OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
wenigen Meter waren sicher die längsten, die sie jemals in ihrem Leben gelaufen sind. Die Angst um ihr Leben, der ohrenbetäubende Fluglärm der Helikopter und das Pei t schen der Maschinengewehrkugeln läh m ten ihnen sämtliche Sinne. Sie spürten ihre Beine nicht mehr, die sie jedoch unverletzt an ihr Ziel brachten. Im re t tenden Haus angekommen, schlossen sie sofort die hölzerne Tür hi n ter sich.
„Geht von der Tür weg und werft euch auf den Boden! Beeilt e uch!“ , brüllte David.
Doch die Hubschrauber hatten es anscheinend nicht in erster Linie auf David und Jim abgesehen, die meisten K u geln aus den M a schinengewehren trafen Davids Pick-up, auf deren Ladefläche unter einer großen Plane die vier Fahrr ä der lagen. Nach wenigen M i nuten drehten die Hubschrauber wieder ab und verschwanden genauso schnell, wie sie g e kommen waren .
„Ich glaube, sie sind wieder weg. Gott sei Dank, ich dachte schon, unsere letzte Stunde hat geschlagen und wir müssen ins Gras, na ja, eher Sand, beißen“, flachste Jim schon wieder, nachdem er sicher sein konnte, dass der Flu g lärm immer mehr a b nahm, bis er schließlich überhaupt nicht mehr zu hören war. Vorsichtig verli e ßen sie das Gebäude und begaben sich direkt zu Davids Wagen. David nahm die durchl ö cherte Plane ab und sagte erleichtert: „Ist ja nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Da haben wir großen Massel g e habt.“
Er registrierte einige mächtige Einschüsse auf der Lad e fläche. Drei der vier Bikes hatte es total e r wischt. „Uns wird wohl heute nichts anderes ü b rig bleiben, als zu Fuß durch den Stollen zu spazi e ren.“
„Weißt du David, was ich nicht verstehe?“ , fragte Jim.
„Na, sag schon! Was verstehst du denn nicht?“
„So ein gigantischer Aufwand wegen vier Fahrräder. Vermuteten die vielleicht etwas anderes unter der großen Plane?“
David wusste ganz genau, was die Hubschrauberbesa t zung auf der Ladefläche seines Wagens vermut e te. Doch er zog es in dieser Situ a tion erst einmal den Unwissenden zu markieren: „Schon möglich. Aber was? Ich kann es mir nicht erkl ä ren.“
„Die dachten vielleicht, wir wollten die Computer kla u en“, flach s te Jim.
„ Wie bist du denn da drauf gekommen ?“, fragte David ironisch. „ Jetzt muss ich mir aber erst einmal etwas einfallen lassen, was ich meinen Nachbarn, w e gen der Bikes erzähle“, raunte er und machte sich auf den Weg zum Eingang des kleinen Gebä u des.
„Tut mir l eid für dich, David. Kann ich dir irgendwie b e hilflich sein?“ , fragte Jim.
„Ach lass mal, ich werde das schon irgendwie regeln. Aber eins verstehe ich nicht: Wie konnten diese Hubschra u ber, u n bemerkt von der ägyptischen Polizei und Armee hier heru m fliegen. In Ägypten herrscht Ausnahmezustand. Da dürfte so etwas überhaupt nicht möglich sein.“
„Da kannst du mal sehen. Auch die Armee hier ist nicht frei von Korruption“, stellte Jim schmunzelnd fest.
„Waren die vom Gehei m dienst?“ , fragte Bill.
„Ich weiß nicht. Kann aber schon möglich sein. Eine V i sitenkarte haben sie jedenfalls nicht fallen gelassen“, an t wortete ihm David etwas sch o ckiert. Immer noch schlug ihm das Herz bis zum Hals.
„Ich habe fast den Eindruck, dass außer uns noch ein paar Leute von dem sensationellen Fund Wind bekommen haben. Wir sollten uns deshalb mit unseren Nachforschungen b e eilen, damit uns niemand zuvor kommt“, sagte Pa t rick.
David war erstaunt über Patricks Äußerungen. Er tat so, als ob er sie überhörte. Nach einer kurzen Erholungspause forderte er die A n deren auf: „Kommt, lasst uns jetzt keine Zeit verlieren! Wenn ihr fertig seid, können wir ja starten. Bill, hast du den Plan?“ , fragte David sicherheitsha l ber.
„Ja, in meinem Rucksack. Aber damit können wir sowi e so nichts anfangen. Wir haben doch nur diesen einen Gang zur Auswahl. Wozu brauchen wir dann diesen Plan?“ , fra g te Bill.
„ Z eig´ ihn mir trotzdem. Mir sind da gestern ein paar eigenartige Zeichen neben dem Stollen aufgefallen. Die würde ich mir gern noch einmal anscha u en“, sagte David.
Bill kramte den Plan aus seinem Rucksack, in dem er auch noch eine Taschenlampe, Werkzeug und etwas Proviant ve r staut hatte . „Hier ist der Plan.“
David rollte den Papyrus auf und sah sich noch einmal den Plan der Anlage an.
„Ich weiß nicht, irgendetwas kommt mir hier nicht ganz koscher vor. Schaut euch das mal an! Hier, an dem langen ominösen Gang sind
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