeder weiß, dass Hajjar über einen eigenen Jet verfügt. Du hast es doch früher genossen, dich schick zu kleiden, und immer deinen eigenen Stil gepflegt. Was hat sich geändert? Bist du zu beschäftigt mit deinem Millionenunternehmen in New York, um noch Freude am Thema Mode zu haben?“
    „Tja, so in etwa …“, erwiderte sie zurückhaltend. „Umar hat Kleidung für mich ausgesucht, die er als passend empfindet. Sie wird in einigen Tagen aus Paris geliefert. Deshalb sieht er wenig Sinn darin … ich meine, sehe ich wenig Sinn darin, meine eigenen Sachen extra aus New York schicken zu lassen. Zumal wir uns bis zu unserer Hochzeit nur in Qusay aufhalten.“
    „Verstehe.“ Unvermittelt fühlte Kareef sich von dem Gedanken irritiert, dass irgendjemand Jasmine vorschreiben konnte, was sie anzuziehen hatte. Er versuchte, sein Unbehagen abzuschütteln, doch es wollte ihm nicht gelingen. Wenn es ihr egal war, warum sollte es ihm etwas ausmachen? Ihre Beziehung zu Umar ging ihn nichts an.
    Deshalb beschloss er spontan, seine Existenz für die nächsten Tage aus ihrer beider Bewusstsein zu tilgen …
    Am Ausgang des Palastes wartete bereits ein Bodyguard auf sie, der Kareef den Koffer abnahm und am Fuß der Treppe einem zweiten Mann aushändigte, der ihn im Kofferraum des robusten Geländewagens verstaute.
    Jasmine registrierte den Jeep und die dahinter geparkte Luxuslimousine samt dem mehrköpfigen dazugehörigen Personal mit spürbarer Erleichterung. „Wie ich sehe, reisen wir nicht alleine.“
    Kareef schmunzelte. „Gestehe, du bist beeindruckt. Ein kleiner Vorgeschmack auf meinen zukünftigen König-Status . In der Wüste wird sich das allerdings drastisch ändern. Dort bin ich ein Mann wie jeder andere …“
    Er ließ die versteckte Botschaft beziehungsvoll ausklingen und sah, wie Jasmine trotz der Sonne erschauerte. Als sein Chauffeur die Wagentür öffnete, war sie sehr bemüht, Kareef nicht zu berühren, während sie nach ihm in den Fond des Rolls Royce stieg. Es amüsierte ihn zu sehen, dass sie sich auf dem gegenüberliegenden Sitz in den entferntesten Winkel zurückzog und angestrengt aus dem Fenster schaute. Glaubte sie wirklich, mit diesem zimperlichen Kleinmädchengehabe an seinem Bett vorbeizukommen?
    Nun, sollte sie sich ruhig noch eine Weile in Sicherheit wiegen. Nichts liebte Kareef mehr als eine Herausforderung. Außerdem brauchten sie sich nicht einmal schuldig zu fühlen – nicht heute, und auch damals nicht.
    Unwillkommene Erinnerungen drängten sich ihm auf und drohten, seine gute Stimmung zu verdüstern. Entschlossen verbannte Kareef sie in den Hinterkopf. Er wollte nicht daran denken, was sie vor langer Zeit verloren hatten. Was allein zählte, war die Gegenwart. Und die versprach ihnen beiden ungetrübtes Vergnügen …
    Der königliche Konvoy hatte die Stadt inzwischen hinter sich gelassen und bewegte sich entlang der Küste in Richtung Nordosten. Normalerweise liebte er diese Strecke, da sie in seine Wüste führte, doch mit einer Begleiterin, die immer noch wie hypnotisiert aus dem Seitenfenster starrte und peinlichst darauf achtete, ihre Knie von seinen fernzuhalten, zog sich jede Meile ins Unendliche.
    Er hätte auf Akmal Al’Sayr hören sollen. Sein Großwesir hatte versucht, ihn zu überreden, den königlichen Helikopter oder eine der anderen Privatmaschinen zu benutzen, mit denen gelegentlich wichtige Staatsgäste Qusays befördert wurden, anstatt kostbare Zeit auf der Straße zu vergeuden. Inzwischen war auch Kareef der Überzeugung, dass der Transport weiterer hochrangiger Gäste zu den Krönungsfeierlichkeiten weniger wichtig war, als Jasmine möglichst schnell in sein Bett und seine Arme zu befördern.
    Missmutig musterte er Jasmines unbewegtes Profil und spürte, wie seine Geduld ihn verließ. Als die Straße sich vor ihnen gabelte, lehnte er sich spontan vor. „Biegen Sie hier ab!“, befahl er knapp.
    „Sire …?“ , vergewisserte sich

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