OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
mehrere Autos dem, in r a santem Tempo durch den Ort brausenden, Verfolgerpaar P latz m a chen mus s ten. Kurz, nachdem sie Sakkara erreichten, bogen die Kidnapper nach rechts, in eine Nebenstraße ab, gerad e wegs hinein in die einsame und verlassene Wüste. Der von ihnen aufgewirbelte Sand hüllte sie in eine gewaltige brau n gelbe Wolke, die D a vid fast die Sicht nahm. Er fuhr einfach geradeaus, immer der sandfarbenen Wolke hinte r her, welche die Entführer auf der trockenen Straße mit ihrem roten T o yota verursachten. Plötzlich vernahm David mehrere Schü s se und wieder klingelte sein Handy. Es war Nancy, die abermals inständig bat: „David, ich flehe dich ein letztes Mal an. Ich glaube sie machen Ernst. Bitte, bitte gib auf und kehre wieder um! Bi t te!“
Dann legte Nancy sofort wieder auf. In einer scharfen Linksku r ve hatte David seinen Wagen mit einem Schlag nicht mehr unter Ko n trolle. Er kam er von der Straße ab und fuhr geradewegs in den heißen Wüstensand hinein. Norm a lerweise hätte dieser sandige Boden dem, mit Allradantrieb ausgestatt e tem, Pick-up nichts ausmachen dürfen, doch in diesem M o ment versagte einfach die Technik, warum auch immer. Zwei Räder drehten durch, David steckte im Sand fest und musste zwangsweise die Verfolgung aufgeben. Vo l ler Wut stieg er aus und trat mit dem rechten Fuß mehrmals an das im Sand stecken gebliebene Rad. „Verdammte Scheiße“, fluchte er, doch das nützte nun auch nichts mehr.
Nur mit viel Kraft und Mühe, sowie mit einer Schaufel und einem kleinen Teppich aus seinem Mitsubishi, gelang es D a vid, sich nach einer knappen halben Stunde aus dieser misslichen Situation zu b e freien. Doch diese Aktion kostete ihm viel zu viel Zeit. Die Entführer waren längst schon über alle Dünen. David verlor sie nunmehr vollständig aus den A u gen. Nun machte es keinen Sinn mehr, ihnen zu folgen, denn sie nahmen nach Davids Missgeschick Kurs querfel d ein durch die Wüste, die jedoch bereits nach wenigen Min u ten alle Spuren vom Sa n de verwehen ließ.
Er dachte noch einmal über Nancy Worte nach. Meinten die etwa den Koffer, den ich zuhause in meinem Keller ve r steckt habe? Woher wissen die von dem Koffer? Und wieso vermuten die ihn bei Nancy. Sind das etwa die gleichen Gangster, die schon bei mir eingebrochen haben? Bei mir haben sie keinen Koffer gefunden. Sie denken sicher, ich habe ihn Nancy zum Aufbewahren geg e ben.
David war sehr traurig, dass er vor diesen gnadenlosen En t führern kapitulieren musste. Er hatte große Angst um Nancy, wusste nicht, was diese Schüsse zu bedeuten hatten . Er war hilflos und hoffte, dass sich am Ende doch noch alles zum G u ten wenden würde.
David fuhr zurück zur Baustelle. Während der Fahrt klingelte erneut sein Handy. Diesmal meldete sich aber einer der Entführer und sagte mit einer ihm sehr vertrauten Stimme: „Das war eine schlaue Entscheidung von ihnen, Herr Bolder, dass sie aufgeg e ben haben.“
„Wie geht es Nancy? Geht es ihr gut? Tun sie ihr nichts, bitte! Wann lassen sie Nancy wieder frei?“ , fragte David hastig und sich t lich nervös.
„Langsam, Herr Bolder. Machen sie sich keine Sorgen. Nancy geht es gut bei uns. Sie wird noch eine Weile hier ble i ben müssen. Wir werden ihr nichts tun, keine Angst. Sie soll nur so lange bei uns bleiben, bis die ganze Operation durchgezogen wurde. Damit sie nicht auf dumme Geda n ken kommt, wenn sie wissen, was ich me i ne.“
„Lassen sie Nancy frei, bitte! Sie weiß nichts von der ganzen S a che. Glauben sie mir! Was meinen sie eigentlich mit durchziehen und was soll das für eine Operation sein?“ , wollte David wi s sen.
„Das werden sie schon noch früh genug erfahren“, der Entführer lachte laut und sagte schließlich mit ve r änderte r und etwas seltsam klingender Stimme: „Ich gebe ihnen jetzt einen guten Rat: Nehmen sie sich in acht vor der ‚Operat i on Wüstensturm’! Sie wird der Menschheit einen großen Dienst erweisen.“
Dann legte der Fremde auf. David wusste nichts mit dem Begriff Wüstensturm anzufangen, aber er hatte das Gefühl, dass bald etwas Schlimmes passieren würde. Er hatte den Eindruck, dass ihm der CIA b e reits dicht auf den Fersen, war. David war sich bewusst, dass sie einen Plan schmied e ten, doch weder kannte noch ahnte er ihn. Er wusste nur, dass es um den ant i ken Computerraum ging, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb und, dass er seine A r beiten forcieren musste. Wenn es sein musste auch ohne die
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