OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
ein Empfang über Funktelefon möglich. Auße r dem war sich Brown nicht sicher, ob das Funknetz übe r wacht werden würde.
Als sich Brown in seinem Wagen auf den Weg zur Ba u stelle machte, fiel ihm etwa fünf Kilometer vor der polizeil i chen Kontrollstelle ein Auto auf. Es fuhr ungewöhnlich langsam, wirkte unsicher. Er blieb in angemessenem A b stand hinter dem Fahrzeug, lies es die Kontrollstelle passi e ren. Brown stieg an der Kontrol l stelle aus und erkundigte sich bei Parker nach diesen, für ihn verdächtig vorkomme n den, Personen.
„Sie wiesen sich als Regierungsbeamte aus und wollten sich einen Überblick über den Fortgang der Bauarbeiten verscha f fen.“
Ian Brown brachte es mit seinem Besuch beim Minister in Verbindung . „Da haben die aber schnell reagiert. Ich dachte immer, hier drehen sich die Mühlen etwas langs a mer.“
In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Ian nahm ab . „Hallo Herr Minister. Die beiden Mitarbeiter von i hnen h a ben eben den Kontrollposten passiert“, berichtete Brown freud e strahlend.
„Welche Mitarbeiter?“, fragte der Minister. „Ich habe niemand auf die Ba u stelle geschickt.“
„Was sagen sie da? Dann sind es ... Entschuldigen sie, ich muss Schluss m a chen“, Brown legte auf und forderte Henry auf, ihm zu folgen. „Schnell, komm mit!“
In der Hektik hatte Ian total vergessen, dass es gerade sehr unhöflich war, den ägyptischen Minister so am Telefon zu ve r setzen. Dabei schoss ihm noch durch den Kopf: Was wollte er eigentlich?
Die beiden Männer stiegen in Ian Browns Wagen und starteten. Auf der trockenen sandigen Straße drehten die Vorde r räder durch und bildeten eine Wolke aus Sand und Staub. Sie rasten dem verdächtigen Wagen hinterher, fol g ten ihm bis fast an die riesige Baugrube. Dort rissen die be i den Unbekannten plötzlich das Steuer herum und machten eine Drehung um 180 Grad. Sie hatten die Verfolger b e merkt und wollten die Baustelle wieder verlassen. Mit mehr als hundert Stundenkilometern rasten sie zurück, gerad e wegs auf die Polizeisperre zu. Als die Polizisten den hera n nahenden Wagen sahen, konnten sie im letzten Auge n blick nur noch zur Seite springen. Unmittelbar hinter ihnen folgte Ian Brown. Er war mit seinem schwarzen Honda schneller, routinierter, konnte den Toyota der Gangster nach wenigen Metern überholen. Die Unbekannten machten eine Vol l bremsung, öffneten die T ü ren, sprangen aus dem Wagen, rannten so schnell sie konnten in die Wüste. Ian Brown und Henry Parker folgten ihnen, die Pistole in der Hand. Ihr A b stand war groß, fast 50 Meter, zu groß. Die Gangster ran n ten in verschiedene Ric h tungen. Ian versuchte einen der Gangster zu folgen, er rannte, so schnell er konnte. Er war außer Atem, sein Alter zeigte seine Wirkung, er gab Schüsse ab, aus Resignation. Der Unbekannte war hinter einer San d düne verschwunden. Brown verlor ihn aus den Augen. Er hörte Schüsse. Drei, vier, fünf. Er hielt sich an einem Felsen fest, schnappte nach Luft, fasste an sein Herz. Vor ein paar Jahren wäre ihm das nicht passiert. Kaum ein Gangster konnte ihm entkommen, er fasste sie alle. Er mus s te sich eingestehen, dass diese Zeiten wohl vorbei w a ren. Doch wo war Henry? Verfolgte er den anderen Gangster? Er rief nach ihm. Henry regierte nicht. Ian machte sich plötzlich große Sorgen um se i nen Freund, hatte ein ungutes Gefühl. Parker war zwar ein erfahrener Mann, doch bei derartigen Situati o nen hatte Ian eindeutig die be s sere Routine.
Brown nahm noch einmal all seine Kraft zusammen und eilte zurück zu seinem Wagen. Durch den heißen Wüste n sand, vorbei an bizarren Felsen. Vorsichtig schlich er an dem letzten Felsen vorbei . H inter dem Felsen verlief in einem Abstand von etwa 50 Metern die Straße, auf der die beiden Wagen standen. Dort sah er Parker. Er lag auf dem Boden neben dem Honda, die Pistole in der Hand. Er zielte auf einen der Gang s ter, der gerade in den Toyota steigen wol l te. Dann gab er Schüsse ab. Einer traf den Gangster am Arm. Er schrie kurz auf, hielt sich den Arm, konnte aber noch in den Wagen ste i gen. Doch wo war der Andere? Ian sah ihn, wie er, von Parker unbemerkt und im Schutz eines Felsen, an sein Auto heranschlich. Das sind solche Situati o nen, die Brown hasste. Der Gangster hatte ihn noch nicht bemerkt, doch er kam immer näher zu Pa r ker. Die Pistole schussbereit in der Hand. Gleich würde er abdrücken. Se i nen Freund t ö ten. Brown musste so schnell wie
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