OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
und über kurz oder lang die gesamte Menschheit ve r nichten könnte. Wie lange sich dieser Prozess hinziehen würde, konnten jedoch selbst die Götter nicht vo r ausahnen . A ber sie waren sich sicher, dass es irgen d wann einmal dazu führen würde.
Diese Zwangsgemeinschaft der auserwählten Gehors a men bekam einen Anführer, den sie Moses nan n ten und der die Befehle eines ganz bestimmten Gottes ausfü h ren musste. Bis ins Detail berichten die Filme von den zehn wichtigsten Regeln, die aufs Haar den Zehn Geboten aus der Bibel gl i chen.
„Das ist ja der Wahnsinn. Sollte sich etwa auf diese Art das jüdische Volk entwickelt haben? Daher spricht man bei den Juden vom auserwählten Volk“, kam Bill aus dem Sta u nen nicht mehr he r aus.
David hatte für Bills Bemerkung nur ein flüchtiges L ä cheln übrig, so als hätte er das alles schon immer vermutet, ja vie l leicht sogar gewusst . „Da staunst du, was. Das hättest du bestimmt nicht ve r mutet.“
„Nie im Leben. Ich weiß im Moment gar nicht, was ich dazu sagen soll.“
Die Götter siedelten dieses auserwählte Volk in ein G e biet um, welches im Osten vom Fluss Jordan und im We s ten durch das Mittelmeer begrenzt wurde und in welchem bi s lang nur wenig Menschen wohnten. Das Gebiet hieß Kanaan und wurde später in Israel umbenannt. Diese Landnahme, mit einer vorgelage r ten Wanderung durch die Wüste Sinai wurde in den Filmen ziemlich ausführlich behandelt.
Während des langen Marsches durch die Wüste wurden die auserwählten Menschen des Öfteren auf die Probe g e stellt. Es wurde ein regelrechtes Überlebens- und Verha l tenstraining mit ihnen veranstaltet. Dazu zählte hauptsäc h lich das Verhalten in Extremsituationen. Zum Beispiel mussten diese Menschen eine längere Zeit ohne zu Essen und zu Trinken ausko m men. Viele von ihnen bestanden die harten Proben nicht und stift e ten Unruhe. Die Götter gaben den sündigen Menschen noch eine letzte Chance: Sie e r arbeit e ten eine Vielzahl von Vorschriften und Gesetzen, nach denen sie sich bei Strafandrohung zu halten hatten. Für diejenigen, die sich nicht an diese Gebote und Gesetze hie l ten, gab es meist nur eine einzige Strafe; den Tod.
Das Wichtigste, was die Menschen jedoch auf ihrem la n gen Marsch beigebracht wurde, war die totale Untergebe n heit den Göttern gegenüber, die sie immer wieder unter B e weis stellen mussten. Darüber hinaus wurden diese Me n schen natürlich auch ausgiebig von den Göttern auf allen Gebieten der Wi s senschaft, der Technik und der Wirtschaft geschult. Sie ler n ten, wie man Kriege führt und auch, wie man mit Geld umgeht. Erst als sie alles gelernt hatten, b e gann man mit dem Einzug in Kanaan.
„Also, diese Darstellungen stimmen rein gar nicht mit der Bibel überein. Die Bibel berichtet von blutigen Schlac h ten und von der massenhaften Vertreibung der Menschen aus Kanaan durch die Israeliten und in di e sen Szenen sieht man eindeutig, wie die Juden das Land nahezu kampflos ei n nehmen. Auße r dem w u rden sie von den Göttern in allen Belangen unterstützt und permanent mit Waffen versorgt. David, du bist doch Jude. Was sagst du eigentlich d a zu? Irgendwer belügt uns hier, die Filme oder die Bibel?“ , r e sümierte Pa t rick.
„Also, was sagt uns das? Einer von beiden lügt uns in der Tat an. Wahrscheinlich erzählt uns aber die B i bel nicht die reine Wahrheit. Halte doch bitte mal den Film an! Ich möc h te kurz etwas dazu bemerken“, forderte David Patrick plöt z lich auf und erhob sich von seinem Stuhl .
„Ich glaube, es ist an dieser Stelle notwendig, ein paar Worte über die Bibel zu verlieren, weil ich a n nehme, dass nicht alle von e uch bibelfest sind.
Die Bibel ist doch eigentlich nichts anderes, als eine M i schung von frei erfundenen Geschichten und E r zählungen beziehungsweise Überlieferungen ve r schiedener Völker. Diese Erzählungen wurden von ihren Verfassern überwi e gend auf das jüdische Volk zugeschnitten, vermutlich, um es im Nachhinein über andere Völker zu erheben. Ethnoze n trismus nennt man so etwas. Diese Überhöhung der e i genen Kultur gegenüber den kulturellen Werten anderer Völker finden wir jedoch nicht nur bei den Juden, es gibt sie natü r lich auch bei vielen anderen Vö l kern.
Warum die Juden das damals taten, kann ich mir nur d a mit erklären, dass es möglicherweise zu jener Zeit schon eine Form von Antisemitismus gab. Die Juden sind von den anderen Me n schen ausgegrenzt und verfolgt
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