OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
nicht“, resignierte Bill.
„Ihr müsst es schaffen, los! Einer ist im Schrank, bei den Speicherkarten, schnell.“
Patrick opferte sich: „Warte Bill, ich bin schneller.“
Er rann, als ginge es um sein Leben. Die 13 Stufen h i nunter - noch 25 Sekunden - den Gang entlang - noch 20 Sekunden - wieder die 13 Stufen hinauf - noch 15 Seku n den. Er öffnete die Tür – noch 10 Sekunden - dann den Schrank mit den Speicher sticks - noch 5 S e kunden, sah den tickenden Sprengsatz - noch 3 S e kunden - nahm ihn in die Hand und stoppte die Uhr. Eine Sekunde später und alle Beweise für eine außerirdische Schöpfung wären ein für alle Mal vernichtet gew e sen.
Draußen hielten sich David, Jim und Bill die Ohren zu. Erst als Patrick langsam zur Tür herauskam und freudestra h lend die letzte Bombe präsentierte, fiel a l len ein Stein vom Herzen. Sie standen auf, rissen die Hände in die Höhe und jubelten.
„Wir müssen einen Arzt holen“, sagte Patrick.
Doch David wimmelte ab: „Nein, bitte keinen Arzt. Es geht schon wi e der.“
Auch Jim ging es schon wieder besser: „Da haben wir ja Glück, dass wir heute unsere Exkursion starten wollen. Bis wir zurück sind, hat sich das Gas verz o gen.“
„Ist es nicht vernünftiger, die Exkursion einen Tag zu verschieben?“ , fragte Patrick und Bil l ergänzte: „Genau, dann könnt i hr e uch erst einmal von dem Schock erholen.“
„Unter keinen Umständen. Wir ziehen die Sache heute durch. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich bin schon wi e der okay. Du doch auch Jim?“
Jim rückte sich seine Strickmütze zurecht und scherzte: „Seit einer halben Stunde sitze ich hier und warte darauf, dass du endlich die Fahrräder ... “ Doch mit einem Mal ve r stummte er, brach seinen Satz ab und fragte: „Was ist das ?“
Es war Fluglärm, der blitzschnell näher kam und immer lauter und unerträglicher wurde. Neugierig und etwas ängs t lich schauten sie nach oben. Eine Hand hielten sie wie ein Schild schützend an die Stirn, um nicht von der Sonne g e blendet zu werden. Zwei riesige, über 20 Meter lange, in dunkelgrüner Tarnfarbe gestrichene Hu b schrauber kreisten in einer Höhe von 30 Meter n und einem Radius von circa 300 Metern unmi t telbar über dem Gelände. Der von den Rotoren aufgewirbelte trockene Sand versperrte ihnen be i nahe die Sicht. So ganz geheuer war ihnen bei diesem A n blick nicht. Hubschrauber sind zwar nichts Ungewöhnliches auf dieser gigantischen Baustelle. Hin und wieder befördern sie schw e re Lasten an Stellen, die mit den Baufahrzeugen nur sehr schlecht oder überhaupt nicht zu erreichen wären. Bei diesen Aktionen kommen auch schon mal große ausg e diente Armeehubschrauber zum Einsatz. Doch diese Hel i kopter waren nicht gekommen, um La s ten zu befördern; in diesem Fall wüsste David Bescheid. Außerdem war es Samstag, da wird normalerweise nicht auf dieser Baustelle gearbe i tet.
„Sie kommen wieder!“ , schrie Jim. Seine Stimme zitte r te. Er hatte Angst um sein Leben, das ihm eben erst ein zweites Mal geschenkt wurde.
„Verdammt! Das sind Blackhawks - UH-60, wenn ich mich nicht irre“, schrie David so laut er konnte und versuc h te somit den ohrenbetäubenden Lärm zu übertönen. Er wusste, dass diese Blac k hawks schwere Waffen mit an Bord nehmen konnten, denn er war schon mehrmals mit derart i gen Hubschraubern im Einsatz gewesen, wenn es beispiel s weise galt, in Ägypten ‚besondere’ Aufgaben im Hochbau zu lösen.
Auch Patrick und Bill gerieten in Panik.
„Kommt, wir müssen in Deckung gehen. Sie knallen uns a l le ab“, rief Patrick, während Bill bereits auf den Eingang zu rannte. Mit der rechten Hand hielt er se i nen Hut ganz fest, damit er durch den Wind der Rotorenblätter nicht we g geweht werden konnte.
Die Hubschrauber kreisten mehrmals über dem Gebäude und steuerten schließlich genau auf David, Jim und Patrick zu, indem sie mehr und mehr an Höhe verloren. Immer noch standen die Drei vor dem G e bäude und starrten in die Luft. Plötzlich schrie David: „Komm schnell, wir müssen hier verschwinden, ehe sie uns erwischen !“
Im gleichen Augenblick eröffneten die Besatzu n gen der beiden Hubschrauber auch schon das Feuer. Deu t lich hörten sie das MG-Feuer der Bordwaffen. Sie rannten, so schnell sie konnten, auf das kleine Gebä u de zu. Mehrere Salven schlugen wenige Meter hinter ihnen ein und wirbelten den feinen trockenen Sand zu einer Wolke auf. Es w a ren nur ein paar Meter, aber diese
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