OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
w o rden, weil sie, im Gegensatz zu vielen anderen Völkern, nur an einen ei n zigen Gott glaubten, nämlich dem Gott, der sie zu dieser Gemeinschaft zusammenschloss. Dies alles führte wah r scheinlich zu einem mangelnden Selbstbewusstsein unter den J u den .
Dieses Manko versuchten einige Gelehrte auszugleichen, indem sie ein umfangreiches Buch, die Bibel, schrieben, in welchem immer wieder von großen E r folgen des jüdischen Volkes und deren ewig dauerndem Zusammenhalt, in g u ten wie in schlechten Zeiten, die Rede ist. In der Bibel ma n gelt es gewiss nicht an Übertreibungen. Da wurden schon mal riesige Völker aus ihren angestammten Gebieten, sprich Kanaan, vertrieben oder es hat ein kleiner jüdischer D a vid einen Riesen Goliath mit einer Steinschleuder get ö tet und wurde später der König der J u den.
Aber letztendlich hatte die Bibel dazu beigetragen, dass das j ü dische Volk, trotz vieler Pogrome, Verfolgungen und dem schrec k lichen Holocaust im Zweiten Weltkrieg, bis in die heutige Zeit übe r lebte.“
„ Du willst damit sagen, dass e s das jüdische Volk , und somit auch dich, ohne die Bibel wahrscheinlich gar nicht mehr geben würde“, warf Jim ein.
„Auf jeden Fall, das würde ich einfach mal so behau p ten.“
Jim kratzte sich an seiner Mütze. „Das ist ja interessant.“
In die folgende teils sehr lebhafte Diskussion mischte sich nun auch Bill ein. „ S o einfach wie ihr finde ich das ganze Bibelproblem nicht. Ich bin zwar kein Jude, gehe j e doch davon aus, dass die Bibel, zumindest ab dem Auftr e ten von Abraham, zum größten Teil der Wahrheit en t spricht. Auch wenn diese Person bis jetzt noch nicht in den Filmen zu sehen war. Vielleicht haben wir diese Szenen auch übe r sehen.“
„ N iemand kann beweisen, ob die Bibel uns immer die Wahrheit erzählt “, entgegnete ihm David. „ Nehmen wir mal an, die Bibel würde tatsächlich in allen Einzelheiten der Wahrheit entsprechen, dann müsste doch folglich auch stimmen, dass die frühen Menschen, wie zum Beispiel Adam und Eva jeweils 932 Jahre alt wurden, dass M o ses das Schilfmeer teilte oder dass David tatsächlich Goliath getötet hat. Wie sollten wir aber aus heutiger Sicht dann dieses hohe Alter, das die Menschen in jener Zeit erreichten, begründen?
Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Zu einem kle i nen wahren Kern wurde ein großer Teil dazu g e dichtet und erfunden oder von Mythen anderer Völker einfach übe r nommen und angepasst. Die Gründe dafür könnten vie l schichtig sein: Man wollte die Juden einerseits disziplini e ren und andererseits wollte man ihnen Selbstb e wusstsein verleihen. Dieses Selbstbewusstsein e r hielten wir Juden uns bis in die heutige Zeit. Andere Völker oder Religionen b e neiden uns sicher da r um.“
Patrick wollte die Unterhaltung wieder in eine andere Richtung lenken, ihm war das Thema etwas zu heikel . „Ja, so ist nun mal der Mensch, neidisch und selbstsüchtig. Das wissen wir ja. Worin so etwas gipfeln kann, haben wir ges e hen. - Ich schlage vor, wir fahren jetzt mit unseren Arbeiten fort, sonst diskutieren wir noch bis heute Abend über dieses Th e ma.“
David hob beide Hände, als wolle er einen Schlussstrich unter die Diskussion ziehen. „Okay, Patrick. Machen wir weiter im Pr o gramm.“
Patrick startete den Film. Mit den Szenen, die nun zu s e hen w a ren, hätten sie jedoch ganz und gar nicht gerechnet. Das Lager der Götter teilte sich unterdessen in zwei Häl f ten. Die eine Hälfte der Götter, zu deren Gefolgschaft auch das auserwählte Volk der Juden zählte, verkörperte die ve r meintlich guten Götter, die andere Hälfte gehörte zu den bösen Göttern, die in den Untertiteln als Satan e bezeichnet wurden. Beide Se i ten hatten jedoch die gleichen Ziele, die Macht über alle, auf der Erde lebenden, Menschen zu erla n gen. Da jedoch ein relatives Gleichgewicht auf beiden Se i ten herrschte, gipfelte dieser Kampf um die Macht letzten d lich in verheerenden Kriegen. Als Beispiel präse n tierte man die Zerstörung der Städte Sodom und G o morrha.
D iese offenen kriegerischen Auseinandersetzungen zw i schen den Göttern brachten jedoch keinen wirklichen Si e ger. Von nun an kämpfte man mit andere n Mitteln um die Macht auf der Erde . Die bösen Götter, angeführt vom ober s ten Satan, nutzten die Leichtgläubigkeit der Menschen schamlos aus. Mit falschen Versprechungen von einer glücklichen Zukunft in Reichtum und Wohlstand ve r suchte man , die
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