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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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und starrsinnig geführt wurde, konnte Stunden dauern. Doch er hatte eine Fackel entzündet. Es lag an den anderen, die Flammen weiter anzufachen.

19
     
    Vom Teppich bis hin zur durchscheinenden Zimmerdecke bot Obi-Wans Suite jeden Luxus, den man sich wünschen konnte. Angesichts der Wochen im Dschungel auf Forscan VI fand Obi-Wan dies zunächst reizvoll. Während die Stunden verrannen und Snoil in Cestus Zentralcomputer eindrang und Berge von juristischen Daten in sich aufsaugte, fühlte er sich weitgehend übergangen. Snoil stellte Nachforschungen an, als Obi-Wan endlich einschlief, und so war es immer noch, nachdem der Jedi am Morgen wieder aufgewacht war.
    Obi-Wan zweifelte nicht, dass sie bei jeder Bewegung beobachtet wurden – vielleicht von Regierungstreuen, vielleicht von Spionen der Fünf Familien, der herrschenden Gruppe, die, da war er sicher, hinter der Marionettenregentin stand. Regierungen kommen und gehen, doch altes Geld behält seinen Einfluss und erträgt eine Administration nach der anderen wie ein Berg die wechselnden Jahreszeiten.
    Andere richteten ihre Augen vermutlich ebenfalls auf ihn, mit unfreundlichem und inoffiziellem Blick. Cestus wies eine hoch entwickelte Verbrecherkaste auf, deren Anführer zum großen Teil von den Stöcken abstammten, die einst den gesamten Planeten beherrscht hatten. Sie würden ihre Fühler überall ausgestreckt haben.
    Snoils Stielaugen schwankten. Offensichtlich kämpfte er mit der Panik. »Ich habe noch nie ein so engmaschiges Netz gesehen«, sagte er. »Meister Obi-Wan, es könnte Monate dauern, die tatsächlichen Machtstrukturen bloßzulegen. Jegliches Eigentum befindet sich im Besitz von juristischen Fiktionen, jeder Vertrag wurde nicht zwischen Individuen, sondern zwischen Räten und Körperschaften geschlossen, hinter denen keine realen Personen stehen. Mir schwirrt schon der Kopf!«
    »Wie ist es mit dieser Regentin? Würden Sie meinen, dass sie tatsächlich über Macht verfügt?«
    »Ja und nein«, antwortete Snoil. »G’Mai Duris repräsentiert einen Bissen, den man den Überbleibseln der Stöcke hingeworfen hat. Schließlich wurden die ursprünglichen Verträge sämtlich mit den X’Ting abgeschlossen, und jeder heute noch Lebende muss dementsprechend bedacht werden. Meiner Vermutung nach verfügt sie für die Öffentlichkeit über Macht, befolgt jedoch insgeheim Befehle.«
    »Von wem?«
    Der Kopf des Vippits schwankte von einer Seite zur anderen. »Höchstwahrscheinlich von diesen Fünf Familien.«
    Dann blühte die Luft vor ihnen auf. Eine blaue Zeetsa mit langen dünnen Wimpern nickte höflich aus einem Hologramm. »Die Regentin bittet um die Ehre Eurer Gesellschaft«, sagte sie. »Wäret Ihr in der Lage, sie aufzusuchen?«
    »Mit größtem Vergnügen«, antwortete Obi-Wan und hörte auf, hin und her zu laufen.
    »Ein Lufttaxi wird in Kürze eintreffen«, sagte die Zeetsa und verschwand.
    »Gut!« Obi-Wan atmete auf. »Zeit, an die Arbeit zu gehen.«
     
    Obi-Wan half Snoil, seine Schale auf Hochglanz zu polieren – eine soziale Handlung bei den Vippits –, und bald war der Rechtsanwalt zum Aufbruch bereit. Sie fuhren in die Lobby hinunter, als das Taxi eintraf, und kurz darauf schwirrten sie an der Peripherie der Stadt entlang und erreichten den Thronsaal innerhalb von Minuten.
     
    Der Thronsaal lag in einer Höhle, die groß genug war, um bequem dem interstellaren Kreuzer Platz zu bieten, der sie nach Cestus gebracht hatte, allerdings war er eher bescheiden möbliert und wies weniger Prunk auf als selbst das Quartier des Obersten Kanzlers. Immerhin war Cestus von natürlichen und auch vom Stock angelegten Höhlen durchzogen. Und falls sie durch natürliche Prozesse und weniger durch Stockaktivitäten oder den Bergbau geformt worden waren, dann stellten sie gewissermaßen nur einen Ausdruck von Cestus’ natürlicher Schönheit dar.
    Hier in dieser marmorgekachelten Kammer versammelte sich der Rat des Stocks, und hier fanden auch die Treffen mit den Repräsentanten der Gilden und verschiedenen Clans statt. Mit den wenigen Besuchern am heutigen Tag wirkte der Raum noch riesiger, als er eigentlich war.
    Eine hoch gewachsene breite X’Ting mit hellgoldenem Panzer saß auf dem Podest, und Obi-Wan erkannte in ihr sofort die Regentin Duris. Über sie hieß es, sie habe sich durch Diensterfüllung und talentierte Politik über Jahre hinweg nach oben gearbeitet. Ihrem Ruf zufolge war sie stark und ehrlich, und ihr Gesicht zeigte zwar keine

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