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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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diese Frau? »Ich bin ganz und gar nicht verängstigt.«
    Sie lachte schallend. Seinem Zorn zum Trotz bewunderte er die Klarheit und das Timbre des Lachens. »Banthaspucke«, widersprach sie. »Ich habe Sie und Ihre Brüder beobachtet. Sie haben viel Angst. Davor, das Falsche zu sagen. Das Falsche zu fühlen. Und vermutlich auch davor, an der falschen Position zu sterben.«
    Da war es. Dank sei den Klonern, dass Soldaten keine solchen Vorurteile hatten! »Sie wissen gar nichts über mein Leben oder meinen Tod. Natürlich hält das Zivilisten nicht davon ab, uns zu beurteilen, oder?« Das Letzte stieß er beinahe fauchend hervor.
    Davon ließ sie sich nicht erschüttern. »Wer verallgemeinert denn jetzt?«, fragte sie.
    Er starrte sie an, doch fiel ihm darauf keine Antwort ein.
    »Nein?«, fragte sie. »Dann nehmen Sie eine Herausforderung an.«
    »Eine Herausforderung?« Gegen seinen Willen war er gespannt. Aus der Ferne hörte er angestrengte Rufe und Schnaufen. Es war fast Zeit, die anderen abzulösen.
    »Ja«, sagte sie. »Sie wissen doch, wie es ist, ein Soldat zu sein. Das habe ich gesehen. Meine Herausforderung besteht darin, dass Sie auf die Welt reagieren wie ein ganz normaler Mensch. Wenn Sie einen Sonnenuntergang sehen, denken Sie an Nachtsichtlinsen? Wenn Sie eine Sonnenblüte sehen, stellen Sie sich nur das Gift, vor, das man daraus extrahieren kann? Wenn Sie ein Baby sehen, denken Sie an etwas anderes als die Geisel, die es abgeben könnte?«
    Nate erstarrte. »Die Soldaten des Advanced Recon Commandos nehmen keine Geiseln«, entgegnete er.
    Sheekas hübsches Gesicht wurde noch dunkler. »Nehmen Sie doch nicht alles so verflucht wörtlich!«, sagte sie frustriert. »Ich versuche mit Ihnen zu kommunizieren, und dabei kratze ich lediglich an Ihrer rauen Schale. Wer sind Sie?«
    Der Lärm der trainierenden Rekruten schien sich entfernt zu haben. »Ich weiß, wer ich bin.« Er zögerte. »So gut, wie es jeder von uns weiß«, fügte er hinzu und erhob sich. »Diese Pilze schmecken nach Erde«, log er. »Ich hole mir etwas Fleisch.« Er warf das Essen in den Müllcontainer und gesellte sich wieder zu den erschöpften Rekruten.
     
    Den Rest des Tages über versuchte Nate, sich auf die Auszubildenden zu konzentrieren. Er beobachtete genau, wie sie sich auf dem Hindernisparcours hielten, und stellte fest, wer von ihnen die beste physische und mentale Kondition besaß, wer seine Gefühle am besten unter Kontrolle hatte, wer das beste Potenzial zum Anführer hatte.
    Aber alle paar Minuten suchte er die gesamte felsige Umgebung ab, wie es die Vorschrift verlangte. Dabei fiel ihm auf, dass gleichgültig, wann er dies tat, seine Blicke das Gesicht und die Gestalt dieser aufreizenden Sheeka Tull suchten. Manchmal entdeckte er sie unter einem Felsüberhang, manchmal half sie bei der Essenszubereitung. Einmal sah er sie, wie sie sich mit General Fisto unterhielt und in die Richtung ihres Schiffes zeigte. Und einmal, als er sie überhaupt nicht finden konnte, verspürte er eine eigentümliche Enttäuschung.
    Die nur einen Moment dauerte: Nate zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Arbeit zu richten.
    Während der Tag seinen Lauf nahm, wurde den Rekruten eine endlose Reihe schweißtreibender, quälender Aufgaben präsentiert. Stets führten die Klone die Tests zunächst vor, und zwar mit solcher Flinkheit und Leichtigkeit, dass die Freiwilligen von Cestus ungläubig den Kopf schüttelten.
    Ein Kinderspiel für jemanden, der seine Kindheit in den Trainingsräumen der Kloner von Kamino verbracht hatte.
    Am Ende des Tages hatten vierzig Prozent der Freiwilligen aufgegeben. Die Verbleibenden bildeten einen harten, zähen Haufen, starrten sich gegenseitig an und verfluchten im Stillen die Soldaten, doch fluchten sie als Gruppe. Sie hatten das Beste überstanden, was diese Sadisten von Coruscant anzubieten hatten. Daher waren sie bereit für die nächste Stufe.
    Nate ordnete seine Gedanken und erstattete General Fisto Bericht. Während er auf den hinteren Teil der Höhle zuging, flammte kurz ein meterlanger Lichtfaden auf, schlängelte sich durch die Luft und erlosch wieder. Das seltsame Phänomen wiederholte sich. Der stechende Geruch von brennendem Metall stieg ihm in die Nase, und das grelle Licht tat ihm so in den Augen weh, dass er den Kopf abwandte.
    Als General Fisto ihn bemerkte, verschwand das Licht, und der Jedi drehte sich so schnell und gewandt herum, so geschmeidig, dass er fast sein Innerstes nach

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