OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
würdig. Vielleicht sollte ich doch an der Sache dra n bleiben.
Endlich erreichten sie Hurghada. Die etwas künstlich wirkende Stadt erinnerte Nancy an Las V e gas. Natürlich nicht so riesig, aber die Anordnung von Straßen, Häusern und Geschäften zeigte deutlich, dass dieser Ort nichts hist o risch Gewachsenes hatte, sondern für den Tourismus in den Wüstensand gesetzt wurde. Der kleine Touristenbus chau f fierte alle Insassen an bunten Läden vorbei. Vor fast jedem Haus saßen Männer. Das heißt, die meisten hockten. Einige rauc h ten und tranken etwas. Tea -T ime, dachte Nancy etwas belustigt. Die sandfarbenen Häuser machten einen sehr freundlichen Ei n druck auf sie und auch die Menschen, an denen sie vorbeifuhren, wirkten sehr sympathisch. Sie b e schloss, nac h dem sie ihr Hotel und das Zimmer besichtigt hat, diese Geschäfte zu bes u chen.
Der kleine Bus hielt am ersten Hotel. Sie fuhren eine b e grünte Alle e hinauf. Am Ende befand sich ein großer Springbrunnen und gleich dahinter erhob sich der moderne Hote l komplex. Er war riesig. Seine Glasfassade schimmerte tü r kis farben in der Sonne. Nancy war sprachlos. Sie dachte, das ist ja genauso prunkvoll, wie in unserer Wüste. Über dem Eingang las sie: Holiday Inn . Darunter standen arab i sche Schriftzeichen. Hier hätte ich es auch gut ausha l ten können. Durch die Drehtür gingen permanent Leute aus und ein. Ein bisschen wirkte dieses Hotel wie ein riesiges UFO . Dann ging die Fahrt weiter. Der Bus hielt noch zwe i mal, bevor sie das Arabi c a erreichte. Sie saß nur noch allein im Bus. Der Fahrer half ihr den Koffer aus dem Bus zu h e ben und sagte lächelnd: „ Einen schönen Urlaub. Sind s ie zum ersten Mal in Ägy p ten?“
„Sie sprechen unsere Sprache?“ Nancy war ve r wundert.
Der Mann blieb gelassen. „Viele sprechen hier Englisch und Franz ö sisch. Das hängt mit der ägyptischen Geschichte zusammen.“
Nancy war es peinlich, dies nicht gewusst zu haben. Sie nahm ihre Tasche. Der Mann wehrte das Trinkgeld ab, das sie ihm geben wollte. In den Unterlagen des Reisebüros ha t te sie gelesen, wie die Einheimischen sich begrüßen. Als führte sie die Hand zu ihrem He r zen und beugte dabei den Oberkörper leicht nach vorn. Das zeigte Wirkung. Das G e sicht des Busfahrers begann zu strahlen und er e r widerte den Gruß.
Sie stand direkt vor ihrem Hotel. Am Eingang b e fanden sie einige Sicherheitsleute. Links und rechts vom Eingang erkannte sie einige kleine Läden, die aber geschlossen ha t ten. Einer der Sicherheitsleute öffnete, jemand steuerte auf ihre Tasche zu und wollte sie a n heben.
„Nein, danke ist schon okay“, sagte Nancy schnell. Aber der Hotelpage beruhigte sie. Es sei alles in Ordnung. Er bringt das Gepäck bis zur Rezeption und dann zu ihrem Zimmer.
Von außen sah das Hotel nicht sehr berauschend aus. Die Hote l lobby jedoch war völlig anders. Edles Holz und Granit bestimmten die Ei n richtung.
Sie lehnte sich leicht gegen den Tresen und stützte die Hände auf die kühle Marmorplatte. Ganz schön nobel dac h te sie dabei. Von außen sieht man das gar nicht. Plötzlich stand der Concierge vor ihr. „Herzlich willkommen, in uns e rem Hotel. Bitte genießen sie unseren Welcome -D rink. Auf we l chen Namen ist das Zimmer reserviert?“, fragte er in ziemlich gutem En g lisch.
„Auf Cramer, Nancy“, antwortete Nancy schnell.
Eine Kellnerin brachte ein Gold schimmerndes Getränk, das etwas dickflüssig erschien , und stellte das Glas lächelnd auf den Tresen. Nancy beschloss es nicht zu trinken und folgte damit dem Rat des Reisebüromenschen, nichts U n kontrolliertes zu konsumieren. Wie hatte er gesagt: K o che es, schäle es oder vergiss es. Schließlich hatte sie nur einige Tage Zeit, wollte fit bleiben und vor allen Dingen hatte sie vor, eine G e schichte auszugraben.
Als sie ausgraben dachte, fielen ihr wieder die drei He r ren im Flugzeug ein. Vielleicht waren das aber auch Alte r tumsforscher oder so was, dachte sie. Vie l leicht sollte ich mich mal auf die Suche machen. Alle r dings hatte sie die Drei bereits am Flughafen verloren. Sie stiegen in das Taxi meines Wüstenprinzen und waren nicht mit den Touriste n bussen gefahren. Wie kann ich diese Herren nun wiederfi n den? Nancy stand etwas ratlos am Tr e sen.
Sie erschrak, als jemand ihren Unterarm berührte. Gleichzeitig hörte sie ein: „Sorry, Madam … ? “ , e s war der Mann hinter dem Tresen, der wissen wollte, ob sie ein
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