OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
And e ren.
David machte sich große Sorgen um Nancy. Insgeheim hoffte er, dass die Entführer sie schon bald freilassen wü r de, wenn sie erst mitbekämen, dass Nancy überhaupt nicht in die Sache eingeweiht ist. Im M o ment nutzten sie Nancy scheinbar nur als Geisel und wollten somit David davon abhalten, Informationen über diese Computeranlage zu ve r öffentlichen.
Doch daran dachte David nicht im Geringsten. Letztlich verfolgten beide, der CIA und auch David, ja die gleichen Ziele. Beide wollten verhindern, dass I n formationen über den göttlichen Fund an die Öffen t lichkeit gelangten. Je mehr er darüber nachdachte, de s to mehr wurde ihm bewusst, dass er sich mit seinem Vorhaben, der schonungslosen Aufd e ckung der B e stimmung dieses Computerraumes und der damit in Zusammenhang stehenden Räume, immer weiter in eine Sac k gasse manövrierte, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Was wollte er mit seinem Alleingang überhaupt erre i chen, wenn es die Öffentlichkeit niemals erfahren durfte? Es war sein übe r steigerter Ehrgeiz. Er wollte diese einmalige Gelegenheit zur Bestätigung seiner Jahrzehnte langen Ve r mutu n gen nutzen und wusste, dass er wohl nie wieder in seinem Leben in solch eine Situation kommen würde. David wollte es sich selbst beweisen, stellvertretend für die gesa m te Menschheit. Denn die Me n schen sind wahrscheinlich noch nicht bereit dafür, eine derartige Wahrheit zu begre i fen. David hatte sich das Ziel in den Kopf gesetzt und daran hielt er zunächst einmal fest. Komme, was wolle .
Als David auf der Baustelle ankam, wurde ihm klar, dass er diesen Tag an und für sich abhaken konnte. Mittlerweile war es nach 19 Uhr. Patrick und Bill b e fanden sich schon längst auf dem Weg ins Hotel, nur Jim hielt sich noch im Compute r raum auf.
„Hallo Jim“, sagte David mit einer etwas erschöp f ten und bekümmerten Stimme.
„Hallo David. Wo warst du heute den ganzen Tag? Du warst plötzlich verschwunden. - Du klingst so traurig. Was ist pa s siert?“
„Ach, ich hatte heute großen Stress. Man hat Nancy en t führt und ich weiß nicht, wo sie ist. Jetzt mache ich mir n a türlich G e danken.“
„Oh, mein Gott, wie furchtbar. Hoffentlich passiert ihr nichts.“
„Kannst du heute bitte für mich, die Nachtwache halten. Ich möchte heute gern nach Hause. Ich bin müde und kaputt. Es war ein anstrengender Tag he u te und ständig muss ich an Nancy denken.“
Jim hatte Verständnis für David: „Aber natürlich. Fahr du nach Hause und schlafe dich mal richtig aus.“
„Ich danke dir, ich wusste, dass du ein Kumpel bist. Dann bis morgen, Jim.“
Anschließend fuhr David nach Hurghada. Auf der langen Fahrt kämpfte er mehrmals gegen den Schlaf an. Er legte Black Ice , die letzte CD von AC/DC ein und drehte den Re g ler ganz nach rechts. Nur so kon n te er auf dieser monotonen Straße im Kampf gegen den Schlaf der Sieger sein.
Kapitel 1 1
Arabische Wüste –die richtige Oase der Schöpfung
Ohne den a nderen auch nur ein einziges Wort davon zu erzählen, macht sich David an diesem Mo n tagmorgen allein, nur mit seinem Mitsubishi, zwei Flaschen Wasser und einer Schaufel, auf den Weg in die Oase der Schöpfung . Er wus s te auch gar nicht, wen er mitnehmen sollte, wem er in dieser komplizierten S i tuation noch vertrauen konnte. Jetzt, wo Nancy aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschieden war, bli e ben ja nur noch seine engsten Vertrauten übrig und das stimmte ihn sehr nachdenklich und zugleich auch traurig. Zudem war er in Gedanken i m mer bei Nancy und er hoffte, dass die Entführung ein gutes Ende nehmen wü r de.
Als er in die Oase, die in einem kleinen Tal lag, erreichte, wusste David zunächst nicht, wo er anfangen sollte zu s u chen. Er hatte keinen einzigen Anhalt s punkt, keinen noch so kleinen Hinweis. Aber er hatte Ehrgeiz, den unbedingten Willen, heute den vom Wüstensand verdeckten zweiten Eingang zu fi n den.
Zufällig sah er unter einer hohen Dattelpalme einen ält e ren Beduinen sitzen. Er war mit einem hellbraunen Kap u zenma n tel, einem Burnus, bekleidet und auf dem Kopf trug er eine rote Kufiya , das traditionelle Palästinensertuch. Sein Dromedar stand neben ihm. Der Beduine schaute, im Gegensatz zu seinem Kamel, e t was finster drein und David wusste nicht, ob er sich ihm anvertrauen konnte. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, er durfte keine Zeit mehr verli e ren. David fasste seinen ganzen Mut zusammen und schlie ß lich fragte er ihn:
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