Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
Mann?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Wie es eben so geht. Ein Bergarbeiter namens Yander.«
»Haben Sie sich verliebt?«, fragte er.
Ihre Stimmung hellte auf. »So nennt man das wohl. Verstehen Sie etwas von der Liebe?«
Er runzelte die Stirn. Was für eine Frage war das? »Natürlich«, antwortete er und dachte nochmals drüber nach. Es war möglich, dass sie etwas meinte, was er in seine eigene Definition nicht einbezogen hatte.
»Es ging nicht nur um ihn«, fuhr sie fort, jetzt ganz in ihre Welt der privaten Erinnerungen versunken. »Es waren auch seine drei Kinder. Tarl, Tonoté und Mithail. Seine ganze Gemeinschaft.« Sie wich eine Sekunde lang seinem Blick aus und sah ihn wieder an. »Ich habe mich in sie alle verliebt. Wir haben geheiratet. Yander und ich hatten vier gute Jahre zusammen. So viel ist manchen nicht vergönnt.«
Da schwang ein bedrücktes Gefühl in ihrer Stimme mit, und er verfluchte sich, weil er so dreist in ihre Privatsphäre eingedrungen war. Mit dem nächsten Gedanken überlegte er, warum sie ihm erlaubte, sie Dinge zu fragen, die so offensichtlich Schmerz bei ihr auslösten. Schließlich brachte er die einfachen Worte zustande: »Tut mir Leid.«
»Mir auch.« Sheeka Tull seufzte. »Jedenfalls ziehe ich seine Kinder groß. Ich habe nie viel von meiner eigenen Familie gehabt… Deshalb will ich für diejenigen sorgen, die ich jetzt habe. Allein aus diesem Grund gehe ich das Risiko ein, Ihnen zu helfen. Und um meine Vorstrafen zu tilgen.«
»Welchen Hebel haben die denn bei Ihnen angesetzt?«
Sie schüttelte den Kopf. »Das verrate ich Ihnen vielleicht später einmal, wenn wir uns besser kennen.«
Wenn? Nicht falls? Interessant.
»Lebt Ihre Familie hier in der Nähe?«
Erneut bewegte sie sich ausweichend, und ihm wurde klar, dass er ein sensibles Thema angesprochen hatte. »Nein. Nicht hier. Bei einer Tante und einem Onkel. Eine Pilzzucht-Siedlung. Eine ganz einfache Gemeinschaft, aber uns gefällt es.«
»Einfach?«
»Sie ernten gerade genug, um sich selbst zu ernähren und ein wenig Tauschhandel zu treiben, aber nicht so viel, um es zu verkaufen.«
So. Sie arbeitete also für ihre adoptierte Familie, die mit dem Bruder und der Schwester des Bergarbeiters zusammenlebte. Sie wollte nicht über… die Kinder sprechen? Oder über den Ort, wo diese Siedlung lag? Schwer zu sagen. Interessant.
Als er sich von diesen Gedanken losriss, hatte er abermals das Gefühl, sie würde ihn anstarren, und diesmal fühlte er sich unbehaglich dabei. »Warum sehen Sie mich so an?«
Sie schüttelte den Kopf. Dann, als halte sie sich für die größte Närrin der Galaxis, lachte sie schallend. »Ich nehme an, ich erwarte die ganze Zeit, dass Sie sich an mich erinnern. Das ist allerdings ziemlich verrückt.« Sie lachte erneut und verwirrte Nate damit noch mehr. »Sie müssen es mir verzeihen.«
»Ich verstehe nicht.«
»Ich denke, ich hätte es Ihnen gleich sagen sollen. Ich habe Jango Fett gekannt.«
Er mochte kaum glauben, was er da hörte. Schlimmer, er wusste nicht, wie er reagieren sollte. »Tatsächlich?«
Sie nickte. »Ja, vor zwanzig Jahren, in einem anderen Leben. Sie zu sehen, war eine Art Schock für mich. Als Sie und Ihr Freund die Helme abnahmen – Mann!« Sie lachte dröhnend und kehlig. »Sie sehen aus wie er in dem Alter, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind.«
Nates Kopf fuhr herum. »Ich hätte damit rechnen sollen. Bestimmt sind einige meiner Brüder bereits Leuten begegnet, die ihn kannten… aber ich habe noch mit keinem gesprochen.«
»Mann!« Sie kratzte mit dem Zeh etwas in den Staub und malte ein weiteres dieser kleinen Symbole, dann wischte sie es wieder aus. »Nun, Wunder gibt es immer wieder. Wie ist das passiert? Und die anderen Soldaten… sind sie ebenfalls alle kleine Jangos?« Er fuhr hoch, und sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Nur ein Scherz. Das kennen Sie doch, einen Scherz?«
Am Ende nickte er und spürte, dass sie ihn nicht verletzen wollte. »Die Republik verlangte eine Klonarmee«, sagte er und zitierte die Worte, die er schon tausendmal zuvor gehört und gesagt hatte. »Sie brauchten ein perfektes Modell für einen Kämpfer. In der gesamten Galaxis fanden sie nur einen, Jango Fett.«
»Oh, perfekt war er bestimmt nicht, aber ein echter Brocken.« Ihr Lächeln wurde schelmisch. »Und jetzt ist er Vater einer ganzen Armee strammer Babyklone. Was hält er davon?«
»Er ist tot.«
Die Pause, die darauf folgte, hätte einen Sternkreuzer von
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