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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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»Bleibt in Bewegung?«, meinte einer verblüfft. »Ich frage mich, wie schnell der seinen Wanst aus dem Wasser schleppen würde, wenn er gerade gegen einen Selenom gekämpft hätte.«
    »Ich würde eine Wochenration geben, um es herauszufinden«, murmelte Nate.
    »Wie viele von uns haben es geschafft?«, fragte der andere.
    »Genug«, antwortete Nate, stemmte sich in die Höhe, sammelte seine Ausrüstung ein und zog sie den Strand hinauf. »Mehr als genug.«
     
    Von seiner Position auf dem Luftkissenfahrzeug rief Baraka nach unten: »Bleibt in Bewegung! Die Übung ist noch nicht zu Ende! Ich wiederhole, sie ist noch nicht beendet…«
    Admiral Baraka war ein amphibischer Mon Calamari, kein Klon. Mon Calamari hatten Glupschaugen und Schwimmhäute an den Händen, ihre Haut war lachsfarben, und sie verhielten sich meist überlegt und friedlich, was ihre Feinde leicht dazu verleitete, sie zu unterschätzen. Der Mon-Calamari-Kriegerklan jedoch war unerreicht, und Baraka machte ihm alle Ehre. Er mochte Klone nicht besonders gern, doch hatte es eben seinen Preis, in dieser riesigen Armee dem Schutz der Republik zu dienen. In gewisser Hinsicht hatten Klone auch ihre Vorteile: Man brauchte weder Bauernburschen noch Heimatlose zu rekrutieren. Im Ergebnis hatte man eine Armee, die nur aus Professionellen bestand.
    Baraka hielt es für richtig, dass erfahrene und professionelle Taktiker und Strategen die eher theoretische Ausbildung auf Kamino ergänzten. Wenn man es recht bedachte, waren die Kaminoaner schließlich Kloner und keine Krieger. Baraka hatte Narben aus hundert Schlachten davongetragen. Sollte dieses schwer erarbeitete Wissen verloren gehen, weil der Kanzler mehr Macht in seinen Händen vereinen wollte? Niemals! Bei Soldaten standen Konzentration und Erfahrung an oberster Stelle: Die Flut wird nachlassen, der Strudel wird schwächer, der Krakana wird sich ducken. Darin besteht die Kraft eines konzentrierten Individuums. Diese Worte hatte der Mon Calamari Toklar, seines Zeichens Philosoph, vor tausend Jahren geschrieben, und sie hatten nichts von ihrem Wahrheitsgehalt eingebüßt.
    Aus diesem Grund kamen Männer wie Admiral Baraka nach Vandor-3, dem zweiten bewohnbaren Planeten des Coruscant-Sternsystems, einer der vielen schwach bevölkerten Welten, wo die Trainingsoperation für die Klone im Allgemeinen durchgeführt wurde. Klonkrieger wurden hierher verschifft, um Seite an Seite mit den einheimischen Truppen hunderter verschiedener Systeme zu arbeiten. Sie waren keine schlechten Soldaten – nein, er bewunderte sogar ihre Widerstandsfähigkeit gegen Schmerz und ihre Gier nach Training.
    Von Geburt an dazu bestimmt, Berufssoldat zu werden wie sein Vater und Großvater vor ihm, fürchtete Baraka, dass die Geburt der Klonarmee das Ende einer Tradition bedeutete, die seit Generationen andauerte.
    Sein Sergeant und sein Pilot waren Klonsoldaten, zwei dieser breitschultrigen, braun gebrannten männlichen Menschen. Unter ihren großen Helmen hatten sie alle das gleiche flache und breite Gesicht wie diese, die aus der Brandung krabbelten. »Wir gehen von eins Komma sieben Prozent Verlustquote bei dieser Übung aus«, sagte der Sergeant.
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Admiral Baraka. Klone sind billiger zu erzeugen als auszubilden. Sogar ihn erschütterte die Kälte dieses Gedankens, aber es gelang ihm nicht, sich deshalb schuldig zu fühlen. Auf dem Strand sah er nichts außer diesen hunderten und schließlich tausenden Soldaten, die aus dem Wasser krochen, und ihre nassen, ausgefransten Spuren wie die von verkrüppelten Krustentieren. Diese Männer waren der Traum eines jeden Offiziers: ein absolut konstantes Produkt, das es möglich machte, Feldzüge mit mathematischer Präzision zu planen. Kein Kommandant in der Geschichte hatte je gewusst, wie seine Truppen genau reagieren würden. Bis heute.
    Dennoch… dennoch… Irgendwie fühlte sich Baraka unbehaglich. War es lediglich der Gedanke, überflüssig zu werden? Oder bohrte da noch etwas anderes, etwas Beunruhigenderes in ihm?
    Er vermochte es nicht zu entscheiden. Admiral Baraka hatte das unbestimmte Gefühl, der Mangel an Respekt für die Würde und den Wert der Klone habe seine eigene Würde und seinen eigenen Wert herabgesetzt, allerdings konnte er dagegen nichts tun.
    »Bleibt in Bewegung! Bleibt in Bewegung!«, schrie er in sein Mikrofon. »Diese Übung ist noch nicht beendet. Ich wiederhole, sie ist noch nicht beendet, solange das Ziel nicht besetzt

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