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Obduktion

Obduktion

Titel: Obduktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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der vielen Glasplatten, die installiert worden waren, damit die heutigen Touristen von oben ins Petrusgrab hineinsehen konnten.
    »Wir sind fast da«, sagte Shawn mit vor Aufregung zitternder Stimme. »Gleich sind wir auf der Ebene des Petrusgrabs.«
    »Ich nehme dich beim Wort«, sagte Sana. »Lass uns weitermachen.«
    »Genau«, stimmte er eifrig zu. So gefiel sie ihm.
    In der Ecke befand sich der Einstieg zur unteren Ebene. Die zwei Zentimeter dicke Glasplatte anzuheben war schwerer, als Sana es erwartet hatte. Erst nach großer Anstrengung schafften sie es und lehnten sie an die Wand.
    »Ich gehe zuerst«, sagte Shawn, und Sana nickte. Dort hinunterzusteigen, war der Teil, auf den sie sich am wenigsten gefreut hatte, und wenn ihre Klaustrophobie zum Problem werden sollte, dann würde es hier beginnen.
    Shawn legte seine Knieschoner und die Arbeitshandschuhe an und riet Sana, das Gleiche zu tun. Von nun an mussten sie kriechen, da der Abstand zwischen der Glasdecke und dem Schacht aufrechtes Gehen nicht zuließ. Shawn saß mit herunterbaumelnden Beinen auf der Kante
der Plattform und rutschte langsam zentimeterweise nach vorn, bis er den Sprung auf den Boden vor sich wagte. Nachdem er in die Knie gegangen war und den Weg für Sana frei gemacht hatte, folgte sie ihm auf die gleiche Weise. Die kleinen Eimer vor sich herschiebend, krochen sie nun gemeinsam durch den Tunnel.
    Obwohl Sanas Ängste stärker wurden, je weiter sie sich vom Eingang entfernten, gab es etwas, das ihr Mut machte und sie vorantrieb. Nämlich dass der Boden, den Shawn ursprünglich als eine gepresste Mischung aus Lehm und Kieselsteinen beschrieben hatte, knochentrocken war. Würden sie das Ossuarium finden, dann würde auch dies trocken sein.
    Nachdem sie den Tunnel unter der verglasten Plattform diagonal durchquert hatten, erreichten sie den Teil der Ausgrabungsstätte, der zu der Ebene darüber führte. Die Decke war nun aus dem gleichen Material wie der Untergrund. Sana fiel auf, dass hier keine Stützpfeiler waren, sie hielt an und sah misstrauisch nach oben.
    Shawn kroch etwa drei Meter weiter, machte halt und leuchtete mit seiner Taschenlampe in einen Tunnel auf der linken Seite. »Wir sind da«, sagte er. Er drehte sich um und sah nach, warum Sana weiter hinten angehalten hatte. Er winkte sie heran, denn er wollte ihr zeigen, wo er das Ossuarium vermutete.
    »Ist es sicher?«, fragte Sana, die immer noch besorgt die Decke über sich musterte.
    »Todsicher«, sagte Shawn, der ihrem Blick gefolgt war. »Der Sand auf dieser Ebene ist so fest wie Beton. Vertrau mir! Du bist jetzt so weit gekommen. Komm, ich will dir zeigen, wo wir graben werden.«
    Widerwillig kroch Sana vorwärts, bis sie zu einem schmalen Tunnel kam, der etwa einen Meter breit, neunzig Zentimeter hoch und eineinhalb Meter tief war. Anfang
und Ende des Tunnels wurden von zwei massiven Holzbalken gestützt, die wiederum dicke Querbalken hielten.
    »Warum sind da drinnen Stützpfeiler und hier nicht?«, fragte Sana. Sie kam nicht darüber hinweg, dass dort, wo sie und Shawn gerade standen, keine Balken waren.
    »Der erste Pfeiler hier hält die Graffiti-Wand, während der hintere die Fundamentmauer des Gewölbes vom Petrusgrab stützt. Hinter dem Träger befindet sich das Innere des Grabes. Wenn du dort reinkriechst, kannst du auf der rechten Seite am Fuß der rot verputzten Mauer eine Grabnische sehen. Das ist die Stelle, wo man — wie der Papst behauptet — die Überreste von Petrus gefunden hat, die nun oben in den Plexiglasboxen liegen.«
    »Nein, danke«, sagte Sana. Bei dem Gedanken, bäuchlings durch den niedrigen Tunnel ins Petrusgrab zu kriechen, wurde ihr schlecht, und sofort kamen die von ihr so schwer unterdrückten klaustrophobischen Ängste wieder hoch. Sie musste ihre ganze Kraft zusammennehmen, um nicht die gesamte Strecke unter dem Plexiglas hindurch zu dem Durchgang in die Halle über ihnen zu fliehen.
    »Komm, dann zeig ich dir etwas anderes«, sagte Shawn, der in den Tunnel kroch und sich dann dort auf den Rücken drehte. Er klopfte mit seiner Taschenlampe an die Decke zwischen den beiden Stützpfeilern. »Wenn es nicht zufällig beim Bau einer der beiden Mauern gefunden wurde, müsste das Ossuarium genau hier sein. Gib mir jetzt bitte die Schutzbrille und den Bohrer. Ich werde mal ein bisschen bohren und schauen, ob ich auf Stein stoße.«
    Sana konzentrierte sich auf Shawns Anweisungen, um den Gedanken loszuwerden, dass die gesamte Basilika über ihnen

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