Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
versucht, ihn zu ermorden. Jemand hatte ihn verraten und manipuliert. Duris? Die Fünf Familien? Trillot?
Jemand. Nur wer? Wer konnte Vorteile aus seinem Tod ziehen?
Er richtete seine Gedanken wieder auf die anstehenden Aufgaben. »Wir werden weitermachen«, sagte er. »Und wir beenden, was wir gemeinsam begonnen haben. Sie kennen mich nicht, aber durch die glühenden Berichte meiner Mitarbeiter kenne ich Sie.« Damit hatte er ihre Aufmerksamkeit gewonnen. Was er brauchte, waren ihre Herzen. »In den nächsten Tagen wird Ihnen klar werden, wie unsere neue Situation aussieht, und ich vertraue darauf, dass niemand vor der harten Aufgabe kneifen wird, die vor uns liegt. Wir spielen jetzt kein Theater mehr. Ich möchte Sie jedoch bitten, Ihre Wut im Zaum zu halten, so berechtigt sie auch sein mag. Wenden Sie so wenig Gewalt wie möglich an, um den Schaden anzurichten, den wir anrichten müssen. Lassen Sie Gnade walten, wann immer möglich, und handeln Sie entschlossen, wenn es erforderlich ist.«
Kurz zögerte er und sammelte sich. »Wir sind nach Cestus gekommen, um eine diplomatische Lösung zu suchen. Diese Option steht uns nicht mehr offen. Meine Damen und Herren.« Er blickte sie einen nach dem anderen an. »Wir sollten nicht vergessen, dass wir uns in Gefahr befinden.«
47
Stundenlang hatte G’Mai Duris über den Berichten und Vorschlägen ihrer Berater gebrütet, um ihre gegenwärtige Position besser zu verstehen. Die Republik hatte versucht, ihre Entscheidungen durch Irreführung zu beeinflussen. Der Jedi hatte für sie die Führerschaft des Stock-Rates gewonnen. Hatte ihr Informationen überlassen, die Cestus Kybernetik zerstören oder ihrem Volk einen Neuanfang erlauben konnten.
Doch durch den Schwindel hatte Obi-Wan sie in eine albtraumhafte Situation manövriert. Sie durfte den Jedi nicht unterstützen und auch seine Unterstützung nicht akzeptieren. Die Informationen, die sie in den Händen hielt, konnte sie nicht gegen Cestus Kybernetik einsetzen. Ohne Unterstützung von der Republik würden die Erkenntnisse des Jedi höchstens zu ihrer eigenen Ermordung führen.
Außerdem blieb eine weitere Frage offen, eine, die noch schwieriger zu beantworten war. Wie genau war der Jedi entlarvt worden? Sie glaubte nicht einen Moment lang, dass Quill Obi-Wan auf solche Weise überlistet hatte. Nein. Sie hatte ihren Cousin in der Vergangenheit lange genug beobachtet und wusste, ihr Rivale war eines solchen Coups nicht fähig. Quill hatte einen Helfer. Aber wen?
Hier war noch eine weitere Macht am Werke, und eine, die möglicherweise eine weitaus größere Gefahr darstellte.
Ihre Assistentin Shar Shar rollte ins Zimmer, ihre blaue Haut glänzte fleckig vor Aufregung. »Regentin Duris!«, rief sie. »Wir haben schreckliche Neuigkeiten!« Shar Shar streckte einen Arm aus und gab einen Kode in die Maschine ein, dann fuchtelte sie mit den Stummelhänden durch den Lesestrom, bis die Bilder sich veränderten. »Das ist vor einer Minute hereingekommen.«
Es war eine Einspielung aus dem Orbit von einem der Drohnensatelliten, die das gesamte Planetensystem überwachten und beschützten, alles, von den Monden bis zu den Minen. Man sah Obi-Wans Schiff, das durch die Atmosphäre aufstieg. »Wir haben das Bild einen Augenblick verloren; der Wechsel von Boden- zu Orbitüberwachung ist für diese Störung verantwortlich. Vielleicht hatte auch dieses Drohnenschiff Anteil daran…«
Neben einem der Monde tauchte ein Objekt auf. Es war schwarz und eigenartig gestaltet, und Duris glaubte, ihre Augen würden ihr einen Streich spielen. Für einen Moment hatte sie einen großen Raubvogel gesehen, dann erkannte sie darin ein Schiff unbekannter Konstruktion.
Aber war es wirklich so unbekannt? Hatte sie dieses Design nicht bei einigen Schiffen gesehen, die die Sicherheitsabteilung von Cestus Kybernetik im vergangenen Jahr erworben hatte? Es erschien aus dem Nichts und glitt aus dem Bild, bis ein anderer Satellit es einfing, und schließlich waren dieses und das Schiff des Jedi im Blickfeld. Das Schwarze schoss etwas auf den Jedi-Transporter ab, der prompt mit Ausweichmanövern reagierte. »Wer befindet sich in der Rettungskapsel?«, fragte G’Mai.
»Ich muss nachschauen.« Ihre Assistentin machte sich am Feld zu schaffen. »So eine Kapsel hat keinen großartigen Schild. Wir sollten eigentlich in der Lage sein – ah! Kein Mensch… es war der Vippit, der Rechtsanwalt.«
»Dann steuert der Jedi das Schiff?«
»Vermutlich,
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