Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende
ihn in näheren Augenschein zu nehmen.
Ben warf einen Blick zu Luke, »ich lebe nicht mehr unter dem Namen Obi-Wan seit. oh, vor deiner Geburt.«
»Dann gehört der Droide da wirklich Ihnen?«
»Ich wusste gar nicht, dass ich mal einen Droiden gehabt habe«, sagte Ben und beäugte den blauen Astromech genauer. Und so unwahrscheinlich das auch war, er erkannte, dass der Droide R2-D2 war. Er erinnerte sich daran, dass R2-D2s Gegenstück C-3PO eine Speicherlöschung hatte bekommen sollen, doch er wusste nicht, ob R2-D2 sich derselben
Behandlung unterzogen hatte. Deswegen war auch nicht klar, ob der Droide ihn nach so vielen Jahren noch erkannte. Ich bin zweifellos offensichtlicher gealtert als R2-D2. Doch Ben behielt seine Grübeleien für sich und murmelte nur: »Sehr interessant.«
Ein unmenschliches Kreischen hallte durch die Schlucht. Ben sah zu den überhängenden Klippen hinauf. »Wir ziehen uns jetzt besser zurück. Die Sandleute lassen sich leicht verscheuchen, aber sie werden bald wieder hier sein. Und zwar in Scharen.«
Ben begann sich schon mit Luke auf den Fersen zu dem Landgleiter aufzumachen, doch dann stieß R2-D2 einen herzergreifenden Pfeifton aus. »C-3PO!«, stieß Luke daraufhin hervor.
Was? Ben war vollkommen erstaunt. C-3PO ist auch hier?
Sie fanden den Protokoll-Droiden in der Nähe lang gestreckt auf dem Felsboden liegen. Aus dem offenen Sockel an C-3POs linker Schulter baumelten Kabel, und sein linker Arm lag ein wenig weiter auf dem Boden. Ben und Luke halfen dem Droiden in eine sitzende Haltung.
»Wo bin ich?«, fragte C-3PO in einem benommenen Tonfall. »Ich muss einen Fehltritt getan haben.« C-3PO drehte seinen Kopf von Seite zu Seite, doch als seine Photorezeptoren Ben erfassten, erkannte er den weißhaarigen Mann nicht.
»Kannst du aufstehen?«, fragte Luke. »Wir müssen von hier weg, ehe die Sandleute wieder da sind.«
»Ich glaube, ich schaffe es nicht«, sagte C-3PO. »Gehen Sie nur, Master Luke. Sie dürfen meinetwegen nicht Ihr Leben aufs Spiel setzen. Ich habe ausgedient.«
»Nein, das hast du nicht«, sagte Luke voller Verständnis. »Was willst du uns erzählen?«
Ben musste wieder an die Tusken Raider denken. »Schnell, sie sind im Anmarsch.«
Ben und Luke halfen C-3PO auf die Beine, sammelten seinen linken Arm ein und kehrten zu dem Landgleiter zurück. Sie luden die Droiden auf, starteten den Antrieb und Schossen aus der Schlucht hinaus, zur Sicherheit von Bens Heim.
Auf dem Weg zu Bens Haus erklärte Luke, wie sein Onkel die Droiden von Jawa-Händlern gekauft hatte. Nach der Ankunft gingen sie ins Haus, und Ben ließ Luke sein Werkzeugset benutzen, um C-3PO zu reparieren. Luke und C-3PO hockten auf einer Sitzbank hinter einem niedrigen runden Tisch gegenüber von Ben. Der saß in einem Stuhl und sah zu, wie Luke schnell Kabel flickte, neu anschloss und den Droiden-Arm wieder anbrachte. R2-D2 stand in der Nähe einer Lagertruhe auf dem Boden und beobachtete die Reparaturarbeiten über den runden Tisch hinweg.
Der Junge ist so gut wie sein Vater, wenn es ums Reparieren geht, dachte Ben. Genau in diesem Moment gab R2-D2 einen Pieplaut von sich, der wie eine Anerkennung für Lukes Reparaturkünste klang. Wenn du dich an Anakin erinnern kannst, dann denkst du wahrscheinlich dasselbe, dachte Ben.
»Sag, Luke«, fragte Ben, »weißt du etwas vom Dienst deines Vaters in den Klonkriegen?«
»Nein, mein Vater war nicht im Krieg«, gab Luke zurück, während er ein Kabel anschloss. »Er war Navigator auf einem Raumfrachter.«
»Das hat dir dein Onkel erzählt«, erwiderte Ben. »Er hat nichts von den Idealen deines Vaters gehalten. Meinte, er hätte sich da heraushalten und zu Hause bleiben sollen.«
Luke drehte sich zu Ben. »Haben Sie die Klonkriege mitgemacht?«
»Ja, ich war einmal Jedi-Ritter, genau wie dein Vater«, sagte Ben. Er ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken.
Luke sah wieder weg. »Ich weiß nichts von ihm.«
»Er war der beste Raumpilot in der ganzen Galaxis und listenreich im Krieg.« Ben machte eine Pause und lächelte Luke an. »Soweit ich weiß, ist aus dir auch ein recht guter Pilot geworden.«
Luke zuckte mit den Schultern, grinste aber verlegen.
Ben musste lächeln, als Luke sich abwandte. »Und er war ein guter Freund«, fügte er hinzu, als er wieder an Anakin dachte. »Dabei fällt mir ein.«
Ben erhob sich aus seinem Stuhl und ging an R2-D2 vorbei, um den Deckel der Lagertruhe zu öffnen. »Ich habe hier etwas für dich.« Er
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