OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
Bäume kahl waren, machte es den Anschein, man schwebe über der Stadt. Es war romantisch, aber es sollte nicht zu verheißung s voll sein. Vielleicht passte es deshalb so gut. Mark wollte einfach nur, dass seine beste Freundin auf andere G e danken kam.
Als Nancy endlich im Flugzeug saß, dachte sie, schade, dass auf Flughäfen niemand winken kann . Sie g e noss den Start über das nächtlich erleuchtete New York. Ihr kam es immer vor wie das Tor zu einer fantastischen Welt. Sie lie b te ihre Heimatstadt dafür und erfreute sich an dem Anblick, bis der Flieger nach Osten beibog . Immer der Sonne hinte r her schoss es ihr dabei durch den Kopf , obwohl sie bereits untergega n gen war. Sie musste insgeheim darüber lächeln. Mehr als zehn Stunden Flug lagen nun vor ihr.
Noch war es still im Flieger. Dann sagte eine Stewardess über die Voicecom: „Verehrte Fluggäste, wir werden i hnen gleich ein spätes Abendessen servieren. Sie haben die Mö g lichkeit zwischen Hühnchen oder Pasta. Dazu servieren wir ihnen ein alkoholfreies Getränk sowie Kaffee und Tee. Vi e len Dank für ihre Aufmer k samkeit.“
Obwohl Nancy noch satt war vom Abendessen mit Mark, beschloss sie die Pasta zu pr o bieren. So viel wird das schon nicht sein, dachte sie bei sich. Mal s e hen, was es sonst noch so gibt. Langsam fiel die Spannung von den Fluggästen. Das ältere Ehepaar neben Nancy sah sie freundlich an. Sie b e merkte, wie die Frau zärtlich mit ihrer knöchernen Hand den Arm ihres Mannes umfasste. Wie lange sie sich schon ke n nen mögen, dachte sie dabei und wurde fast etwas ne i disch. Ob meiner Generation auch so ein langes Glück zuteilwe r den wird. Sie dachte über ihr Leben nach. Lief alles nach Plan oder ging gerade etwas schief? Sie saß allein in einem Ferie n flieger nach Nordafrika. Ihr bester Freund hatte sie zum Flughafen gebracht. W a rum waren sie nicht zusammen geflogen? Hatte sie es selber so g e wollt? Und dann war da noch ihr Chef. Der schätzte ihre Arbeit aber zog sie gleic h zeitig aus der Schussl i nie. So richtig verstand sie das nicht. Hatte er ihr überhaupt einen richtigen Auftrag mitgegeben? Wie hatte er das formuliert ? Bringen Sie eine gute G e schichte mit. Eigentlich hatte sie gar keine A h nung, was sie machen sollte. Und eins war klar, am zweiten Tag würde sie sich schon langweilen. Es muss also irgende t was passieren.
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Arabische Wüste – Baustelle Oase der Schöpfung
David hatte Zweifel, dass er und seine Mitarbeiter diese sensationelle Entdeckung über einen längeren Zeitraum g e heim halten könnten. In wenigen Tagen sollte bereits die Übergabe des ersten Baua b schnittes stattfinden. Spätestens bis dahin hatte er Zeit, das Geheimnis der Anlage zu lüften . Denn an diesem Tag wird hier eine ganze Armada von R e portern und Journalisten präsent sein, die von Natur aus immer sehr neugi e rig sind.
David rief eilig sein Team zusammen und verkündete ih m seinen aktualisierten Plan: „ … Bis zur Übergabe ble i ben uns noch knapp zwei Wochen Zeit. An diesem Tag und auch danach wird es hier vor wissensdurstigen T y pen nur so wimmeln und wir werden kaum noch einen Überblick dar ü ber besitzen, wer in diesem G e lände unterwegs ist und wo er sich gerade aufhält. Bis dahin müssen wir hundertproze n tige Gewissheit über die Bede u tung dieser merkwürdigen Geräte bekommen haben, damit vertrauliche Informationen nicht in die falschen Hände g e langen.
Und nun noch eine sehr erfreuliche Nachricht: Morgen Mittag kommt Patrick Hurt und wird uns in Sachen Comp u ter unterstützen. Auch Bill Powel kon n te ich überreden, uns bei der Schriftzeichenentschlü s selung behilflich zu sein. Beide haben rein zufällig ganz in der N ä he beruflich zu tun und haben sich aufgrund der sehr ernsten Situat i on sofort bereit erklärt, uns zu unterstützen. Das finde ich Freun d schaft. Bis dahin bleibt jedoch noch eine Menge zu tun. … “
Es war kurz nach Mittag. Die Sonne prasselte unbar m herzig auf die vier Männer hernieder, doch sie hatten keine Zeit für eine ausgedehnte Pause an einem der wenigen schattigen Plätzchen. Jeder kannte seine Aufg a ben, und als die Sonne am Abend wieder hinter den felsigen Sanddünen verschwand, waren alle zufrieden über ihre an diesem hist o rischen Tag vol l brachte Arbeit.
„Das war heute eine beachtenswerte Leistung von euch, Männer. Ihr habt euch euren Feierabend eh r lich verdient. Fahrt jetzt nach Hause zu euren Familien! Ich
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