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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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die Kapsel, und Snoil hätte sich beinahe übergeben. Die Kapsel ruckelte, da die Repulsoren zündeten, und die Luft draußen flammte pinkfarben auf. Snoil schaffte es, Atem zu holen, und seine Stielaugen beendeten ihren wilden, panischen Tanz, während er langsam auf den Boden zuglitt.
     
    Weit unter und westlich von Snoil rollte Obi-Wan Kenobi seine Rettungskapsel in ein Versteck und häufte Sand und Steine darüber. Rein instinktiv schaute er zum Himmel, wo sich rote und weiße Streifen von den Wolken abhoben. Er runzelte die Stirn und versuchte etwas zu erkennen, und dann begriff er, worum es sich handelte: um Trümmerstücke eines Schiffes, das in die Atmosphäre eintrat. Ihm wurde das Herz schwer, und er fürchtete, seine verpfuschte Mission habe Xutoo und den harmlosen, brillanten Snoil das Leben gekostet. Wie hatte das geschehen können? Welche geheimen Mächte hatten sich hier gegen sie erhoben…?
    Dann sah er den purpurnen Schein eines Repulsors und atmete erleichtert auf. Jemand wer der Katastrophe entkommen. Und wenn sich jemand stets aufs Glück verlassen konnte, dann Snoil. Es bestand also durchaus die Chance, dass sein alter Freund überlebt hatte.
    Das wäre gut. Wenn man von irgendeiner Tatsache auf Cestus als gesichert ausgehen durfte, dann von dieser: Sie brauchten in den vor ihnen liegenden Stunden eine starke Hand und einen klaren Verstand.

46
     
    Obi-Wan setzte einen verschlüsselten Notruf ab. Keine zwei Stunden später erreichten ihn Thak Val Zsing und Sirty mit einem Dutzend Rekruten. Er schickte die Hälfte auf die Suche nach Snoil und folgte den anderen zurück ins Lager, wo er sich zu Kit Fisto und den Klonkriegern gesellte.
    Was sie geleistet hatten, erfüllte ihn mit neuem Mut. Sie gaben ihm zu essen, hörten sich seine Kurzversion der Flucht an und versammelten sich dann zu einer Lagebesprechung. »Das kleinste Problem«, stellte er fest, »besteht im Scheitern unserer Verhandlungen mit G’Mai Duris und den Führern von Cestus.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Kit. Seine schwarzen Augen glänzten. »Hier sind andere Mächte im Spiel. Von Anfang an wurden wir manipuliert. Es ist Zeit, zur nächsten Phase unserer Operation überzugehen. Nate?«
    Einer nach dem anderen erstatteten die Klone Bericht.
    Während Obi-Wan aß, lauschte er den wohl überlegten, militärischen Worten der Soldaten. Gelegentlich hatte ihn diese emotionslose Präzision geärgert, doch im Augenblick hatte sie eine beruhigende Wirkung. Den Wert solcher Kompetenz durfte man nicht unterschätzen. Auf diesem Planeten konnte es ihnen nicht nur das Leben retten, sondern zudem den Erfolg ihres Plans garantieren.
    Alles in allem war er von den scharfsichtigen und insgesamt bewundernswerten Rapporten der Kommandosoldaten angenehm überrascht.
    Als sie fertig waren, beugte sich Kit Fisto vor und ließ die Ellbogen auf den Knien ruhen. »Was denkst du?«, fragte er, nachdem Obi-Wan fast eine ganze Minute geschwiegen hatte.
    »Beeindruckend«, sagte er. »Im Vergleich dazu erscheinen mir meine eigenen Fehler umso kindischer.«
    Obi-Wan stand auf und schlug mit den Händen auf seine Beine. »Die Situation hat sich verändert«, fuhr er fort. »Unsere Mittel haben sich verändert, und auch der Charakter unserer Gegner. Meine Herren…«Er sah einen nach dem anderen an. »… eine oder mehrere unbekannte Personen haben unser Transportschiff zerstört und einen Ihrer Brüder getötet. Auf diesen unsäglichen Akt der Barbarei müssen wir entsprechend reagieren.«
    Die Rekruten, der neue und verbesserte »Wüstenwind«, waren inzwischen abgehärtet. Das mörderische Training hatte die Schwächlinge ausgesiebt, und geblieben war eine Gruppe, die Befehle befolgen und offenen Auges auf eine Gefahr zumarschieren konnte. Trotzdem stellte sich weiterhin eine wichtige Frage: Waren diese Leute bereit, zu töten und zu sterben? Es war nie vorauszusagen, wer unter Beschuss den Kopf einziehen würde. Nur im Kampf beantwortete sich die Frage, die in der Brust jedes frischen Rekruten brannte:
    Schaffe ich das? Kann ich das?
    Diese Frage wurde ihm nun bewusst. Auch erkannte er, dass sein Scheitern auf dem Feld der Diplomatie ihn in ihren Augen nicht herabwürdigte. Im Gegenteil, die überlebenden Mitglieder von Wüstenwind akzeptierten ihn nun offensichtlich mehr als zuvor, sahen in ihm einen Verbündeten, der jetzt vielleicht bereit war, über seine festgelegten Parameter hinauszugehen und wesentlich radikaler zu handeln.
    Jemand hatte

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